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.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

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von Brauchitsch, Manfred † 2003 (MSa 17/2002)<br />

Das Silberpfeil-Idol<br />

anfred von Brauchitsch, im August<br />

M1905 in Hamburg geboren, ist einer<br />

der wenigen noch lebenden deutschen<br />

Vorkriegsrennfahrer. Nur gut zehn Jahre<br />

dauerte seine wilde, mit Höhen und Tiefen<br />

durchsetzte Zeit unter Mercedes-Rennleiter<br />

Alfred Neubauer, bevor der Kriegsausbruch<br />

1939 seine Karriere und alle Mercedes-Renneinsätze<br />

beendete. Bis dahin<br />

hatte der ungestüme von Brauchitsch erst<br />

als Mercedes-Privatier, schon bald aber als<br />

-Werkspilot 14 GP-Siege eingefahren und<br />

45 Mal auf dem Podest gestanden. Überhaupt<br />

ist der Begriff «Silberpfeil» und die<br />

oft zitierte Geschichte, <strong>wie</strong> es dazu kam,<br />

eng mit seinem Namen verbunden.<br />

Denn er war es, der 1934 beim Eifelrennen<br />

auf dem Nürburgring mit dem ersten<br />

Sieg des nicht mehr weissen, sondern aus<br />

Gewichtsgründen bis aufs silbergraue<br />

Blech vom Lack befreiten W25-GP-Renners<br />

(3,3-Liter-V8-Kompressor, 315 PS) die Legende<br />

vom Silberpfeil begründete. Wohl<br />

deshalb pflegen die Stuttgarter den Kontakt<br />

zu dem alten Herrn mit besonders viel<br />

Hingabe. So fehlte er bis vor zwei Jahren<br />

kaum bei einer Motorsport-Schlussfeier<br />

des Unternehmens und war oft Gast bei<br />

Historic-Events.<br />

Das Reisen allerdings fällt ihm zunehmend<br />

schwerer, nur selten verlässt der fast<br />

137<br />

97-Jährige sein Haus in Gräfenwarth bei<br />

Schleiz. Nach drei schweren Operationen<br />

wacht seine Frau Liselotte streng darüber,<br />

dass sich ihr Liebster nicht zu viel zumutet.<br />

So lässt die Chefin im Hause von Brauchitsch<br />

heute kaum noch jemand an das<br />

einstige Rennidol ran, «weil er keinen<br />

Rummel und keine Interviews mehr<br />

braucht und in Ruhe leben soll».<br />

Trotzdem lässt es sich der Mann, der<br />

vom SSKL und W25 über den W125 bis hin<br />

zum W154 in fast allen Vorkriegs-Mercedes-Grand-Prix-Autos<br />

gesiegt hat, nicht<br />

nehmen, auch die moderne Formel 1 vor<br />

dem Fernsehgerät zu verfolgen. Neben<br />

dem Abschneiden der modernen Silberpfeile<br />

von McLaren-Mercedes interessiert<br />

sich von Brauchitsch noch immer fürs regionale<br />

Tagesgeschehen, politische Strömungen<br />

und Weltereignisse. «Er ist da voll<br />

auf der Höhe», weiss Daimler-Museumschef<br />

Gerrit von Pein, der als einer der wenigen<br />

Privilegierten noch regelmässig<br />

Kontakt zu ihm hat.<br />

Sein letztes Rennen fuhr von Brauchitsch<br />

übrigens in Belgrad und ist noch<br />

heute sauer, dass er durch «eigene Dummheit»<br />

nur Zweiter hinter dem Italiener Tazio<br />

Nuvolari im Auto Union wurde. An jenem<br />

3. September 1939 nahm das Unheil<br />

des 2. Weltkriegs seinen Lauf …<br />

Ungestüm: Von Brauchitsch 1936<br />

Heute: Mit 96 voll auf der Höhe<br />

Sein letztes Rennen: Von Brauchitsch im 12-Zylinder-W154 mit 500 PS

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