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Seiteneinrichtung Word Standard - Max-Planck-Gymnasium

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In der am 13. September stattgehabten Stadtratssitzung stimmen die unter Vorsitz des Bürgermeisters<br />

von Frankenberg anwesenden Mitglieder Kempff, Orth, Kiesgen, Grim, Hewer<br />

und Momper einstimmig dem seitens des Kreises zur Beratung gestellten Plane bei, Saarburg<br />

mit Beurig durch eine feste Brücke zu verbinden. Auch wird das Praecipuum (hier: Vorschuss)<br />

von 5.000 Talern zu dem Baue übernommen und die Aufbringung dieser Summe sowie<br />

die stufenweise Abtragung nach dem für den ganzen Kreis aufgestellten Tilgungsplane<br />

gutgeheißen. Gleichzeitig kann der Stadtrat diesen Augenblick nicht mit Stillschweigen übergehen,<br />

um dem Herrn Landrat Mersmann den wärmsten Dank für seine vielfachen Bestrebungen<br />

zu dem Zustandekommen des Brückenbauprojektes auszusprechen, von dem die Zukunft<br />

der ganzen Stadt abhängt, die ohne eine Verbindung mit der Eisenbahn einem allmählichen<br />

Untergange entgegengegangen wäre.<br />

1861.<br />

Durch den strengen, Winter, Arbeitslosigkeit und Krankheiten ist ein Notstand unter der armen<br />

Bevölkerung entstanden, der die Armenverwaltung im Januar veranlasst hat, einen außerordentlichen<br />

Betrag von 200 Talern zwecks Unterstützung der Notleidenden mit Geld, Lebensmitteln<br />

und Heizungsmaterial zu bewilligen.<br />

1862.<br />

Im Januar lehnt der Stadtrat es ab, sich bei der Gründung einer deutschen F1otte durch Zeichnung<br />

eines jährlichen Beitrages zu beteiligen, weil der Bau der Brücke über die Saar die Kraft<br />

der Stadt derart in Anspruch nehme, dass alle andern auch noch so dringenden Bedürfnisse<br />

keine Berücksichtigung finden können.<br />

Am 27. November wurde die nach den Plänen des Wasserbaumeisters Wernekinck zwischen<br />

Saarburg und Beurig erbaute Brücke dem öffentlichen Verkehr übergeben. Bauleiter: Baumeister<br />

<strong>Max</strong> Sebaldt, Bauunternehmer: August Zschernitz. Vom frühen Morgen an verkündeten<br />

von der Burgruine herab Böllerschüsse der Stadt und Umgegend das freudige Ereignis. Im<br />

Laufe des Vormittags begab sich das Brückenbaukomitee mit dem Herrn Landrat Mersmann<br />

an der Spitze, nebst den Vertretern des Kreises und der Stadt nach dem Bahnhof Beurig zum<br />

Empfang der Ehrengäste, in erster Linie des Herrn Regierungspräsidenten Sebald aus Trier.<br />

Letzterer hielt sofort auf dem Bahnhofe an die zum Empfang erschienenen Herren, insbesondere<br />

an den Herrn Landrat Mersmann, eine höchst anerkennende Rede und heftete diesem als<br />

Dank der königlichen Staatsregierung für das hauptsächlich durch seine Tatkraft geschaffene<br />

Werk den Roten Adlerorden an die Brust. Nun ging es in feierlichem Zuge über die festlich<br />

geschmückte Brücke zur reich beflaggten Stadt, in der im vorhandenen großen Saale, bei<br />

Herrn F. Ad. Salm, das Mittagessen eingenommen wurde; gewürzt war dasselbe durch viele<br />

heitere und launige Toaste, und der flüssige Teil des Mahles, zu dem die Weinbergbesitzer<br />

von Saarburg und Umgegend ihre besten Nummern hergegeben, brachte es zuwege, dass<br />

selbst die trunkfestesten Mannen des Kreises und die Ehrengäste schließlich in gewaltiges<br />

Schwanken gerieten und am Abend trotz der durch die allgemeine Beleuchtung hervorgerufenen<br />

Helle mancher Zylinder und mancher Überzieher seinen Herrn nicht finden konnte.<br />

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