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.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

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Flohr, Wolfgang Peter (MSa 34/2003)<br />

Grosser Zampano<br />

olfgang Peter Flohr zählte als BMW-<br />

Opel-Sportchef so<strong>wie</strong> Zakspeed-<br />

Wund<br />

Geschäftsführer zu den trickreichsten Machern<br />

der Rennszene. Und er polarisierte<br />

<strong>wie</strong> kaum ein anderer: Für die einen war<br />

er der grosse Zampano, für die anderen ein<br />

durchtriebener Blender. Fest steht, dass<br />

BMW unter seiner Regie mit dem CSi-Coupé<br />

und dem M3 jede Menge Lorbeeren einfuhr<br />

und Opel mit dem Calibra 1996 den bislang<br />

einzigen DTM/ITC-Titel gewann. Und<br />

fest steht auch, dass Flohr mit strategischdiplomatischem<br />

Geschick im Verbund mit<br />

kernigen Verbal-Auftritten so manchen<br />

Amtskollegen glatt an die Wand spielte.<br />

Da konnte es schon mal passieren, dass<br />

eine Runde gestandener Sportkommissare<br />

vor seinen Argumenten kapitulierte – <strong>wie</strong><br />

bei den 24 Stunden Spa 1986 nach einem<br />

Fehltritt seines Piloten Altfrid Heger. «Unser<br />

Auto war eigentlich schon disqualifiziert»,<br />

erinnert sich der Essener. «Aber der<br />

Flohr hat uns <strong>wie</strong>der rausgepaukt und den<br />

schon verloren geglaubten Sieg gerettet.»<br />

Nach der nicht ganz freiwilligen Trennung<br />

von BMW kam eine gewisse Hektik in<br />

Flohrs Berufsleben: In rascher Folge wechselten<br />

Engagements bei AvD, Fiat, Zakspeed<br />

und Opel. Die letzte Station war der<br />

Vorsitz der Geschäftsführung im Speditionsbetrieb<br />

seines Kumpels Gerhard Berger.<br />

153<br />

«Im Grunde war ich BMW-Mann mit ganzem<br />

Herzen», sagt Flohr, der 1954 als junger<br />

Maschinenschlosser zu den Weiss-<br />

Blauen kam. In München legte er als Manager<br />

eine Traumkarriere hin, in dessen<br />

Verlauf ihm der Gesamtvertrieb USA, der<br />

weltweite Kundendienst und schliesslich<br />

1985 die Leitung der damaligen Motorsport<br />

GmbH anvertraut wurden. «Ich hatte<br />

34 grandiose BMW-Jahre», zieht Flohr<br />

Bilanz. «So was ist nur noch sehr schwer<br />

zu toppen.»<br />

Beruf und Rennsport sind Vergangenheit,<br />

der fast 66-Jährige lebt jetzt als Pensionär<br />

wechselweise in München, Österreich<br />

und Spanien. Gesundheitlich geht’s<br />

ihm nach einer Herzoperation (ausgelöst<br />

durch einen verschleppten Infarkt in der<br />

Opel-Zeit) <strong>wie</strong>der ganz gut. Deshalb steht<br />

jetzt die Lebensqualität im Vordergrund:<br />

Viel Sport, Golf und Fischen. Die beiden<br />

Töchter orientieren sich beruflich auch<br />

schon in Richtung Auto – Patricia (22) arbeitet<br />

bei der Hamburger Rennsportagentur<br />

«Speedpool» als Medienkauffrau, Stefanie<br />

(20) ist Automobil-Kauffrau.<br />

Zwar gibt es noch viele Kontakte zu alten<br />

Weggefährten, aber persönliche Rennbesuche<br />

verkneift sich Flohr: «Ohne Aufgabe<br />

fühlst du dich im Fahrerlager <strong>wie</strong><br />

Falschgeld.»<br />

Weggefährten: Berger und Flohr 1985<br />

Der Ruheständler: Flohr heute<br />

Ge<strong>wie</strong>fter Stratege: Flohr mit Heger, Linder, Danner und Vogt 1987 in Spa

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