.Hallo wie gehts. Nr.4 - Dunlop
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elmut Bross und die wunderbar wilde<br />
HFormel-V-Zeit. Obwohl er mehr als 30<br />
Rennjahre erlebt hat und auch mit neuzeitlichen<br />
Formel- und Sportwagen reichlich<br />
Erfolg einfuhr, landet das Gespräch immer<br />
<strong>wie</strong>der dort, wo alles anfing. «Die Formel<br />
V war das Grösste, wir haben zu viert<br />
im Einzelzimmer gepennt, Kameradschaft<br />
und Spass waren alles. Dein Konkurrent<br />
war damals noch dein Freund, heute ist er<br />
dein Feind. Der Verfall dieser Werte ist erschreckend.»<br />
Bross wuchs Ende der 60er-Jahre mit der<br />
verrücktesten Renn-Clique aller Zeiten<br />
auf, seine Gegner hiessen Marko, Pankl,<br />
Schurti, Luyendyk, Trint & Co. Drei Titelgewinne<br />
in der Formel V 1300 und eine<br />
Meisterschaft in der 1,6-l-Super V machten<br />
ihn zu einem der erfolgreichsten Vertreter<br />
seiner Zunft. Jener «Komet», der<br />
ihm 1972 den Super-V-Titel bescherte, war<br />
übrigens eine Porsche-Konstruktion, die<br />
Weissacher Renningenieure für ihre Kumpels<br />
Günther Steckkönig und Eberhard<br />
Braun gebaut und mit Drehstab- statt Spiralfederung<br />
versehen hatten. «Es gab nur<br />
zwei Exemplare», erinnert sich Bross, «das<br />
Ding war ein echter Hammer.»<br />
Mehrfach trat der Formel-V-Frontmann<br />
auch mit einer Europa-Auswahl bei den berüchtigten<br />
Vergleichskämpfen gegen die<br />
Bross, Helmut (MSa 37/2002)<br />
Der Vau-Fighter<br />
101<br />
US-Boys in Daytona und Sebring an und<br />
kehrte einmal als Dritter und einmal als<br />
Fünfter zurück.<br />
Wundersamer Weise überstand Bross<br />
anders als manche Kollegen die V-Ära ohne<br />
grösseren Unfall, dafür erwischte es ihn<br />
1980 im Chevron-Formel 2 auf der Nordschleife<br />
gewaltig. «Wegen eines Felgenbruchs<br />
flog ich 400 Meter weit. Das Auto<br />
war platt, mir ist fast nichts passiert.»<br />
Lange startete der Veteran noch in der<br />
Interserie (einmal Meister, viermal Vize),<br />
bevor er seine aktive Laufbahn vor drei<br />
Jahren ausklingen liess und seinen Rennautobestand<br />
verkaufte. Noch hält der Herrenberger<br />
regelmässig Kontakt mit Schwaben-Spezi<br />
Roland Asch, ansonsten sitzt<br />
der 63-Jährige oft auf dem Rennrad und<br />
kämpft gegen die Pfunde. Vor allem findet<br />
er jetzt die Zeit, sich seiner Familie (Lebensgefährtin<br />
Petra, zwei Söhne, 14 und<br />
11, eine Tochter, 7) zu widmen. Nebenbei<br />
kümmert sich der Ex-Speditionskaufmann<br />
und -Ölgrosshändler um seine Vertriebsfirma<br />
für sportliches Autozubehör.<br />
Bis aufs Übergewicht fühlt sich Helmut<br />
Bross gesund und fit. Und er arbeitet «konsequent<br />
und gezielt» an der Realisierung<br />
eines lang gehegten Traums: «In ein paar<br />
Jahren will ich auf den Kanaren leben –<br />
bis zum Abwinken.»<br />
Racing und Spass: Bross 1969<br />
Rennrad und Kids: Bross heute<br />
Super-V-Nationencup Sebring 1971: Helmut Bross neben Polesitter Scott