.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop
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Linzen, Peter (MSa 20/2003)<br />
Rallye-Botschafter<br />
eter Linzen <strong>wie</strong>s 15 Jahre lang seinen<br />
PPiloten als professioneller Beifahrer<br />
den rechten Weg auf Europas Rallyepfaden.<br />
Mit fester Stimme dirigierte der stämmige<br />
Autoverkäufer (Porsche und Mercedes-Lkw)<br />
Topleute <strong>wie</strong> Gerd Raschig, Walter<br />
Schewe oder Reinhard Hainbach routiniert<br />
und trickreich auf Erfolgskurs. Ob<br />
BMW, Irmscher-Opel, Porsche 911 oder<br />
Ford Escort RS – wo Linzen drin sass, waren<br />
Sieg- und Titelchancen meist intakt.<br />
Als Höhepunkte seiner Copiloten-Karriere<br />
gelten der Gewinn der Deutschen Rallye-Meisterschaft<br />
’78 mit Hainbach und<br />
der Gesamtsieg bei der Hunsrück-Rallye<br />
ebenfalls mit Hainbach über einen Grossteil<br />
der damaligen Weltelite. Und natürlich<br />
die sensationelle Vorstellung bei der RAC-<br />
Rallye mit Schewe im Porsche 911. Allerdings<br />
gab’s auch einen Tiefpunkt: «Wenn<br />
du in zehn DM-Läufen zehn Mal mit Technik-Defekt<br />
ausfällst», erinnert sich Linzen<br />
an eine Katastrophensaison mit Gerd Raschig<br />
im 6er-BMW, «ist das wirklich nicht<br />
mehr zum Lachen.»<br />
Dabei waren es gerade der Spass, die<br />
gute Laune und die kernigen Sprüche, mit<br />
denen Linzen seine Mitbewerber oft genug<br />
verunsicherte. «Das gehörte bei ihm zur<br />
psychologischen Kriegsführung», wissen<br />
einstige Gegner, denen die derben Auftritte<br />
des Osnabrückers noch gut im Gedächtnis<br />
sind. Mit der stolzen Bilanz von rund<br />
100 Siegen aus etwa 400 Starts beendete<br />
Linzen 1978 seine aktive Laufbahn. «Die<br />
Luft war einfach raus, neue Herausforderungen<br />
haben gefehlt.»<br />
Die gab es alsbald bei der ONS (heute<br />
DMSB): Linzen wurde als Fahrervertreter in<br />
die Sportkommission berufen, reiste noch<br />
bis 1998 als Rallye-Observer und Sportkommissar<br />
zu DM-, EM- und WM-Läufen<br />
und führte den deutschen Rallyesport auch<br />
durch sch<strong>wie</strong>rige Zeiten. «Vor allem die Zusammenarbeit<br />
mit dem damaligen ONS-Geschäftsführer<br />
Siggi von Kahlen war ebenso<br />
angenehm <strong>wie</strong> konstruktiv.»<br />
Mittlerweile ist Linzen 58 Jahre alt, lebt<br />
mit Ehefrau Margret und den Kindern (ein<br />
16-jähriger Sohn, eine 11-jährige Tochter)<br />
als Vorruheständler in seiner Heimatstadt<br />
Osnabrück. Gesundheitlich ist bis auf eine<br />
Diabetes fast alles im grünen Bereich.<br />
Geblieben ist natürlich die Liebe zum<br />
Rallyesport. So geht’s noch immer einmal<br />
pro Jahr zur Monte, die restlichen WM- und<br />
DM-Rallyes verfolgt er im Fernsehen.<br />
«Schade nur, dass man so wenig Kontakt<br />
mit den alten Weggefährten hat», beklagt<br />
Linzen. Wir empfehlen den Besuch des<br />
nächsten «Klassentreffens» am 6. Dezember<br />
in Essen.<br />
Trickreicher Copilot: Linzen 1977 Noch immer Rallye-Fan: Linzen ’03<br />
Über Stock und Stein: Das Erfolgsduo Hainbach/Linzen 1977 im Escort RS