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urn:nbn:de:hbz:468-20120706-102427-5 - Bergische Universität ...

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1. Einführung<br />

Feuerlöschschaum ist ein Speziallöschmittel, welches En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Verbreitung <strong>de</strong>r Ölindustrie und <strong>de</strong>n damit aufkommen<strong>de</strong>n Öl- und Petroleumbrän<strong>de</strong>n<br />

erstmals eingesetzt wur<strong>de</strong>. Durch die geringe Dichte <strong>de</strong>s Schaumes wird auf brennbaren<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Auftrieb gewährleistet (Wasser versinkt ohne einen Löscheffekt), sodass die<br />

Löschwirkung durch Ab<strong>de</strong>cken (Ersticken und Kühlen) eintritt. Aber auch bei<br />

Feststoffbrän<strong>de</strong>n kann <strong>de</strong>r Einsatz von Löschschaum enorme Vorteile haben: Während<br />

Wasser zum großen Teil ungenutzt abläuft und somit beispielsweise in Gebäu<strong>de</strong>n hohe<br />

Wasserschä<strong>de</strong>n verursachen kann, ist es möglich mit Schaum ganze Räume zu fluten. Durch<br />

die enorme Volumenvergrößerung (Luftanteil im Schaum) wird so nur ein Bruchteil <strong>de</strong>s<br />

Wassers eingesetzt. Der Schaum wird durch <strong>de</strong>n Kontakt zum Brandherd zersetzt, womit die<br />

Kühlwirkung gezielt eintritt. Weiterhin ist die bessere Benetzbarkeit durch das <strong>de</strong>r Flüssigkeit<br />

zugemischte Schaummittel bei diversen Brän<strong>de</strong>n von Vorteil.<br />

Die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Schaum sind sehr vielfältig. Die<br />

Einteilung erfolgt bisher lediglich durch die Verschäumungszahl (VZ) als eine wesentliche<br />

Kenngröße. Dabei wer<strong>de</strong>n drei Bereiche unterschie<strong>de</strong>n: Schwerschaum VZ < 20,<br />

Mittelschaum VZ 20 – 200 und Leichtschaum VZ > 200. Für eine erfolgreiche und effektive<br />

Brandbekämpfung müssen jedoch noch weitere Eigenschaften beachtet wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Beständigkeit von Schaum im Kontakt mit organisch chemischen Flüssigkeiten (z.B. Alkohol,<br />

Benzin) erfor<strong>de</strong>rt spezielle Schaummittel. Weiterhin sind Wassergehalt und<br />

-auslaufgeschwindigkeit von Be<strong>de</strong>utung für die Kühlwirkung <strong>de</strong>s Brandgutes. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

bei trockenen Schäumen könnte bei Feststoffbrän<strong>de</strong>n somit das Feuer unter <strong>de</strong>r Schaum<strong>de</strong>cke<br />

unbemerkt weiterbrennen.<br />

Auch die Fließfähigkeit ist eine wichtige Kenngröße. Sie beschreibt das<br />

Ausbreitungsverhalten <strong>de</strong>s Schaumes auf einer Brandfläche und liefert dadurch Erkenntnis,<br />

wie schnell eine Fläche be<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n kann bzw. wie viele Schaumrohre und in welcher<br />

Größe für einen umfangreicheren Brandherd benötigt wer<strong>de</strong>n. Die Be<strong>de</strong>utung wur<strong>de</strong> bereits<br />

frühzeitig erkannt. Es gelang jedoch bisher nicht einen Versuchsaufbau zu erstellen, <strong>de</strong>r<br />

realitätsnahe Ergebnisse liefert. Daher wur<strong>de</strong> die Fließfähigkeit, beispielweise in <strong>de</strong>r<br />

Normung, bisher nicht weiter betrachtet. Diese Tatsache wie<strong>de</strong>rum führt dazu, dass die<br />

Anwendungsmöglichkeiten und Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Löschmittels nicht voll ausgeschöpft<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

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