.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop
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Hähn, Helmut (MSa 31/2002)<br />
Ein Leben für Alfa<br />
elmut Hähn ist mit fast 71 Jahren nicht<br />
Hnur Deutschlands ältester aktiver Alfa-<br />
Händler, sondern auch Ziehvater dreier<br />
grosser Renntalente. In den Alfa-Tourenwagen<br />
des Mannheimers starteten Gerd<br />
Schüler und Jochen Mass ihre Karrieren,<br />
später stiess auch Harald Ertl (starb ’81 bei<br />
einem Flugzeugabsturz) zur Hähn-Truppe.<br />
Alle drei gehörten zur jener wilden Mannheimer<br />
Clique der 60er-Jahre, die das Bergrennen<br />
Eberbach so<strong>wie</strong> alle Hockenheim-<br />
Events ihres örtlichen Motorsportclubs<br />
MHSTC quasi vor der Haustür zu ihrem alljährlichen<br />
Happening machten.<br />
Mit den Hähn-Giulia Super TI und GTA<br />
driftete Schüler regelmässig zu Klassensiegen,<br />
betreut von Mechaniker Mass. Der<br />
<strong>wie</strong>derum nervte seinen Chef so lange, bis<br />
er endlich selbst ans Lenkrad durfte und<br />
fortan Schrott und Siege in buntem Wechsel<br />
ablieferte. Noch heute bekommt Hähn<br />
glänzende Augen: «Der Schüler fuhr rund<br />
und abgeklärt, der Mass wild und risikoreich,<br />
der Ertl <strong>wie</strong> ein Wahnsinniger. Mit<br />
den Drei habe ich die schönste Zeit im<br />
Rennsport erlebt.»<br />
Auf rund 120 Einzelsiege kann der Teamchef<br />
zurückblicken, dazu einen Berg-Titel<br />
(Schüler auf der Giulia TI) und eine Vizemeisterschaft<br />
(Reinhard Stenzel/Alfa<br />
GTA). Oft und gerne zwängte sich der Chef<br />
111<br />
auch selbst in die Cockpits seiner Autos,<br />
aber als Tuner und Techniker war er eindeutig<br />
besser.<br />
Es geht ihm gut, er ist gesund, werkelt<br />
nach <strong>wie</strong> vor «von 8 bis 8 im Geschäft»,<br />
in dem er seit 1958 Alfa Romeo verkauft<br />
und repariert. Noch immer unterzieht der<br />
70-Jährige jedes Auto nach erfolgter Reparatur<br />
persönlich einer Probefahrt. Ehefrau<br />
Ilse, seit 50 Jahren an seiner Seite,<br />
erledigt die Buchhaltung, Tochter Elke<br />
(34) hilft ebenfalls mit. «Ohne meine beiden<br />
Mädels», stellt Hähn klar, «hätte ich<br />
das nicht so lange durchgehalten.» Die<br />
zwei Enkel (16, 11) sollen später mal das<br />
Geschäft übernehmen. Urlaub und Krankheiten<br />
bezeichnet das Mannheimer Original<br />
als Fremdwort, seine Hobbys bestehen<br />
aus drei A – «Alfa, Autos, Arbeit».<br />
In diesem Jahr schlendert der alte Herr<br />
<strong>wie</strong>der verstärkt durchs Fahrerlager: Er hat<br />
sich überreden lassen, nach langer Rennpause<br />
ein Auto im neuen Alfa-Romeo-147-<br />
Diesel-Cup einzusetzen. «Aber das ist<br />
nicht mehr meine Welt», stellt Helmut<br />
Hähn fest. «Das ist mir alles zu ernst, zu<br />
hektisch und zu unpersönlich geworden.»<br />
Einzig das grosse Alfa-Gästezelt lässt ihn<br />
strahlen: «Hier triffst du alte Freunde und<br />
kriegst auch noch was Gescheites zu essen<br />
und zu trinken.»<br />
Autos und Arbeit: Hähn 1968<br />
Autos und Arbeit: Hähn heute<br />
Heimspiel in Hockenheim: Harald Ert 1971 im Hähn-Alfa Romeo GTAM