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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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jo8 Sethe, Beiträge <strong>zur</strong> ältesten Geschichte <strong>Aegyptens</strong>. [lo8<br />

den ersten Wochen des neuen Königs ihren Höhepunkt erreicht haben, während sie vernuitHch<br />

bereits gegen Ende des vollständigen vorletzten Jahres des alten Königs begonnen <strong>und</strong> das<br />

ganze, aus noch nicht 3 Monaten bestehende, letzte Jahr desselben Königs hindurch angedauert<br />

hätte. Viel tiefer als das unseren Schätzungen entsprechende Jahr 2866 wird man den Thronwechsel<br />

nicht ansetzen können, da dann der Spielraum für die dritte bis sechste Dynastie zu<br />

knapp würde. Will man dagegen die andere Möglichkeit annehmen <strong>und</strong> mit der Ansetzung des<br />

Thronwechsels über das Jahr 3129 <strong>zur</strong>ückgehen, so erhielt man als späteste Zeit für die zweite<br />

Dynastie etwa 3380— 3080, wenn man den Thronwechsel fast unmittelbar vor dieses Grenzjalir<br />

ansetzte (3136). In diesem Falle würde das kurze Jahr, das ohne Nilhöhenangabe erscheint, am<br />

16. Okt. jul. = 22. Sept. greg. (= i. Thoth) begonnen haben <strong>und</strong> es müsste der Höch.ststand<br />

des Wassers gerade in den beiden vorhergehenden Tagen, die das vorletzte vollständige Jahr<br />

schlössen, eingetreten sein. Geht man 100 Jahre weiter <strong>zur</strong>ück, <strong>und</strong> setzt den Thronwechsel<br />

etwa in das Jahr 3236, so würde das kurze Jahr vom i. Thoth bis 23. Athyr erst am 10. Nov.<br />

jul. = 17. Okt. greg. begonnen <strong>und</strong> also fast ganz ausserhalb der fiu- die Nilhöhe in Betracht<br />

kommenden Zeit gelegen haben.<br />

Falls das Datum des vorliegenden Thronwechsels in dieser Weise vor tler Ausschlussfrist<br />

von 3129— 2910 anstatt nachher anzunehmen wäre, würde tlie zweite Dynastie also aller<br />

mindestens 260 Jahre früher regiert haben, als oben geschätzt wurde. Dass das möglich wäre,<br />

lässt sich natürlich nicht bestreiten, doch will es mir bis auf weiteres sehr wenig wahrscheinlich<br />

erscheinen.<br />

Obwohl Petrie's Ansetzung der zweiten D\nastie auf 4514—4212 so ungeheuerlich ist,<br />

dass sie wohl kaum ein Eingehen verdiente, ist es doch vielleicht nicht ganz uninteressant, zu<br />

sehen, wie sie sich zu ilem, was uns der Thronwechsel in Zeile 5 des Palermosteines mit seiner<br />

Nilstandsangabe offenbart, verhält. Dazu mü.ssen wir um eine ganze Sothisperiode weiter <strong>zur</strong>ückgehen.<br />

Was oben fiir die Jahre 31296 jul. <strong>und</strong> 2913,10 jul. festgestellt wurde, galt in iler vorhergehenden<br />

Sothisperiode infolge der Verschiebung des gregorianischen gegen den julianischen<br />

Kalender ebenso für die Jahre 46330, in denen der i. Thoth auf den 20. Sept. greg. = 25. Okt.<br />

jul. fiel, <strong>und</strong> 44I7'4, in denen der 23. Athyr auf den 20. Okt. greg. = 22. Nov. jul. fiel. Für diese<br />

Sothisperiode bilden also die Jahre 4633—4414 die Ausschlussfrist für den Thronwechsel, der<br />

uns in Zeile 5 des Palermo.steines vorliegt. Da er bei Petrie's Ansetzung der zweiten Dynastie<br />

etwa um das Jahr 4268 fiele, so erfährt diese Ansetzung durch unsere Nilstandsangabe also keine<br />

Anfechtung, sondern könnte, wenn es nur von ihr abhinge, richtig sein.<br />

Der dritte Thronwechsel, den wir auf dem Palermostein beobachten können, liegt nun in<br />

Zeile 4 der Rs. des Steines vor, wo die Regierung von König Sahu-re' auf seinen Nachfolger<br />

Nefer-'er-ke-re' übergeht. Als Thronbesteigungstag des letzteren Königs finden wir dort den<br />

7. Paophi angegeben, als Dauer des letzten unvollständigen Jahres des Sahu-re dagegen 9 Monate<br />

6 Tage. Die letztere Zahl ist leider nicht ganz sicher, doch lässt sich mit Sicherheit behaupten,<br />

dass .sie jedenfalls kaum grö.sser war. Wenn Borchardt's Lesung zu berichtigen sein<br />

sollte, so kann es sich dabei nur um eine Herabsetzung der Zahl der Monate handeln, da der<br />

Platz für 10 Monate zu knapp ist <strong>und</strong> auch Pellegrini .statt der 9 nur 6 las, was nach der<br />

Photographie von Salinas aber jedenfalls zu wenig ist. Die Zahl der Tage dürfte dagegen

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