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.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

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190<br />

Werner, Michael (MSa 40/2003)<br />

Das ewige Talent<br />

ichael Werner hat nie seine Enttäu-<br />

darüber verheimlicht, dass er<br />

Mschung<br />

im Rallyesport gerne weiter vorgekommen<br />

wäre. Sein Pech war, dass bei Ford Köln<br />

stets mit schmalem Budget und kaum siegfähigen<br />

Autos operiert wurde. Sein Glück,<br />

dass es unter den Sportchefs Mike Kranefuss<br />

und Lothar Pinske in den 70er- und<br />

80er-Jahren überhaupt Rallyeprogramme<br />

gab. Anfangs diente Werner als Copilot,<br />

danach prügelte er 13 Jahre als «ewiges<br />

Talent» fast die ganze Ford-Palette über<br />

Stock und Stein. «Nur der Transit blieb mir<br />

erspart», merkt er sarkastisch an.<br />

Seine Copiloten mussten nervenstarke<br />

Typen sein, schon allein wegen der zahlreichen<br />

Landungen im Abseits. «Aber ich<br />

habe weniger Autos platt gemacht als Ari<br />

Vatanen», stellt Werner klar. Vier Beifahrer<br />

<strong>wie</strong>sen ihm den Weg, darunter Arwed<br />

Fischer, der unvergessene Egon Meurer und<br />

Rechtsanwalt Matthias Feltz. Letzterer erzählt<br />

noch heute respektvoll von Werners<br />

akrobatischen Künsten mit dem schwergewichtigen<br />

Taunus 3.0 S, auf dessen Dach<br />

mal aus Jux ein Taxischild prangte. «Mein<br />

Gemütszustand schwankte meistens zwischen<br />

Entsetzen und Gottesfurcht», so<br />

Feltz. «Gelegentlich war ich mir nicht sicher,<br />

ob ich meine Kanzlei noch mal lebend<br />

sehen würde.»<br />

Immerhin gelangen dem Duo mit dem<br />

unhandlichen Schlachtschiff verschiedene<br />

Gruppen- und Klassensiege. Seine grössten<br />

Erfolge feierte Werner mit den Escort-<br />

Typen RS2000, RSi und RS Turbo, dazu erreichte<br />

er die Vizemeisterschaft in der Rallye-Trophäe<br />

und Platz 3 in der DM. Im Jahre<br />

1989 beendet der Kaufmannssohn aus<br />

dem oberpfälzischen Kemnath seine Rallye-Laufbahn,<br />

nachdem sein Vater plötzlich<br />

starb und Werner nun die elterliche<br />

Druckerei übernehmen musste.<br />

Heute kümmert sich der 49-Jährige «als<br />

Impressario um alles» in dem kleinen Familienbetrieb,<br />

den er komplett umgekrempelt<br />

und modernisiert hat. Die knappe Freizeit<br />

verbringt er mit seiner Lebensgefährtin<br />

Susanne und gelegentlichen Konzertund<br />

Theaterbesuchen. Aus Zeitmangel<br />

kann er sich pro Saison nur ein bis zwei<br />

Rallyes persönlich vor Ort ansehen, für den<br />

grossen Rest müssen der Fernseher und<br />

MOTORSPORT aktuell herhalten.<br />

Ein Gehfehler als Spätfolge eines dreifachen<br />

Überschlags im Taunus 3.0 S bei<br />

der Rallye Vorderpfalz 1981 erinnert ihn<br />

dauerhaft an seine wilden Rallye-Jahre.<br />

Aber Michael Werner hadert nicht: «Es gibt<br />

nichts zu bereuen, ich habe Ford viel zu<br />

verdanken und meine Möglichkeiten genutzt,<br />

so gut es eben ging.»<br />

Immer voller Einsatz: Werner 1981 Drucken statt Driften: Werner ’03<br />

«Zwischen Entsetzen und Gottesfurcht»: Werner/Feltz ’81 im Taunus 3.0S

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