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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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2. Menschliches in der Erscheinung des Gottes Imhotep. '<br />

<strong>und</strong> dem Bart der Götter, die S}-mb()le für Leben <strong>und</strong> Glück in den Händen haltend '), mit<br />

geschlossenen Füssen dasitzend -). Auch wird er in dieser Zeit gewöhnlich mit dem Beiwort<br />

n I iitr iiinh „wohlthätiger Gott" (d. i. i^toc, eveQyixriq) bezeichnet, das, wie es bei solchen<br />

Göttertiteln die Regel, seinem Namen nachgesetzt wird 3). Seine halbgöttliche Natur zeigt<br />

sich aber wohl schon darin, dass er mit Vorliebe als Gegenstück zu dem erst in ptolemäischer<br />

Zeit, vermutlich unter Philometor I. oder Euergetes IL, vergötterten Weisen Amenhotep, dem Sohne<br />

des Hapu, aus der Zeit Amenophis' III. ^) gestellt wird ^). Wie dieser Halbgott erhält Imhotep<br />

denn auch nicht selten noch menschliche Titel \'or seinem Namen ./TV i^ hrj-hb Ijrj-d^di<br />

„oberster Vorlesepriester"'') <strong>und</strong> ^ rlij-}lit „Gelehrter"'), die noch deutlich \'erraten, dass<br />

er ein Mensch gewesen ist. Ebenso verräterisch sind die Verwandtschaftsbezeichnungen,<br />

die in ptolemäischer Zeit seine Mutter <strong>und</strong> seine Schwester, gemeint ist natürlich seine<br />

Gemahlin^), ebenso vor ihrem Namen erhalten; seine Gemahlin Ronpet-nofret heisst so |<br />

II ~<br />

siit-iilr „Gottesschwester""), seine Mutter Chredu-'onch<br />

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waV-/^/r „Gottesmutter" '") <strong>und</strong><br />

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rrt nfrt „gute Wärterin""), Titel, die auch ///, die Mutter des vergötterten Amenhotep,<br />

Sohnes des Hapu, in gleicher Weise vor ihrem Namen bekommt'^). Bei einer richtigen<br />

Göttin werden solche Verwandtschaftsbezeichnungen, ebenso wie alle Ehrentitel, nach dem<br />

Namen gesetzt; es heisst stets „Isis, die Grosse, die Gottesmutter" <strong>und</strong> „Isis, die königliche<br />

Gemahlin des Osiris" u. ä., gerade so wie es stets „Horus von Edfu, der grosse Gott, der Herr<br />

des Himmels" heisst,<br />

niemals umgekehrt mit Vorausstellung der Titel vor den Namen des Gottes.<br />

So stehen denn auch die eigentlichen Ehrentitel, die die beiden weiblichen Angehörigen des<br />

Imhotep erhalten, regelrecht nach Götterart hinter den Namen (s. u.). Die Vorausstellung der<br />

Verwandtschaftsbezeichnungen vor die Namen ist menschliche Sitte; sie verrät in unserem<br />

Falle, obwohl die Bezeichnungen selbst (Gottesmutter, Gottesschwester) schon auf die göttliche<br />

Natur des Imhotep Bezug nehmen, doch noch, dass ihre Trägerinnen als menschliche T'ersönlichkeiten<br />

gedacht wurden, als man ihnen diese Titel gab, also noch nach der Vergötterung des<br />

1) LD IV 15 d. 18. 32 c. Dümichen, Ilist. Inschr. 11 yd.<br />

2) LD IV 32 c (Text III 186/7), ii" Unterschied 7U dem erst dam.ils vergötterten Amenhotep, dem Sohn des Hapn.<br />

3I ,,Imhotep, der Sohn des Pt.ih der wohlthätige Gott" LI) IV 15 d. iS. 32 c. Text III ll8 = PiehI, Inscr.<br />

hicrogl. I 140, a.<br />

4) Uebcr diesen s. meine Arbeit in Aegyptiaca, Festschrift für Georg Ebers, S. 107 fl'.<br />

5) LD IV 32c. (Text III 186/71. Text III nSg = Piehl, Inscr. hierogl. I. 140,1, Dum. Hist. Inschr. II 7.<br />

Mariette, Papyrus de Boulaq No. 3, Seite 3,23. 4,1. Vgl. Aegyptiaca a. a. O.<br />

6) LD IV 18. Dümichen, Hist. Inschr. II 7 d.<br />

7) LD IV iS.<br />

81 „Schwester" ist in den jüngeren Zeiten der aegyptischcn Geschichte eine Piezeichnung für „Gattin", vgl.<br />

Sethc, Unters. I 7.<br />

9) LD Text III nS = Piehl Inscr. liierogl. I 140, S. 10) LD IV iS (Text IV 137).<br />

11) LD Text III 118 = Piehl, Inscr. hierogl. I 140, (9. Die Lesung rrt <strong>und</strong> die Bedeutung „Wärterin" ergiebt<br />

sich .aus den Darstellungen der sogen. „Geburtshäuser" fer-miset (früher irrig Typhonia genannt). Vergl. meine Bemerkungen<br />

bei Garstang, Ect Khallaf zu pl. VIII, K. I, 3a.<br />

12) LD Text III iiS = Piehl Inscr. hidrogh I 141, £.

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