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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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Ijl Geburt, Erziehung <strong>und</strong> Jugend des Sesostris. jr<br />

Welcher ägyptische Name kann nun aber in diesem Siparis erkannt werden? Ramses' IL Vater<br />

Sethos L, mit vollem Namen Alenmarc ''Setöje Mancptah oder Sethos" I. Vater Ramses I. mit vollem<br />

Namen Me)ipehtire Ramessii gewiss nicht. Dagegen hiess der Vater Senwosrets I. ') Amenemhet I.<br />

mit Vornamen Selitep-eb-re , woraus wohl schon eher Siparis verderbt sein könnte; vgl. übrigens<br />

auch die Form 2za(iiitV£i.i7}q, mit der dieser König Amenemhet I. bei Eratosthenes genannt ist.<br />

Hiermit wären alle direkten <strong>und</strong> indirekten Angaben über die zeitliche Stellung des<br />

Sesostris, die uns aus dem Altertum überkommen sind, besprochen. Das Ergebnis ist, dass sich<br />

eigentlich keine einzige darunter findet, die auf einen König der igten Dynastie, wie es Ramses IL<br />

ist, passte, wohl aber manche, die die manethonische Ansetzung zu bestätigen scheinen. Die<br />

grosse Mehrzahl der Angaben war freilich, wie das bei einer so sagenhaften Persönlichkeit nicht<br />

zu verw<strong>und</strong>ern ist, entweder unbestimmt oder sie gaben dem Könige z. T. infolge eines Missverständnisses<br />

ein übertrieben hohes Alter, indem sie ihn in das vierte Jahrtausend statt in das<br />

Ende des dritten<br />

oder den Anfang des zweiten Jahrtausends vor Chr. setzten.<br />

Bei der Besprechung der Nachrichten, welche uns über das<br />

Leben <strong>und</strong> die Geschichte<br />

des Sesostris von den Alten überhefert werden, folgen<br />

(I 53— 58), der am Ausführlichsten darüber berichtet.<br />

wir am Besten der Erzählung Diodors<br />

Bei der Geburt des Sesostris soll seinem Vater im Traume der Gott Hephaistos erschienen<br />

sein <strong>und</strong> ihm verkündet haben, dass der Neugeborene die ganze Erde beherrschen werde {jräotjg<br />

xfiq oixovfitv)jg XQazr'jüti). — Weder von einem der drei Senwosrets noch von Ramses IL ist uns<br />

speziell derartiges überhefert. Der Gedanke ist aber echt ägyptisch <strong>und</strong> deckt sich im wesentlichen<br />

mit den üblichen Darstellungen von der Erzeugung <strong>und</strong> Geburt der Könige -j, in denen<br />

die Götter dem zukünftigen Könige resp. seiner Mutter fast wörtlich dasselbe verheissen.<br />

Auf die Erziehung des Sesostris verwandte sein Vater, wie uns Diodor weiter berichtet,<br />

ganz aussergewöhnhche Sorgfalt. Die an demselben Tage geborenen Knaben wurden mit dem<br />

jungen Königssohn in sorgfältigster Weise erzogen; hierzu sollte seinen Vater, wie manche<br />

behaupteten, die von dem Gotte gewordene Verheissung veranlasst haben. — Dass die Söhne<br />

von Grossen mit den Königskindern zusammen erzogen wurden, war im alten Ägypten etwas<br />

Gewöhnüches <strong>und</strong> wird in den Inschriften aller Zeiten oft genug erwähnt. Vielleicht ist aber<br />

in der Überlieferung von der besonderen Erziehung, die dem Sesostris durch seinen Vater zuteil<br />

geworden, eine Erinnerung an die bekannte „Unterweisung Amenemhets I." an seinen Sohn<br />

Senwosret I. zu finden. Diese Schrift hat sich noch in der Zeit der Ramessiden, 7 bis S Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

nach Senwo.sret I. solcher Beliebtheit erfreut, dass sie uns in nicht weniger als 6 Abschriften<br />

aus dieser Zeit erhalten ist; dass sie auch noch in späteren Zeiten gelesen wurde, lehrt<br />

das Vorhandensein einer siebenten, späteren Handschrift, des PapjTUS Millingen ^!. Der Titel <strong>und</strong><br />

1) Senwosrets III. Vater Senwos'ret II. hiess B^ -Jipr-r , was<br />

griechisch etwa Chasphrcs oder Sasphres lauten würde.<br />

Senwosrets II. Vater Amenemhet II. dagegen Neb-ku-re , der Nencoreus Narecho der .Mten s. o.<br />

2) Papyrus Westcar Tempel von Derelbahri <strong>und</strong> von Luksor. Inschrift des Pianchi, vgl. auch die Traumerzählungen<br />

der Sphinxstele Thutmosis IV. <strong>und</strong> der sogen. Traumstele Tanutamuns.<br />

3) Griffith (Ä. Z. 1S96, 37) hat gewisse Übereinstimmungen zwischen der Inschrift des Pianchi <strong>und</strong> der „Unterweisung"<br />

beobachtet, aus denen er schliesst, dass die Schiift noch in der Athiopen/eit, im S- <strong>und</strong> 7 teii Jahrh<strong>und</strong>ert v. Chr.<br />

Ijckannt war.

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