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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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C2 I. Die Thronwirren unter den Nachfolgern Königs Thutmosis' I., ihr Verlauf <strong>und</strong> ihre Bedenlung.<br />

bezüglichen Würden des Mannes nicht eigentlich Staatsämter, sondern eher Hofämter sind, die<br />

persönliche Angelegenheiten der Herrscherin betreffen.<br />

In der schon oft genannten Biographie des<br />

(J Q7) ^^ W^ ' Inui (Rec. XII 105—107. Anhang<br />

VI § 25 e) wird ganz im Stile der offiziellen Inschriften Thutmosis III. ohne Nennung des<br />

Namens erwähnt, <strong>und</strong> von der Königin mit den ruhmredigsten Phrasen geredet, obwohl sie<br />

dabei, wie in der Inschrift des Sen-mut bei Assuan (§ 64), nicht als König, sondern als<br />

]<br />

r=©^Ä^<br />

J<br />

„Gottesweib Ha't-sepsowet" bezeichnet ist: „Seine (des Thutmosis' III.) Schwester,<br />

das Gottesweib Ha't-sepsowet machte die beiden Länder '1 [<br />

nach] ihren Pliuien;<br />

man diente ihr, Aegypten war voller Demut; der Same des Gottes, der aus ihm gekonunen<br />

ist, das Vordertau des Südens, der Haltepflock der Südländer, das vortreffliche Ilintertau des<br />

Nordlandes ist sie, die Herrin des Befehlens, deren Pläne vortrefflich sind, welche die beiden<br />

Länder befriedigt, wenn sie spricht". — Den Gr<strong>und</strong> zu diesem Hymnus lehren uns die folgenden<br />

Zeilen kennen: „Ihre weibl. Maj. lobte mich, sie liebte mich, sie kannte meine Vorzüglichkeit<br />

bei Hofe, sie beschenkte mich mit Dingen, sie ehrte mich, sie füllte mein Haus mit Silber <strong>und</strong><br />

Gold, mit allerlei schönem Gewebe des Königshauses". — Dies alles sind Gunstbezeugungen, die<br />

jeder reiche Unterthan einem andern erweisen kann, aber keine Regierungsakte, wie z. B. das,<br />

was Thutmosis III. dem Sen-mut gethan hatte.<br />

Aehnlich steht es auch mit der Biographie des ''°^(]i J-<br />

I<br />

'A'h-möse<br />

pen-nehbet,<br />

der die Feldzüge unter Amosis, Amenophis I., Thutmosis I. <strong>und</strong> II. mitgemacht hatte <strong>und</strong> noch<br />

bis in die Alleinregierung Thutmosis' III. gelebt hat iLD III 43 a. Anhang VI § 14). Er erzählt:<br />

„ich begleitete die Könige von Ober- <strong>und</strong> Könige von Unterägypten, die Götter, [unter denen<br />

ich] gelebt habe, auf ihren Zügen in den Süd- <strong>und</strong> Nordländern, an jeden Ort, an den .sie gingen,<br />

nämlich König Amosis den Verstorbenen, König Amenophis I. [den Verstorbenen], König<br />

Thutmo.sis I. den Verstorbenen, König Thutmo-sis II. den Verstorbenen bis zu diesem guten<br />

Gotte König Thutmosis III., dem ewiges Leben geschenkt ist. Ich habe ein schönes Alter<br />

erreicht, indem ich im Leben war unter dem Könige <strong>und</strong> in Gunst war unter ihren Majestäten,<br />

<strong>und</strong> meine Beliebtheit bei Hofe war. Wiederholt erwies mir [auch] das Gottesweib<br />

Gunst, die grosse königl. Gemahlin Ma'-kei-re' (sie) die Verstorbene. Ich pflegte ihre<br />

grosse Tochter, die Königstochter Ra'-nofru die Verstorbene, als sie noch ein Kind war, das<br />

an der Brust lag".<br />

Worin die Gunst, die ihm die Königin wiederholt erwies, eigentlich bestand, ist nicht<br />

gesagt. Denn die Pflege ihrer Tochter braucht es nicht notwendigerweise gewesen zu sein,<br />

könnte vielmehr nur den Anlass dazu gegeben haben. Aber auch wenn 'A'h-mose wirklich<br />

die Erziehung der wichtigen Prinzessin nur ihrer (der Ma'-kei-re'j Gunst verdankte, so ist darin<br />

noch kein Anzeichen ihrer königlichen Macht zu sehen, sondern nur des berechtigten Einflusses<br />

einer Mutter auf die Erziehung ihrer Kinder.<br />

§ 67. Das höchste Datum, das wir aus der gemeinsamen Regierung Thutmosis' III. <strong>und</strong><br />

l) hinter *i? ist in der Kopie wohl ein Verbuni aiistj'lasseii.

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