.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop
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Besier, Günther (MSa 07/2003)<br />
Ein flinker Kater<br />
ünther Besier gehört zu jener legendä-<br />
Wiesbadener Rennfahrer-Clique, die<br />
Gren<br />
dem Motorsport speziell in den 50er- und<br />
60er-Jahren durch Engagement und Erfolge<br />
auch in der hessischen Landeshauptstadt<br />
zu gesellschaftlicher Akzeptanz verhalf:<br />
Zusammen mit schillernden Typen<br />
<strong>wie</strong> Peter Lindner, Egon Vomfell, Leopold<br />
von Zedlitz, Horst Wilhelm oder Hans Wehner<br />
beteiligte sich der Rennfan am Aufbau<br />
der beiden grossen Wiesbadener AvD-Clubs<br />
«HMSC» und «WAC», die sich mit ihren<br />
Flugplatzrennen in Mainz-Finthen, Pferdsfeld<br />
und Erbenheim, dem Taunus-Bergrennen<br />
Lorch oder der Rallye Wiesbaden einen<br />
guten Namen machten.<br />
Wegen eines deftigen Abflugs am Nürburgring<br />
und daraus resultierender Endlos-<br />
Diskussion mit der Familie startete Besier<br />
bald nur noch unter dem Pseudonym «Hans<br />
Kater». Dies geschah allerdings auch mit<br />
Rücksicht auf seinen Unternehmer-Status<br />
(mehrere Foto-Fachgeschäfte in Wiesbaden<br />
und Mainz).<br />
Seinen ersten Sieg errang Besier 1956<br />
im BMW 502 V8 am Berg, danach folgten<br />
seine wildesten Jahre im BMW 700. Kaum<br />
weniger gesittet trieb es der fröhliche Hesse<br />
vorzugsweise am Steuer von diversen<br />
Leichtbau-Carreras und 911 aus dem Hause<br />
Porsche. Fast wäre er als GT-Dauersieger<br />
mit dem 911 gar Rundstrecken-Champion<br />
geworden – nur Udo Schütz im Carrera<br />
6 vereitelte beim Finallauf 1966 den<br />
Titelgewinn. Sein letztes Rennen bestritt<br />
Besier ein Jahr später im 911 S mit Sepp<br />
Greger als Partner in Sebring. Danach hatte<br />
der Aufbau seines innovativen Farbbild-<br />
Projekts «Meisterfoto» mit eigenen Grosslaboren<br />
Vorrang.<br />
Nach einer komplizierten Herzoperation<br />
mit fünf Bypässen musste Besier ab<br />
1992 vieles ruhiger angehen lassen. Bei<br />
dieser Gelegenheit aktivierte der passionierte<br />
Hochwild-Jäger seine Liebe zum Automobilsport<br />
erneut und ist seit Jahren regelmässiger<br />
Teilnehmer bei grossen Oldtimer-Events.<br />
Mit seinen beiden Schmuckstücken,<br />
einem Mercedes 300 SL und einem<br />
Porsche Speedster, erscheint der heute<br />
68-Jährige besonders gerne bei der Mille<br />
Miglia und der Alpenfahrt.<br />
Seit vier Jahren lebt der Jagdkumpel<br />
von Ex-<strong>Dunlop</strong>-Rennchef Gerhard Weber<br />
im Ruhestand, die Fotogeschäfte hat Sohn<br />
Michael (37) übernommen. Der zwei Jahre<br />
ältere Stefan ist Fotograf in den USA,<br />
die 18-jährige Tochter steht vor dem Abitur.<br />
Einen persönlichen Traum möchte Besier<br />
in naher Zukunft realisieren: «Ein Start<br />
bei der historischen Carrera Panamericana<br />
in Mexiko – das wäre das Allergrösste.»<br />
Elan und Erfolge: Besier 1961 Jagd und Oldtimer: Besier 2003<br />
Ehrenrunde nach dem Sieg: Der heisse Kater 1966 im 911 am Norisring