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Seiteneinrichtung Word Standard - Max-Planck-Gymnasium

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Saarstein/Schloß Saarstein (heute Weingut Dieter Ebert)<br />

Die zweite bestehende Weinlage auf dem Banne Serrigs ist der "Saarstein", im Abhang des<br />

Kammerforstes in der Nähe der Saar. Dieser Weinberg, vor seiner Anlage "Primmenberg"<br />

genannt, wurde im Jahr 1828 angelegt durch Oberförster Ebenteuer, Saarburg, und gehörte bis<br />

1876 dem Rentner Hansen in Trier- St. Barbara. Auch diese Lage lieferte einen feinen Wein<br />

(Kaufpreis 3600 Taler). Auf der Höhe des Saarsteins erbaute Herr Hansen eine Kelterei nebst<br />

Wohnhaus.<br />

Am 24. November 1900 läßt die Gehöferschaft Serrig die Parzellen "Heidknipp" und "Kermet",<br />

welche sich beide zum Teil für Weinbergsanlagen eignen, versteigern. Besitzer der Parzelle<br />

"Heidknipp" vor dem Kammerforst wird der Kaufmann Michel Hansen aus Trier, der<br />

auch nach dem Ableben seines Vaters den Saarstein erworben hat zum Preise von 5465 Mark<br />

(pro qm 0,10 Mark). Kermet geht in mehrere Lose über.<br />

Herr Hansen baut die begonnene Villa auf dem Saarstein fertig (1905).<br />

Würzberg (heute Weingut Bert Simon)<br />

Am 20. August 1897 versteigerte die hiesige Gehöferschaft ihre Lohhecken, Distrikt Würzberg,<br />

in einzelnen Losen. Der ganze Würzberg, enthaltend 150 Morgen, wurde angesteigert<br />

von der Witwe E. Puricelli in Trier, welche denn auch im Winter 1897/98 mit der Anlage eines<br />

Weinbergs begann. Der ganze Komplex ist angesteigert zum Preise von 147 000 Mark.<br />

Die Witwe Puricelli pflanzte eigenhändig am 13. März 1898 den ersten Stock in der Neuanlage.<br />

1903: Auch im Würzberg arbeitet man rüstig weiter. In diesem Jahr wurde am Eingang in den<br />

Berg ein prachtvolles, schloßähnliches Keltereigebäude nebst Verwalterwohnung errichtet.<br />

Der Bau ist jedoch noch nicht vollendet.<br />

Am 5. April 1904 wurde der Neubau des Freiherrn von Schorlemer im Würzberg eingeweiht.<br />

Nach einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche, dem die freiherrliche Familie beiwohnte, begaben<br />

sich die Festteilnehmer zu dem Neubau. Es waren anwesend außer der Familie von<br />

Schorlemer, der Freiherr von Fürstenberg, Bräutigam der ältesten Tochter von Schorlemer,<br />

Herr Edmund von Boch nebst Familie, Herr Landrat Dr. Brückmann, Herr Bürgermeister<br />

Kirsten, Baumeister Flacke, Herr Pastor Honnef und Lehrer Rommelfangen. Nach einer Ansprache<br />

vollzog Herr Pastor Honnef die kirchliche Weihe, dann folgte eine Begehung der<br />

Weinbergsanlagen und darauf ein Frühstück, bei welchem Freiherr von Schorlemer, der Landrat<br />

Dr. Brückmann und Pastor Honnef Ansprachen hielten. Sämtliche Arbeiter des Würzberges<br />

wurden am Nachmittag bei Herrn Gastwirt Bohr mit Würstchen und Bier bewirtet, bei<br />

welcher Gelegenheit Lehrer Rommelfangen mit besonderem Auftrag des Barons von Schorlemer<br />

eine Ansprache an die Arbeiter hielt, sie zur Treue und Dankbarkeit gegen ihren Arbeitgeber<br />

ermahnend, mit einem Hoch auf den Arbeitgeber schließend.<br />

Die Preise für das zur Anlage von Weinbergen geeignete Land sind in den letzten Jahren sehr<br />

gestiegen. Während man in den 70er Jahren bei Landversteigerungen zu Serrig auf Parzellen<br />

im Serriger Tal kein Angebot erhielt und dieselben dem Ansteigerer einer anderen Parzelle<br />

mit in den Kauf gab, zahlte man dort in den letzten Jahren pro Rute eine Mark, drei Mark,<br />

fünf Mark bis neun Mark, jetzt , 1898, sogar 12 Mark. Die Anteile an der Gehöferschaft, genannt<br />

Rute und "Armbruchteile", waren zur Zeit der hohen Lohpreise recht teuer, dann aber<br />

billiger. Anfang 1890 kostete die Rute (= 72. Teil des Gehöferschaftlandes) 480 Mark. Bei<br />

der Versteigerung des Würzberges erhielt der Besitzer einer Rute ca 2000 Mark und behielt<br />

seinen Anteil am übrigen Gehöferschaftsland auch noch.<br />

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