.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop
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Mertel, Rainer (MSa 04/2002)<br />
Der Ring-Kämpfer<br />
ainer Mertel gerät ins Schwärmen, wenn<br />
Rman ihn auf seine Zeit als Direktor des<br />
Nürburgrings (1984–1994) anspricht.<br />
«Obwohl ich erst nie in die Eifel wollte,<br />
habe ich hier die besten zehn Jahre meines<br />
Lebens verbracht. Ich möchte keine Minute<br />
missen.» Der Ex-Chef der Eifelrennstrecke,<br />
unter dessen Aufsicht als Ministerialrat<br />
des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums<br />
in Mainz der Umbau in einen hochmodernen<br />
Grand-Prix-Kurs ablief, hat noch<br />
immer Blickkontakt auf die Höhenzüge<br />
seiner alten Wirkungsstätte.<br />
Im Kurort Bad Neuenahr, am Fusse der<br />
Eifel, leitet Mertel als Vorstand der «AG<br />
Bad Neuenahr» den Kur-, Gesundheitsund<br />
Bäderbetrieb. In seinen Verantwortungsbereich<br />
fallen auch die Ahr-Thermen,<br />
das Steigenberger-Kurhotel und kulturelle<br />
Einrichtungen <strong>wie</strong> Theater und Fachklinik.<br />
Seinen Vertrag am Ring hat er auf eigenen<br />
Wunsch nicht mehr verlängert, Nachfolger<br />
wurde Dr. Walter Kafitz. «Ich habe<br />
die Rennstrecke auch in sch<strong>wie</strong>rigem<br />
Fahrwasser am Leben erhalten», blickt<br />
Mertel zurück, «und bei meinem Abschied<br />
ein gesundes Unternehmen übergeben.»<br />
Die Tatsache, dass der Eifelkurs vor<br />
allem durch die dauerhafte Präsenz der<br />
Formel 1 heute besser denn je dasteht,<br />
ringt ihm Respekt und Freude ab. «Wenn<br />
125<br />
es dem Ring gut geht, wenn er blüht und<br />
gedeiht, dann ist das ein Segen für die<br />
Region und den deutschen Motorsport.<br />
Alles andere wäre ein einfach nur schade.»<br />
Dass es Mertel in seiner Amtsperiode<br />
nicht geglückt ist, die Formel 1 nach den<br />
beiden ersten Gastspielen 1984 und 1985<br />
dauerhaft auf dem neuen Ring zu halten,<br />
hatte «ausschliesslich kaufmännische<br />
Gründe. Im Interesse unserer Werbepartner<br />
blieb mir keine andere Wahl. Bernie<br />
Ecclestone hat Forderungen gestellt, auf<br />
die ich mich damals beim besten Willen<br />
nicht einlassen konnte.»<br />
Noch heute hat er Kontakt zu seiner<br />
alten Ring-Crew, schaut sich alle wichtigen<br />
Rennsport-Events im TV an. Aber privat<br />
gibt es andere Schwerpunkte – Lesen,<br />
Kunst und Kultur bestimmen die Freizeit<br />
des Mannes, der einmal Deutschlands traditionsreichste<br />
Rennstrecke dirigiert hat.<br />
Sogar ein kleines Kunstmuseum mit Bildern<br />
und Grafiken nennt er sein Eigen. Der<br />
56-Jährige lebt in Bad Breisig, ist seit 33<br />
Jahren verheiratet und fühlt sich «gesundheitlich<br />
und jobmässig» pudelwohl.<br />
Ein Ziel hat Mertel sich für die nächsten<br />
Jahre gesetzt: «Ich will den Laden aufmöbeln<br />
und Bad Neuenahr zum führenden<br />
Kurbadort Deutschlands machen. Dafür<br />
werde ich arbeiten und kämpfen.»<br />
Der King am Ring: Mertel 1986 Kurbad-Chef: Rainer Mertel 2001<br />
Schöne Zeit in der Eifel: Mertel mit Lauda und Ex-BMW-Sportchef Flohr