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.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

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154<br />

Frère, Paul (MSa 09/2003)<br />

Leben voller Autos<br />

aul Frère scheint unverwüstlich, durch<br />

Pnichts und niemanden einzubremsen,<br />

noch immer genialer Autofahrer, scharfer<br />

Analytiker, kompetenter Journalist und erfolgreicher<br />

Buchautor. 86 Jahre ist der<br />

Mann gerade geworden, der nach <strong>wie</strong> vor<br />

jenen überschäumenden Spass am Autofahren<br />

hat und vermittelt, der ihn schon<br />

in seinen Rennfahrerjahren zu einem der<br />

Schnellsten und Besten seiner Zunft gemacht<br />

hat. Es gibt fast nichts, was der belgische<br />

Tausendsassa nicht im Renntempo<br />

bewegt oder getestet hätte.<br />

In Le Mans startete er so lange, bis er<br />

nach zwei zweiten Plätzen 1960 mit Landsmann<br />

Olivier Gendebien im Ferrari 250 TR<br />

endlich gewann. In der Formel 1 gab er<br />

nicht eher Ruhe, bis er 1956 bei seinem<br />

Heim-GP in Spa mit Platz 2 im Ferrari endlich<br />

seinen ersten und einzigen Podiumsplatz<br />

erreichte. GT-Autos, Touren- und<br />

Sportwagen – nichts und niemand war vor<br />

ihm sicher, kaum ein Siegerpodest, auf<br />

dem er nicht schon mal gestanden hätte.<br />

Der Übergang vom Rennfahrer zum Motorjournalisten<br />

blieb fliessend, oft tat er<br />

beides zusammen. Noch vor seiner Hausstrecke<br />

in Spa nennt er den Nürburgring<br />

als Lieblingskurs, obwohl er hier 1956 im<br />

Wippermann einen Jaguar zertrümmerte<br />

und 1963 im Fiat 2300 S nach langer Führung<br />

in der letzten Runde mit lächerlichen<br />

2,2 sec ein 12-Stunden-Rennen gegen den<br />

Lindner/Nöcker-Jaguar MK II verlor.<br />

Le Mans fasziniert Paul Frère noch immer.<br />

Das von ihm und den Kollegen Moity<br />

und Teissedre seit 1978 herausgegebene<br />

Jahrbuch über den Klassiker gilt bei Fans<br />

als Dauer-Bestseller. Nach <strong>wie</strong> vor erscheint<br />

der 86-Jährige persönlich am Ort<br />

seines grössten Triumphs, besucht die 24<br />

Stunden von Spa und geht von seiner Wohnung<br />

in Monaco zu Fuss zum Grand Prix.<br />

Er bleibt auf Ballhöhe mit der Rennszene,<br />

testet weiter schnelle Autos und ist ständiger<br />

Mitarbeiter mehrerer Fachzeitschriften.<br />

Seine Autobiographie «My life full of<br />

cars» ist nur einer von mehr als 20 Buchtiteln,<br />

die Frère auch als Autor berühmt<br />

gemacht haben.<br />

In Monaco zittert Gattin Susanne (samt<br />

drei Töchtern, fünf Enkeln und zwei Urenkeln)<br />

nahezu täglich um ihren wilden Paul.<br />

«Mit dem 911er lassen sie mich ja noch<br />

fahren», vermeldet er leicht genervt, «aber<br />

die 600er-BMW haben sie konfisziert.» Aus<br />

gutem Grund, denn bei einem Sturz brach<br />

er sich vor zwei Jahren das Knie. Wunschlos<br />

glücklich? Nicht ganz: «Ich möchte wenigstens<br />

noch einmal mit einem richtigen<br />

Rennauto auf der Rennstrecke rumtoben.»<br />

Der Mann ist einfach sensationell.<br />

Belgischer Tausendsassa: Frère ’59<br />

Lässt’s noch heute krachen: Frère<br />

Elf Starts, elf WM-Punkte: Frère ’55 im Ferrari auf seiner Hausbahn Spa

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