urn:nbn:de:hbz:468-20120706-102427-5 - Bergische Universität ...
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Er verstand es, die bisher nur im Kleinen <strong>de</strong>monstrierten Beispiele umzusetzen und<br />
entwickelte daraus brauchbare apparative Lösungen. Laurent erhielt dafür das Deutsche<br />
Reichspatent Nr. 210332 vom 17.06.1906, was ab 1907 durch die Perfect GmbH, Berlin in<br />
<strong>de</strong>n Perkeo-Schaumfeuerlöschern umgesetzt wur<strong>de</strong>. [23]<br />
In Fachkreisen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r neue Löscher vorerst nicht akzeptiert. Nach<strong>de</strong>m allerdings größere<br />
Tanks in Flammen stan<strong>de</strong>n und man mit bisherigen Metho<strong>de</strong>n machtlos zusehen musste,<br />
beschäftigte man sich eingehen<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Perkeo-Gießapparat. So fan<strong>de</strong>n bereits 1910 erste<br />
größere Löschversuche in Hamburg mit ortsfesten Löschanlagen nach <strong>de</strong>m<br />
Schaumlöschsystem „Perkeo-Salzkotten“ statt. Der Erfolg sprach für sich und so begann die<br />
verstärkte Entwicklung von Schaumlöschgeräten. [23]<br />
Die Apparate erfuhren in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren mancherlei Wan<strong>de</strong>l. Bereits 1911 gab es die<br />
erste fahrbare „Schaum-Feuerlöschanlage für Dauerbetrieb“ in Hamburg. Dem folgte 1914<br />
<strong>de</strong>r „Stankö-Apparat“ <strong>de</strong>r Wiener Ingenieure Johann Stanzig, Rudolf König und Josef<br />
Rosenthal mit <strong>de</strong>m Deutschen Reichspatent Nr. 300074 vom 11.07.1914. Hier wur<strong>de</strong>n die<br />
Chemikalien trocken mitgeführt und erst durch das Löschwasser aufgelöst.<br />
Nach <strong>de</strong>m ersten Weltkrieg gab es noch weitere Entwicklungen wie <strong>de</strong>n „Schaummörser“ für<br />
Feuerwehren o<strong>de</strong>r ortsfeste Zweiflüssigkeits- bzw. Zweipulver-Anlagen, die in<br />
Mineralölbetrieben eingesetzt wur<strong>de</strong>n. Der Minimax-Einkammergenerator und das<br />
Einheitspulver waren 1927 die letzten Entwicklungen <strong>de</strong>r chemischen Schaumerzeugung. [24]<br />
Damit war nun, nach <strong>de</strong>n teilweise recht komplizierten Zwischenstufen, ein einfaches System<br />
entwickelt, mit <strong>de</strong>m Schaum in großen Mengen erzeugt wer<strong>de</strong>n konnte und womit ein<br />
Löscherfolg nahezu garantiert war.<br />
Problematisch waren allerdings die anfallen<strong>de</strong>n Kosten, sowohl für das benötigte<br />
Schaummittel, aber insbeson<strong>de</strong>re die Anschaffung <strong>de</strong>r technischen Ausstattung, stellte die<br />
Feuerwehren vor immense Probleme.<br />
Es waren also nunmehr keine technischen Probleme, son<strong>de</strong>rn finanzielle Entscheidungen, die<br />
nach neuen Wegen und Lösungen suchen ließen.<br />
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