20.11.2013 Aufrufe

.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Koch, Gerhard (MSa 15/2003)<br />

Flotter Spediteur<br />

erhard Koch ist einer der klassischen<br />

GVertreter jener Porsche-Carrera-Clique,<br />

die in den 60er-Jahren die Siege im GT-<br />

Sport unter sich aufteilte. Im wilden Carrera-Club<br />

um Herbert Linge, Paul-Ernst<br />

Strähle, Ben Pon, Udo Schütz oder Gijs van<br />

Lennep fühlte sich der Juniorchef einer<br />

Neusser Grossspedition so richtig wohl. Jeder<br />

schlug jeden, man focht hochdramatische<br />

Kämpfe untereinander und gegen die<br />

Ferrari 250 GTO und Abarth 2000 aus.<br />

Dabei hat speziell die Zeit mit dem eleganten,<br />

lang gestreckten Abarth-Carrera<br />

ihren Platz in der Historie des Grand-Tourismo-Sports.<br />

Der baumlange Koch hatte<br />

stets seine liebe Not, seine 1,94 Meter im<br />

Cockpit des ultraflachen Abarth-Carrera<br />

zusammenzufalten. Was ihn nicht daran<br />

hinderte, 1962 den Titel im deutschen GT-<br />

Rundstrecken-Championat einzufahren.<br />

Weil der coole Rheinländer als sichere<br />

Bank für Siege galt, holte ihn Porsche für<br />

vier Jahre ins Werksteam, wo er Bekanntschaft<br />

machte mit dem 904 GTS, dem Carrera<br />

6 und dem offenen 908. Als wertvollsten<br />

Erfolg bezeichnet er den zusammen<br />

mit Toni Fischhaber im 904 GTS erkämpften<br />

zweiten Platz in Le Mans. Am Ende seiner<br />

11-jährigen Erfolgslaufbahn standen<br />

für Koch rund 150 Siege aus 450 Rennen<br />

zu Buche. Der Abschied von der Rennerei<br />

163<br />

ergab sich notgedrungen, als sein Vater<br />

plötzlich starb: «Ich musste die Verantwortung<br />

für die Spedition und 500 Lkw<br />

übernehmen – da kann man sich nicht<br />

mehr unbelastet in ein Rennauto setzen.»<br />

Mit Frau Marie-Luise, die er 1962 am Tag<br />

seines Titelgewinns auf der Solitude kennen<br />

lernte, lebt der 67-Jährige heute in<br />

Remscheid. Die Tochter (33) ist Tierärztin,<br />

der Sohn (31) Unternehmensberater. Die<br />

Spedition hat Koch vor zehn Jahren verkauft,<br />

nachdem eine Krebserkrankung andere<br />

Prioritäten erzwang. Trotz acht Operationen<br />

und unsäglicher Leidenszeit über<br />

viele Jahre hat er die Krankheit mit eisernem<br />

Willen und Disziplin besiegt.<br />

Die permanente Angst vor einem Rückfall<br />

verdrängt er jeden Tag aufs Neue. «Mir<br />

geht’s <strong>wie</strong>der gut, ich geniesse mein zweites<br />

Leben und pflege mein Hobby.» Das ist<br />

die Hochwild-Jagd im eigenen Revier bei<br />

Bitburg so<strong>wie</strong> der sonntägliche Jägerstammtisch.<br />

Alle zwei Jahre gönnt er sich<br />

einen Ausflug zur Grosswildjagd nach Afrika.<br />

Leerlauf gibt es für ihn aber auch zwischen<br />

den Jagdausflügen nicht: «Seit meine<br />

Frau von ihrem Vater zwei VW-Betriebe,<br />

ein Audi- und ein Skoda-Zentrum in<br />

Remscheid übernommen hat, helfe ich ein<br />

bisschen mit. Denn nur Faulenzen ist auch<br />

nicht mein Ding.»<br />

Die Gegner besiegt: Koch 1966<br />

Den Krebs besiegt: Koch heute<br />

Goldene 60er-Jahre: Gerhard Koch im Porsche 908 auf dem Norisring

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!