.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop
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ürgen Stockmar kann diebische Freude<br />
Jnicht verhehlen, wenn die Rede auf die<br />
alte DTM kommt. Dem einstigen Leiter der<br />
Technischen Entwicklung bei Audi fällt da<br />
auf Anhieb der V8 quattro ein. «Erst haben<br />
uns alle wegen des bulligen Autos ausgelacht»,<br />
schmunzelt der leidenschaftliche<br />
Techniker. «Aber als Stuck dann 1990 im<br />
ersten Anlauf den DTM-Titel geholt hat,<br />
war das ein ganz persönlicher Triumph.»<br />
Auch als Allrad-Fan Stockmar ab 1994 bei<br />
Opel das Vorstandsressort Technische Entwicklung<br />
übernahm und damit in Rüsselsheim<br />
die Motorsportrichtung vorgab, trieb<br />
er unbeirrt die Renneinsätze des Sorgenkinds<br />
Calibra voran.<br />
Erneut musste er so manchen Spott über<br />
sich ergehen lassen. Der Gewinn des ITC-<br />
Titels 1996 durch Manuel Reuter bestätigte<br />
ihn abermals in seiner Überzeugung,<br />
«dass man mit dem Allrad-Konzept letztlich<br />
nur gewinnen konnte». Der findige<br />
Diplom-Ingenieur setzte seine Ideen und<br />
Visionen stets konsequent um. So verpasste<br />
er als junger Versuchsingenieur des<br />
Neusser Vergaser-Unternehmens Solex<br />
Ende der 60er-Jahre dem Koepchen-BMW<br />
2002 von Hans-Joachim Stuck eine revolutionäre<br />
Vergasertechnik, die den 18-<br />
Jährigen prompt zum Dauersieger machte.<br />
Nächster Geniestreich war der Bau eines<br />
Stockmar, Jürgen (MSa 1–3/2002)<br />
Quattro-Künstler<br />
135<br />
eigenen Sportwagens. Die Stockmar-Kreation<br />
«REX» verfügte über einen 2-Liter-<br />
Ford-Cosworth-Motor und erreichte mit<br />
Harald Ertl immerhin zwei Siege. Gelegentlich<br />
griff der Renn-Freak auch mal<br />
selbst ins Lenkrad, so etwa beim berühmtberüchtigten<br />
«Akademischen» in Hockenheim.<br />
Aktenkundig wurde er dort vor allem<br />
durch eine Punktlandung im 700-PS-IMSA-<br />
Audi auf der Leitschiene …<br />
Mittlerweile klappt die Rennerei des<br />
heute knapp 60-Jährigen, der auch als<br />
Entwicklungsvorstand bei Steyr-Daimler-<br />
Puch und Chefredakteur der Kölner «Auto<br />
Zeitung» wirkte, wesentlich besser. In der<br />
Ferrari-Challenge und in der GTP-Serie gelangen<br />
ihm in Spa und Mugello zwei Siege.<br />
«Darauf bin ich richtig stolz. Endlich habe<br />
ich Zeit, Rennautos ohne Stress zu bewegen.»<br />
Stockmar lebt mit seiner Familie in<br />
Ingolstadt, unter der Woche schätzt man<br />
seine Dienste im Vorstand des Zulieferers<br />
«Magna International» in Oberwaltersdorf<br />
bei Wien.<br />
Nach <strong>wie</strong> vor verfolgt er vor dem TV-<br />
Bildschirm die wichtigsten Rennevents.<br />
Seine persönliche Hitliste: «Die Formel 1<br />
gefällt mir am besten, die DTM ist gut, aber<br />
die Schneider-Mercedes-Dominanz ziemlich<br />
deprimierend. Und aus der urigen V8-<br />
STAR kann was wirklich Gutes werden.»<br />
Fan und Freak: Stockmar 1973<br />
Karriere-Mann: Stockmar heute<br />
Techniker mit Visionen: 1972 baute Stockmar seinen eigenen Sportwagen