Seiteneinrichtung Word Standard - Max-Planck-Gymnasium
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Nach dem Krieg stand Schloß Saarfels wie die gesamte deutsche Wirtschaft vor dem wirtschaftlichen<br />
und organisatorischen Nichts. Der Versuch der Hospitien, den Betrieb wieder<br />
aufzunehmen, war aufgrund der Zugehörigkeit Serrigs zu dem damals an Frankreich angegliederten<br />
Saargebiet unmöglich. Erst die Rückkehr Serrigs zu Rheinland-Pfalz im Juni 1947<br />
gestattete die langsame Wiederaufnahme der Produktion, wobei der Gewinn Jahr für Jahr erheblich<br />
gesteigert werden konnte. Der wachsende Umfang des Geschäfts führte allerdings zu<br />
scharfen Auseinandersetzungen mit der ortsansässigen Konkurrenz. Im Mai 1952 forderten<br />
verschiedene Kellereien in Trier die Einstellung der Sektproduktion auf Schloß Saarfels, da<br />
die Vereinigten Hospitien als gemeinnützige Stiftung nach Ansicht der Beschwerdeführer<br />
einen Gewerbebetrieb nicht mit Stiftungsgeldern unterstützen dürften. Daher veräußerten sie<br />
im Mai 1964 das Schloß mit der Kellerei an die Faber KG in Trier.<br />
Über die Entwicklung von Schloß Saarfels nach 1964 können wegen der fehlenden Unterlagen<br />
kaum Aussagen gemacht werden. Gesichert ist der Verkauf für 250 000 Mark an Roland<br />
Spicka im August 1977, der es schließlich 1989 an den Luxemburger Sektfabrikanten Jean<br />
Paul Gales verkaufte.<br />
(aus: Weinschlösser an Mosel, Saar und Ruwer, Trier 2000, hrsg. v. Udo Fleck/Bernd Röder )<br />
Fragen zum Text:<br />
1. Welche historischen Entwicklungen begünstigten den Erfolg der Sektkellerei Wagner,<br />
welchen Anteil haben persönliche Fähigkeiten?<br />
2. Wie versucht Wagner der negativen wirtschaftlichen Entwicklung gegenzusteuern, mit<br />
welchem Ergebnis?<br />
3. An zwei Stellen kommen andere Wirtschaftsvorstellungen zur Sprache. Erläutere sie und<br />
lege dar, welche Rolle sie hier spielen.<br />
Schloss Saarfels (um 1914)<br />
Bildnachweis: Illustrierter Führer durch Saarburg (Bez. Trier) und Umgebung, Saarburg (1925)<br />
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