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.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop

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olfgang Wilcke und seine Zolder-Para-<br />

«Bergischer Löwe» –<br />

Wdeveranstaltung<br />

stets ein geschichtsträchtiges Ereignis im<br />

deutschen Motorsport. 25 Mal dirigierte<br />

der Solinger seit 1969 im Stil eines Kolonialherrn<br />

den alljährlichen Saisonstart der<br />

DRM und DTM auf dem Traditionskurs nahe<br />

Hasselt.<br />

Alle hatten Respekt vor ihm – die trägen<br />

belgischen Funktionäre genauso <strong>wie</strong><br />

die Piloten. Berühmt-berüchtigt seine<br />

Fahrerbesprechungen: Wenn der «Löwe<br />

von Zolder» die Vollgas-Gemeinde in gefährlicher<br />

Stimmlage mit seinen Durchführungs-<br />

und Sonderbestimmungen konfrontierte,<br />

waren Einsicht und Wohlverhalten<br />

empfehlenswert. Wer dennoch aufbegehrte<br />

oder gar eine Diskussion um Sachfragen<br />

anzuzetteln wagte, wurde vom Ober-Löwen<br />

in der Regel barsch abgebürstet und<br />

gab für den Rest des Wochenendes garantiert<br />

Ruhe.<br />

Lange blieb der Saisonstart in Zolder<br />

eine Festung im deutschen Rennkalender.<br />

Als ’95 aber erstmals kein DTM- und F3-<br />

Prädikat an den «Motorsportverband Bergischer<br />

Löwe im AvD» vergeben wurde, bekam<br />

das Traditionsrennen einen Knacks.<br />

Überdies musste Wilcke die Rennleiterfunktion<br />

aus gesundheitlichen Gründen<br />

1996 an seine Tochter abgeben, die ihrem<br />

Wilcke, Wolfgang (MSa 34/2002)<br />

Löwe von Zolder<br />

143<br />

Vater bis dahin als Stellvertreterin zur Seite<br />

gestanden hatte. Im April 2002 startete<br />

Dr. phil. Karin Wilcke, im Hauptberuf Literatur-Dozentin<br />

an der Uni Düsseldorf,<br />

die 33. Auflage des «Bergischen Löwen».<br />

Vor spärlicher Kulisse fuhren Benelux-<br />

Rennserien und Youngtimer-Trophy. Die<br />

Zukunft der Veranstaltung, die in ihren<br />

besten Zeiten bis zu 80 000 Zuschauer sah,<br />

ist mangels wirtschaftlicher und sportlicher<br />

Perspektiven eher ungewiss.<br />

Der fast 73-jährige Wilcke, selbst viele<br />

Jahre aktiver Rallyefahrer und 1981 Gewinner<br />

des ONS-Senioren-Cups, lebt heute<br />

als Pensionär in seiner Heimatstadt Solingen.<br />

Die letzten Jahre waren von<br />

Schicksalsschlägen geprägt: Erst starb seine<br />

Frau Charlotte, mit der er seit 1957 verheiratet<br />

war. Dann trafen ihn ein Herzinfarkt<br />

und zwei Schlaganfälle. «Aber das<br />

wirft mich nicht um», trotzt der Ober-Löwe.<br />

«So schnell lässt sich ein Wilcke nicht<br />

aus dem Verkehr ziehen.»<br />

Die beiden Töchter, ausser Karin (44)<br />

noch Gabriele (43), sehen den Unternehmungsgeist<br />

des angeschlagenen Familienoberhaupts<br />

mit Sorge und mahnen eindringlich<br />

zu ruhigerer Gangart. «Aber eigentlich»,<br />

so Karin resignierend, «ist es<br />

<strong>wie</strong> all die Jahre in Zolder – er duldet keinen<br />

Widerspruch.»<br />

Autoritätsperson: Wilcke 1977<br />

Herz macht Sorgen: Wilcke heute<br />

Immer Flagge zeigen: Zolder-Rennleiter Wilcke 1979 in typischer Pose

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