.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop
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von Gundlach, Horst (MSa 11/2003)<br />
Mr. Unverwüstlich<br />
orst von Gundlach, engagierter Renn-<br />
Rallyefahrer aus Essen und zwi-<br />
Hund<br />
schen 1953 und 1965 neunmal Sieger der<br />
Rallye Wiesbaden, hat auf seine Art deutsche<br />
Rennsport-Historie geschrieben. Der<br />
erfolgreiche Mercedes-300-SL-Pilot bescherte<br />
dem Zeitschriftenmarkt ab März<br />
1961 mit dem Titel «Automobilsport» das<br />
erste Fachblatt in Deutschland.<br />
Zusammen mit seiner ebenfalls rallyefahrenden<br />
Ehefrau Ursula stand der adelige<br />
Sportsmann der Monatspublikation als<br />
Finanzier, Verleger, Herausgeber, Anzeigenakquisiteur<br />
und Chefredakteur in Personalunion<br />
vor. Mitstreiter der ersten<br />
Stunde waren überdies der Essener Hobby-<br />
Rennfahrer Friedhelm Slowik und ein begeisterter<br />
Jung-Journalist.<br />
Der Verkaufspreis betrug eine Mark, Umfang<br />
und Anzeigenaufkommen waren<br />
dünn, Papier- und Fotoqualität dürftig.<br />
Egal: Deutschland hatte seine Fachzeitschrift.<br />
Obwohl das Blatt von der Fangemeinde<br />
gierig verschlungen wurde, standen<br />
die Erträge von Anfang an in krassem<br />
Missverhältnis zu den Kosten. Trotzdem<br />
hielt Initiator von Gundlach solange tapfer<br />
durch, bis der Titel 1967 vom Dobler-<br />
Verlag übernommen und mit dem Fachblatt<br />
«Rallye und Racing» verschmolzen<br />
wurde. In voller Schärfe entbrannte nun<br />
auch die Kiosk-Schlacht mit dem MOTOR-<br />
SPORT-aktuell-Vorläufer «Powerslide» um<br />
die Gunst der Leser.<br />
Die Trennung von «seinem Blatt» war<br />
für den Essener Pionier zwar schmerzhaft,<br />
aber viel schlimmer hatte ihn zuvor der<br />
Unfalltod seiner Frau getroffen. Trotzdem<br />
blieb er dem Sport als gefragter Instruktor<br />
und Referent treu. Der Nürburgring<br />
wurde für ihn zur zweiten Heimat – hier<br />
feierte er seinen 80. Geburtstag, und hier<br />
wird der unverwüstliche Rennsportfan in<br />
ein paar Wochen auch den 90. begehen.<br />
Neben vielfältigen Engagements rund<br />
um den Rennsport arbeitete von Gundlach<br />
bis zu seiner Pensionierung vor 15 Jahren<br />
als Automobilkaufmann im Essener VWund<br />
Audi-Zentrum Schultz. Bis vor kurzem<br />
hat er sogar noch für seinen alten Arbeitgeber<br />
Autos überführt und ausgeliefert –<br />
quasi als Beschäftigungstherapie. Der rüstige<br />
Rentner lebt seit dem Tod seiner Frau<br />
alleine.<br />
Nachdem sich eine neue Herzdame kurz<br />
nach der Hochzeit als stramme Lesbierin<br />
outete, schmiss er sie raus und beschloss,<br />
sein Leben fortan ohne weiblichen Beistand<br />
zu verbringen. Jetzt hat von Gundlach<br />
nur zwei Wünsche: «Gesund bleiben<br />
und möglichst viele ‹<strong>Hallo</strong>, <strong>wie</strong> geht’s?-<br />
Klassentreffen› erleben.»<br />
Presse-Pionier: von Gundlach ’62<br />
Erstes Fachblatt: Automobilsport<br />
Freut sich auf möglichst viele «Klassentreffen»: Horst von Gundlach (90)