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.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

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Weisheidinger, Johann (MSa 35/2002)<br />

Untergrund-Mann<br />

ohann Weisheidinger gehörte zu den<br />

Jurigsten Typen, die in den 70er-Jahren<br />

am Berg und auf der Rundstrecke erstklassige<br />

Unterhaltung boten. Der gebürtige<br />

Österreicher, von Freunden nur «Wastl» genannt,<br />

gilt als einer der frühen Vorkämpfer<br />

in Sachen Opel-Motorsport. Obwohl er<br />

bis 1971 bei Opel in der Fahrzeug-Konstruktion<br />

arbeitete und noch immer in Rüsselsheim<br />

wohnt, blieb er stets ein lupenreiner<br />

Privatfahrer. Seine Darbietungen<br />

fielen in eine Zeit, in der sich Opel mit offiziellen<br />

Motorsporteinsätzen noch ziemlich<br />

schwer tat. Die Rüsselsheimer Sport-<br />

Clique lebte ihre Begeisterung damals<br />

mehr im Untergrund aus.<br />

Umso bemerkenswerter, <strong>wie</strong> «Wastl» mit<br />

den schweren Limousinen Commodore 2.8<br />

GSE und Monza-Coupé seine ganz persönlichen<br />

Grenzbereiche der Fahrphysik zelebrierte<br />

und 1976 sogar Deutscher Rundstreckenmeister<br />

wurde. Sein Kumpel Dietmar<br />

Hackner, Opel-Versuchsingenieur und<br />

Partner bei den Langstreckenrennen, sorgte<br />

dafür, dass so manches Ersatzteil auf<br />

unkompliziertem Weg in die Renn-Coupés<br />

gelangte. Auch der heutige Formel-3-Präsident<br />

Helmut «Helle» Bein, damals Opel-<br />

Sportbeauftragter mit Mini-Etat, zählte zu<br />

Wastls Sympathisanten und öffnete so<br />

manch inoffizielle Tür.<br />

141<br />

Notgedrungen arbeitete Weisheidinger<br />

mit Minimal-Aufwand. 25 000 Euro pro<br />

Saison mussten reichen. Herrlich seine Erinnerungen<br />

an die 24 Stunden von Spa-<br />

Francorchamps 1979: «Da sind der Hackner<br />

und ich mit einer Kiste Ersatzteile hingefahren<br />

und haben den Monza mal eben<br />

auf Gesamtrang 3 geprügelt.» Und dann<br />

wettert er gleich noch über die Zustände<br />

im Rennsport heute: «Schlimm, dass man<br />

nur noch mit Rechtsanwalt, Therapeut und<br />

Manager im Schlepptau fahren kann.»<br />

Wastl W. pur – er hat schon immer laut gesagt,<br />

was andere nur leise dachten.<br />

Der 57-Jährige, seit 27 Jahren mit Renate<br />

verheiratet, eine Tochter (23), ein<br />

Sohn (17), ist leitender Kfz-Sachverständiger<br />

bei der Allianz. Seit Ende seiner<br />

sportlichen Laufbahn 1985 hat er keine<br />

Rennstrecke mehr besucht, konsumiert<br />

aber alles vor dem Fernsehbildschirm. Seine<br />

persönliche Hitliste: Motorrad-WM<br />

(«bin ein absoluter Rossi-Fan»), Formel 1,<br />

DTC, V8STAR, DTM. Grosses Hobby sind vier<br />

historische Motorräder (Kawasaki Z 900,<br />

250er-BMW, zwei 250er-Adler) und ein 30<br />

Jahre alter Opel GT 1900. Wenn dann noch<br />

Zeit bleibt, begleitet er die Tochter zu Reitturnieren.<br />

«Dass ich mal mit dem Pferdeanhänger<br />

durch die Gegend gondeln würde,<br />

hätte ich auch nie gedacht.»<br />

1976: Opel-Fan Weisheidinger 2002: Rossi-Fan Weisheidinger<br />

Herrliche Zeiten: Wastls Commodore GSE 1976 vor Karl Mauers Escort

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