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urn:nbn:de:hbz:468-20120706-102427-5 - Bergische Universität ...

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3.5.1. Anfor<strong>de</strong>rungen aus historischer Sicht<br />

Als 1877 John Henry Johnson das Britische Patent Nr. 560 für seinen Feuerlöschapparat<br />

bekam, erklärte er <strong>de</strong>n Zweck dieser Anlage wörtlich als: „… The object of the … Invention to<br />

form ... a viscous incombustible composition of small <strong>de</strong>nsity in consequence of its frothy<br />

condition, which enables it to float on the surface of fatty bodies, such, for example, as<br />

petroleum and other essences when on fire .. .". [23]<br />

Bis dahin war es nicht o<strong>de</strong>r nur schwer möglich Ölbrän<strong>de</strong> zu löschen, die mit <strong>de</strong>r<br />

zunehmen<strong>de</strong>n Industrialisierung und <strong>de</strong>n Erdölbohrungen zusammenhingen. [13, 15]<br />

Wasser versank aufgrund <strong>de</strong>r größeren Dichte wirkungslos im Öl. Durch die chemische<br />

Reaktion von Natriumcarbonat und Aluminiumsulfat entstand das Löschgas Kohlendioxyd,<br />

welches zum damaligen Zeitpunkt als eigentliches Löschmittel betrachtet wur<strong>de</strong>. Die<br />

Seifenlösung war in erster Linie nur Mittel zum Zweck um das Löschgas kontrolliert an <strong>de</strong>n<br />

Brandherd heranzubringen.<br />

Der auf chemischem Weg erzeugte Schaum war sehr zähflüssig, sodass er sich nur schlecht<br />

auf großen Flächen ausbreitete und mit <strong>de</strong>m Strahlrohr verteilt wer<strong>de</strong>n musste. Da ein besser<br />

fließen<strong>de</strong>r Schaum eher zum Löscherfolg beiträgt, wur<strong>de</strong> hier schon <strong>de</strong>r Anspruch, einen gut<br />

fließen<strong>de</strong>n Schaum zu erhalten, gestellt.<br />

Revolutionär war im Jahr 1923 die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Berliner Patentanwalts Clemens Wagner, Luft als<br />

Füllgas zu verwen<strong>de</strong>n. Damit konnten die Nachteile <strong>de</strong>r chemischen Schaumherstellung<br />

weitgehend vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Nun erkannte man auch immer mehr, dass das Füllgas im<br />

Schaum lediglich zur Gewichtsverringerung und Volumenvergrößerung <strong>de</strong>s flüssigen<br />

Löschmittelgemisches diente und kein „Löschgas“ gebraucht wur<strong>de</strong>.<br />

Durch die enorme Vielfalt <strong>de</strong>r neuen Geräte zur Schaumerzeugung, die eine ebenso große<br />

Bandbreite an unterschiedlichen Schaumeigenschaften erzeugten, wur<strong>de</strong>n zu dieser Zeit auch<br />

verschie<strong>de</strong>ne Versuche unternommen, die Fließfähigkeit zu beurteilen, wie die Berichte und<br />

Tests von Brunswig [52], Amsel [53], Friedrich und Emmerich (nicht veröffentlicht, nur in<br />

[12] beschrieben) und weiteren Feuerlöschexperten zeigen [12, 54].<br />

3.5.2. Anfor<strong>de</strong>rungen aus <strong>de</strong>rzeitigem Kenntnisstand<br />

Durch die kosten- und materialbedingte Vereinheitlichung <strong>de</strong>r Löschgeräte im zweiten<br />

Weltkrieg, die zugunsten <strong>de</strong>s Kometrohrs ausfiel [15], sank auch die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Löschschaum, dafür wur<strong>de</strong>n diese aber weitaus präziser. Auf<br />

Tagungen wur<strong>de</strong> von Vertretern und Fachleuten <strong>de</strong>s Feuerschutzdienstes über diverse<br />

Schaumparameter diskutiert um schließlich die Kenngrößen Verschäumungszahl, spezifisches<br />

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