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.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

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Hegels, Dieter (MSa 32/2002)<br />

Der stille Meister<br />

113<br />

ieter Hegels zählte zu den eher Stillen,<br />

DUnauffälligen. Nach drei Motorradsport-Jahren<br />

stieg der Rheinländer 1966<br />

um und trat als Privatier erst im VW Käfer,<br />

dann mit einem Simca und schliesslich vorzugsweise<br />

mit selbstpräparierten BMW-<br />

Tourenwagen an. Und als die Rivalen im<br />

Rundstrecken-Pokal 1970 langsam begriffen,<br />

dass der Kfz-Meister aus Ratingen mit<br />

dem Alpina-BMW auf Titelkurs fuhr, war’s<br />

zu spät. Hegels sicherte sich als Nachfolger<br />

Dieter Glemsers mit der höchsten<br />

Punktzahl in der 1600er-Klasse den Titel,<br />

ohne dass die gelackmeierten Werkspiloten<br />

anderer Hubraumklassen beim Finale<br />

in Hockenheim hätten kontern können.<br />

«Für mich eine tiefe Genugtuung», erinnert<br />

sich der BMW-Mann, «weil mich keiner<br />

so richtig auf der Rechnung hatte.»<br />

Nach dem Triumph stand der BMW-Privatfahrer<br />

auch in den Oberligen Rennsport-Meisterschaft<br />

und Tourenwagen-EM<br />

seinen Mann, erreichte achtbare Resultate<br />

und brachte so manchen Star in Verlegenheit.<br />

Weil seine BMW-Werkstatt mit angeschlossenem<br />

Tuning-Betrieb ihm immer<br />

weniger Zeit für die Rennerei liess, beendete<br />

Hegels 1984 schweren Herzens seine<br />

Laufbahn.<br />

Ironie des Schicksals: Seinen bislang<br />

einzigen bösen Unfall hatte der 62-Jährige<br />

nicht auf der Rennstrecke, sondern fast<br />

vor der Haustür. Im Februar 2002 krachte<br />

er «ohne Vorwarnung auf Blitzeis» mit einem<br />

BMW 318 breitseits gegen einen<br />

Baum. «Ich konnte mich nicht rühren, war<br />

eingeklemmt und musste aus dem Auto<br />

rausgeschnitten werden.» Per Hubschrauber<br />

wurde er in die Klinik geflogen, wo man<br />

neben bösen Prellungen zwei gebrochene<br />

Rückenwirbel diagnostizierte. Fast zwei<br />

Monate lag er im Spital, es folgten eine<br />

lang<strong>wie</strong>rige Rehabilitation und immer <strong>wie</strong>der<br />

Arztbesuche.<br />

Die Tuning-Werkstatt, als Einmann-Betrieb<br />

voll auf ihn fixiert, musste während<br />

der Rekonvaleszenz schliessen. «Das waren<br />

bittere Wochen, sowohl vom Heilungsverlauf<br />

her <strong>wie</strong> auch finanziell.» Dabei hatte<br />

er Glück – der Horrorcrash hätte viel übler<br />

ausgehen können.<br />

Aber schon schmiedet er <strong>wie</strong>der benzingeschwängerte<br />

Pläne. So möchte Hegels,<br />

seit 37 Jahren mit Marlies verheiratet und<br />

kinderlos, einen 70er-Chevy Camaro für<br />

den Einsatz im historischen Sport aufbauen.<br />

Auch für den aktuellen Rennsport interessiert<br />

er sich unverändert, am Fernseher<br />

gibt er sich «das volle Programm von<br />

Formel 1 über NASCAR, V8STAR und DTM».<br />

Und wenn noch Zeit bleibt, frönt er seinem<br />

Hobby als Sportschütze.<br />

In stiller Freude: Hegels 1970 Glück im Unglück: Hegels 2002<br />

Der Meister-Privatier: Hegels 1970 auf Siegesfahrt um die Nordschleife

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