.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop
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nst Furtmayr konnte man jedes Auto in<br />
Edie Hand geben – er gewann immer. Das<br />
galt für seine Zeit als Abarth- und Alfa-<br />
Werkspilot genauso <strong>wie</strong> für die gemeinsamen<br />
BMW-Jahre mit seinen Freunden Josef<br />
und Herbert Schnitzer. Souverän und besonnen<br />
erledigte der Chef eines Unternehmens<br />
für Schweisstechnik seine Aufgaben<br />
an der Rennstrecke. Ab 1959 mischte er<br />
mit allen erdenklichen Alfa-Typen die Szene<br />
auf. Titel am Berg und auf der Rundstrecke<br />
waren die logische Konsequenz.<br />
Mitte der 60er-Jahre holte ihn Carlo Abarth<br />
ins Werksteam, wo er ebenfalls Siege<br />
einfuhr. Dabei hatte es der Münchner nicht<br />
leicht: Erst bescherte ihm Alfa-Kollege<br />
Toni Fischhaber ein faszinierendes Dauerduell,<br />
dann folgte die Auseinandersetzung<br />
mit Abarth-Stars <strong>wie</strong> Toine Hezemans, Johannes<br />
Ortner, Erich Bitter oder Kurt Ahrens.<br />
Und schliesslich der nervige Imagekrieg<br />
mit Sepp Greger um die Nummer 1 in<br />
München. Diesen Status beanspruchte<br />
Bergkönig Greger <strong>wie</strong> selbstverständlich.<br />
«Fremde Götter», ätzt Furtmayr, «duldete<br />
der Sepp neben sich nicht.»<br />
Als schönste Zeit seiner Karriere bezeichnet<br />
Furtmayr die Jahre bei Schnitzer.<br />
Dreimal in Folge holte er mit den Autos<br />
der Freilassinger BMW-Tüftler die Berg-<br />
Europameisterschaft für Tourenwagen.<br />
Furtmayr, Ernst (MSa 13/2003)<br />
Der Alleskönner<br />
155<br />
Von Motorengenie Josef Schnitzer (verunglückte<br />
1979 auf der Autobahn tödlich)<br />
hatte Furtmayr eine besonders hohe Meinung:<br />
«Der konnte zwei Minuten vor dem<br />
Start die Haube aufreissen und die Vergaserbestückung<br />
ändern. Und er lag mit seinen<br />
Blitzideen immer richtig.»<br />
Nach 13 Jahren beendete Ernst Furtmayr<br />
1972 seine Laufbahn, um sich mit aller<br />
Kraft dem Ausbau seiner Firma zu widmen.<br />
20 Jahre später wurde er rückfällig<br />
und kehrte mit 55 noch mal zum Langstreckenpokal<br />
an den Nürburgring zurück.<br />
«Einfach so zum Spass», ergänzt er. Heute<br />
ist Furtmayr 64, kerngesund und noch<br />
immer topfit. Bis zu 250 km strampelt er<br />
pro Wochenende auf seinem Rennrad.<br />
Seine Firma läuft prima, er selbst hat<br />
allerdings einen schweren Schicksalsschlag<br />
wegstecken müssen: Seine zweite<br />
Frau starb im vorletzten Jahr an Krebs.<br />
«Jetzt bin ich halt <strong>wie</strong>der Single», sagt er<br />
traurig. «Das ist zwar nicht sehr schön,<br />
aber da muss ich durch.»<br />
Seine beiden Töchter (37, 33), der Sohn<br />
(35) und die vier Enkel haben ihm über die<br />
schlimmen Monate hinweggeholfen.<br />
«Jetzt geht’s <strong>wie</strong>der, ich häng’ mich in meine<br />
Firma rein und finde hier neue Motivation.<br />
Rumhängen und Nichtstun sind für<br />
mich noch längst kein Thema.»<br />
Alfa und Abarth: Furtmayr 1968<br />
Fitness und Firma: Furtmayr heute<br />
Abarth-Demo 1967 am Nürburgring: Furtmayr, Ahrens, Hezemans, Bitter