.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop
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artin Braungart galt eigentlich immer<br />
Mals Branchen-Primus – ob als Student,<br />
als Rallye-Copilot, als Ingenieur bei Ford,<br />
als Konstrukteur bei BMW oder als Technischer<br />
Leiter beim Felgenhersteller BBS.<br />
«Martin denkt, Dieter lenkt» – unter diesem<br />
Motto hatten Dieter Glemser und sein<br />
Kumpel zwischen 1961 und 1965 eine tolle<br />
Rallyezeit bei Mercedes. Parallel dazu<br />
absolvierte Braungart ein technisches Studium<br />
an der Uni Stuttgart. «Die Mischung<br />
aus Studieren, Rallyefahren und Geld verdienen<br />
war damals <strong>wie</strong> ein Sechser im Lotto»,<br />
erinnert sich Braungart.<br />
Als Jochen Neerpasch die Ford-Rennabteilung<br />
1969 neu strukturierte, folgte der<br />
Techniker ebenso <strong>wie</strong> Freund Glemser dem<br />
Ruf nach Köln. Beide bestritten im Ford 26<br />
M RS nochmals den Marathon London–Sydney,<br />
bevor Braungarts grosse Zeit als Fahrzeug-Ingenieur<br />
begann. So brachte er dem<br />
Escort TwinCam (laut Gerd Schüler «am<br />
Berg zunächst unfahrbar») Manieren bei,<br />
stellte den legendären Capri RS auf die Räder<br />
und wurde zusammen mit Kollege Thomas<br />
Ammerschläger zum technischen Fixpunkt<br />
der Kölner Rennaktivitäten.<br />
Jenes Bild veränderte sich allerdings<br />
schlagartig, als Neerpasch, Braungart und<br />
Toppilot Hans Stuck 1972 im Dreierpack zu<br />
BMW überliefen. In München vollbrachte<br />
Braungart, Martin (MSa 12/2003)<br />
Der Vordenker<br />
der schwäbische Vordenker sogleich neue<br />
Glanztaten: Er perfektionierte das CSL<br />
Leichtbau-Coupé (das dann prompt die<br />
Capri in der Tourenwagen-EM schlug), konstruierte<br />
den M1-Sportwagen und verlieh<br />
dem Procar-M1 die Rennreife.<br />
Nach sieben BMW-Jahren lockte eine<br />
neue Herausforderung beim renommierten<br />
Felgenhersteller BBS in Schiltach: Braungart<br />
trat als Gesellschafter und Technischer<br />
Vorstand in die Geschäftsführung<br />
ein. Inzwischen ist er dort fast 25 Jahre<br />
an Bord, betreut aktuell die Ressorts Motorsport,<br />
Engineering und Lizenznehmer.<br />
Der 61-Jährige gibt am Schreibtisch noch<br />
immer Vollgas («von 8 bis 8 ohne Mittagspause,<br />
nur ein Becher Joghurt») und will<br />
erst dann in den Ruhestand gehen, wenn<br />
ihm der Spass am Job abhanden kommt.<br />
Neben dem Rennsport fasziniert ihn<br />
heute die Fliegerei. Oft klemmt er sich<br />
selbst ans Steuer einer Cessna 340, ansonsten<br />
bleibt kaum Zeit für weitere Hobbys.<br />
Das will der Familienvater (seit 35<br />
Jahren verheiratet mit Inge, ein Sohn, 29,<br />
eine Tochter, 21) aber nachholen, wenn<br />
mal die Zeit des Ruhestands gekommen ist.<br />
Dann stehen neben Fliegen noch Bootstouren<br />
auf dem Bodensee, Skilaufen und<br />
die Pflege seines M1-Oldtimers auf Braungarts<br />
Freizeit-Programm.<br />
Studium & Rennerei: Braungart ’64<br />
Felgen & Fliegen: Braungart heute<br />
Akropolis ’65: Glemser/Braungart (250 SL) fahren bei König Konstantin vor