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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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I<br />

28 I- Di'' Thronwirren unter den Nachfolgern Königs Thutmosis' I., ihr Verlauf unil ihre Bedeutung.<br />

sind (wie LD III 15. 18). Dass diese oberen Darstellungen LD III 14 älter waren, ist an sich<br />

schon wahrscheinlich, da man verständigerweise den oberen Teil einer Wand eher ausgeschmitckt<br />

haben wird, als den unteren, der darunter leicht leiden konnte; es wird bestätigt durch die entsprechende<br />

Wand des andern Pylonflügels, auf der nur der obere Teil iLD III 15) von Ma'-kei-re,<br />

der untere erst später von Ramses IIL ausgeschmückt worden ist (Champ. Not. II 191:2).<br />

Auch enthält die Rede Thutmosis' I. keineswegs, wie meist behauptet wird, die Einsetzung<br />

seiner Tochter <strong>zur</strong> Mitregentin, oder, wie man denken könnte, ihre rroklamation <strong>zur</strong> Thronfolgerin<br />

(s. ob. § 15), sondern sie setzt ihren Regierungsantritt bereits als geschehen voraus, wie<br />

gleich die ersten Worte (Z. 11 12 von rechts) deutlich zeigen; „ich komme 7u dir, Herr der<br />

Götter, <strong>und</strong> küsse [den Boden vor] dir dafür, dass [du gegeben hast] das schwarze Land<br />

(Aegypten) <strong>und</strong> das rote Land (die Wüste) unter die Herrschaft meiner Tochter, des Königs<br />

von Ober- <strong>und</strong> Unterägypten Ma'-kei-re' (sie lebt ewig), wie du (es) gethan hast unter meiner<br />

Majestät" '). In den folgenden Zeilen bittet der König den Gott, unter Hinweis auf die Wohlthaten,<br />

die sie sich gegenseitig erwiesen hätten, für die Ma-kei-re „meine Tochter iOflH lVsri-/ciza<br />

(Horusname der Ma'-kei-re') den König von Ober- <strong>und</strong> Unterägypten, die du gewollt hast, die<br />

sich zu dir gesellt(.?)2) .... damit(.'), du überweisest [dies] Land [in] ihre Faust, lass sie glücklich<br />

sein als König ."<br />

. . . (Z. 18). Weiter erkennt man als auf Ma'-kei-re' bezüglich noch die<br />

Worte: „meine Bitten für [meine] Geliebte .<br />

. ." (Z. 19) <strong>und</strong> „unter ihrer weibl. Majestät" (Z. 20).<br />

§ 41. Wie man sieht, findet sich hierin nichts, das direkt auf einen Anteil des Königs an<br />

dem Thronwechsel hinwiese, doch ist aus der Thatsache, dass Ma'-kei-re' ihren lebenden Vater<br />

Thutmosis I. in dieser Weise redend darstellte, wohl zu entnehmen, dass er mit der neuen<br />

Sachlage zum mindesten einverstanden war <strong>und</strong> sie gewiss im Unterschied zu Thutmosis III.<br />

billigte. — In diesem Sinne ist denn wohl auch die Inschrift eines Skarabäus' im Louvre aufzufassen,<br />

die den Namen der Königin mit dem Thutmo.sis' I. zusammen nennt: =-=ni'^>t<br />

(Petrie Hist. Scar. 880)»). — Zu beachten ist dabei noch, dass Thutmosis I. hier /''^<br />

genau denselben Titel hat wie in der merkwürdigen Darstellung von Der el bahri<br />

(s. ob. § 26), wo er unter Ma'-kei-re' <strong>und</strong> Thutmosis III. als Exkönig erschien.<br />

Genau ebenso heisst er auch auf einem Bruchstück, das Lepsius bei einer der Nischen<br />

m— o der obersten Terrasse des Tempels von Der el bahri fand <strong>und</strong> das auf der<br />

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1-<br />

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ei L-inen Seite eines R<strong>und</strong>stabes die Worte ^~^(^^lj' „Herr der beiden Länder Thutmosis I.",<br />

auf der andern den Horusnamen der Ma'-kei-re' in den Thutmosis' II. verwandelt zeigt<br />

(LD III 27, 7 Anhang VI § ig E). — Es scheint danach fast, dass dies der offizielle Titel Thutmosis'<br />

I. nach seinem Rücktritt vom Throne war.<br />

I) Die Ergänzung der wichtigen Stelle ist ganz sicher: V[ L^^^^'^s J ^~^ .Ms H I )<br />

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l'"iir<br />

den<br />

Relativsatz nach m is-w für unser ,, dafür dass" vgl. Siut I 294 <strong>und</strong> Formenlehre §g 749 ff.<br />

2)<br />

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