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.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

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140<br />

rich Waxenberger eilte ein Ruf <strong>wie</strong> Don-<br />

voraus. Als Einsatzleiter von<br />

Enerhall<br />

Mercedes in den Rallye-WM-Jahren 1978<br />

bis 1980 gelangen ihm mit Stars <strong>wie</strong> Hannu<br />

Mikkola oder Björn Waldegaard Erfolge, vor<br />

denen sich die versammelte PS-Zunft ehrfurchtsvoll<br />

verneigte.<br />

Der gebürtige Bayer, seit 1954 als Versuchsingenieur<br />

bei Mercedes in Diensten,<br />

dirigierte seine schweren 450 SLC <strong>wie</strong> ein<br />

Feldherr und packte am Servicepoint auch<br />

selbst mit an, wenn Not am Auto war. Seine<br />

Truppe führte er «mit Kompetenz und<br />

Menschlichkeit», sagt Ex-Weltmeister Waldegaard,<br />

seine Rallye-Autos waren rollende<br />

Mess- und Versuchslabore. «Wir haben<br />

damals alles probiert, was technisch machbar<br />

war», schwärmt Waxenberger, «sogar<br />

die Premiere der Telemetrie mit Helikopter-Relaisstation<br />

ist uns bei der Safari-Rallye<br />

gelungen.»<br />

Die knüppelharte Bandama-Rallye (Elfenbeinküste)<br />

beendeten seine 450 SLC<br />

auf den Plätzen 1 bis 4, obwohl ihm hausintern<br />

ein Startverzicht nahe gelegt wurde,<br />

weil man im afrikanischen Busch keine<br />

Siegchance für die V8-Coupés sah. Aber<br />

gerade solche Herausforderungen machten<br />

ihn erst richtig heiss. «An diesem Mann»,<br />

schrieb Herbert Völker 1980, «ist ein Ferrari-Rennleiter<br />

verloren gegangen.»<br />

Waxenberger, Erich (MSa 28/2002)<br />

Der Super-Stratege<br />

Konstrukteur, Techniker und Rennfahrer<br />

mit jeder Faser seiner kräftigen Statur,<br />

zwängte sich Rundstrecken-Fan Waxenberger<br />

gern auch mal selbst ins Cockpit, obwohl<br />

ihm das offiziell untersagt war. 1968<br />

wuchtete er beim 6-Stunden-Rennen von<br />

Macau einen rechtsgesteuerten 300 SEL<br />

6.3 des Mercedes-Importeurs von Hongkong<br />

zum Sieg, nachdem der einheimische<br />

Chauffeur kurzfristig ersetzt werden musste.<br />

Auf dem Höhepunkt der Rallye-Erfolgsserie<br />

beschloss Mercedes Ende der Saison<br />

1980 aus Kapazitätsgründen das Ende aller<br />

Sportaktivitäten. Waxenberger ging als<br />

Abteilungsleiter «Vorentwicklung und Versuch»<br />

16 Jahre später mit 65 in den Ruhestand.<br />

Seitdem pendelt der begeisterte Skiläufer<br />

und Segler mit seiner Frau Ute, mit der<br />

er seit 44 Jahren verheiratet ist und zwei<br />

Zwillingstöchter so<strong>wie</strong> fünf Enkel hat, zwischen<br />

dem schwäbischen Heimatort Neuhausen<br />

(Frühjahr), Segelschiff auf dem<br />

Bodensee (Sommer) und Winterquartier in<br />

Klosters-Davos. Den Motorsport verfolgt<br />

der heute 71-Jährige noch immer sehr genau:<br />

«Nie hätte ich geglaubt, dass sich<br />

Mercedes so für den Sport öffnen und mit<br />

Niederlagen so locker umgehen würde.<br />

Wenn wir mal verloren haben, gab’s im Vorstand<br />

gleich eine Krisensitzung.»<br />

1980: Rallyechef und Rennfahrer 2002: Hobbysegler im Ruhestand<br />

Bandama-Rallye: Wenns sein musste, packte Waxenberger selbst mit an

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