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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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Vf<br />

§S 23—25. Chiuniili>, ili-r Thronwirn-n<br />

: Urheber<br />

der Verfolgungen des Namens der Ma-kei-re'. 17<br />

§ 25. Dass Tliutniosis III. die Xamen der Ma -kei-re in die Thutmosis' II., wie man<br />

annahm, <strong>und</strong> folglich auch in die Thutmosis' I. verwandelt habe, ist aber schon deshalb im<br />

höchsten Grade unwahrscheinlich, weil er wie gesagt selbst auf den betr. Denkmälern schon<br />

urspr. als Miterbauer in zweiter Linie mitgenannt war is. den Anhang VIi. Es ist schlechterdings<br />

nicht einzusehen, weshalb er an andern Stellen die Namen seiner Genossin Ma'-kei-re'<br />

durchweg in seinem eigenen Interesse geändert oder beseitigt hat, hier dagegen, an ganz<br />

bestimmt abgegrenzten Stellen derselben Bauten stattdessen ebenso konsequent die Xamen<br />

zweier Könige eingesetzt haben soll, die an diesen Teilen ebensowenig Anteil als an jenen<br />

gehabt hatten, die vielmehr nach der bisherigen Meinung bereits verstorben gewesen wären, als<br />

die betr. Denkmäler von ihm <strong>und</strong> Ma'-kei-re' errichtet wurden. —<br />

Ganz unglaublich ist es aber, dass Thutmosis III., wenn er trotzdem aus einem unbekannten<br />

Gr<strong>und</strong>e die Namen der verstorbenen Könige eingesetzt hätte, nicht zugleich auch<br />

seinen eigenen Namen wenigstens so oft eingesetzt haben sollte, ilass er ihnen gleich berechtigt<br />

erschien. Das ist in Wirklichkeit nicht geschehen, sein Name ist auf den betreffenden<br />

von ihm miterrichteten Denkmälern kein einziges Mal zugefticrt worden, er hat daher die untergeordnete<br />

Stellung, die er auf ihnen urspr. der Ma -kei-re gegenüber eingenommen, beibehalten<br />

<strong>und</strong> die Ehre des eigentlichen Bauherrn, die die Königin gehabt hatte, ist ganz auf die eingesetzten<br />

Könige übergegangen.<br />

.So nennen z. B. an dem Thore DHI II 33 c die Widtnungsinschriften der Pfosten, die<br />

Namen des Thores <strong>und</strong> die eine Seite des Architravs den Thutmosis II. anstatt der urspr. tlort<br />

genannten Ma'-kei-re', während Thutmosis III, nur auf der anderen Seite des Architravs, wo<br />

er schon urspr. stand, genannt ist Ganz ähnlich steht es mit tlem Thore DHI II 33 b, sowie<br />

mit den Thüren des Tempels von Medinet Habu, an denen Thutmosis III. meist nur einmal, die<br />

Ma -kei-re' dreimal genannt war In der Kammer N dieses Tempels war Thutmosis III. nur<br />

einmal, Ma'-kei-re dagegen siebenmal dargestellt <strong>und</strong> von diesen 7 Darstellungen sind bei<br />

der Verfolgung 5 dem Thutmosis IL, 2 dem Thutmosis I., keine dem wirklichen Miterbauer<br />

Thutmosis III, zugeteilt worden — Derartiger Beispiele lassen sich noch eine Menge anführen,<br />

die man im Anhang VI (§§ 17. 19. 22) verfolgen kann.<br />

Hätte Thutmosis III. hier wirklich die Namen des Thutmosis' I. <strong>und</strong> II. eingesetzt, so<br />

hätte er damit die unterg-eordnete Stellung, die er vorher neben der Ma'-kei-re eingenommen<br />

geändert sein, obwohl sein Schild in derselben Inschrift <strong>und</strong> den übrigen Inschriften der Stele unverletzt erscheint. Die<br />

Inschrift soll demnach jetzt lauten: „Hon,is Wsri-kiw der König Ma-kei-rc' sie hat es gemacht als ihr Denkmal ihrem<br />

Vater, dem Horus Wsrl-kSw dem König Thutmosis I., dem vom Anubis, der auf seinem Berge ist, geliebten ewiglich".<br />

Die angebliche teilweise Ersetzung des Namens des Empfangers der Dedikation durch den der Widmerin wie sie hier vorliegen<br />

soll, ist augenscheinlich widersinnig. In Wahrheit liegt die Sache wohl umgekehrt, der Steinmetz hatte aus Versehen<br />

den Horasnamen der Ma'-kei-re', der auf dem linken Pfosten stand, auch auf dem rechten wiederholt <strong>und</strong> hat dann den<br />

Namen des Königs, der hierhin gehörte, darüber geschnitten. Dass wirklich nur eine Korrektur, nicht eine Okkupation<br />

vorliegt, das ist wohl auch daraus zu ersehen, dass, wie der im Berliner Museum befindliche Papierabdmck zeigt, keiner<br />

von beiden Namen ausgcmeisselt worden ist, sondern dass beide einfach übereinander geschnitten sind, wie das bei Korrek-<br />

•<br />

t (?=S) I •<br />

? f?<br />

turen oft zu beobachten ist; z. B. im Ptahtempel von Karnak, wo im Nam.-n Thutmosis' III. der Zusatz •"<br />

1<br />

Ij<br />

I<br />

verändert w^orden ist (Lepsius Not.), <strong>und</strong> in Ombos LD IV 50 a, wo ^^Z^ aus ij^^ korngiert ist (beides nach Papierabdriicken<br />

in Berlin).<br />

Sethe, <strong>Untersuchungen</strong> I.<br />

'<br />

O

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