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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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log] 8. Imhotep als Gründer des Tempels von Edfu.<br />

17<br />

„wie sie die \'orfahreii das erste Mal gemaclit hatten'), wie es (angege'ben) war auf dem grossen<br />

Plane dieses Buches, das vom Himmel herabgekommen war nördlich von Memphis".<br />

Also eine Schrift, die nördlich von Memphis (etwa da, wo das Grab des Imhotep <strong>und</strong> die<br />

Stufenpyramide des Doser lagen?), vielleicht von ihm selbst aufgef<strong>und</strong>en sein sollte, soll Imhotep<br />

wohl zu seiner Aufzeichnung benutzt haben Man könnte übrigens auch denken, dass das vom<br />

Himmel gekommene Buch identisch mit der Aufzeichnung des Imhotep sein sollte <strong>und</strong> dass<br />

diesem Werke des Imhotep deshalb die himmlische Herkunft zugeschrieben sei, weil er selbst<br />

inzwischen zum Gott erhoben worden war. Doch würde das wohl zu der Art, wie oben von<br />

der Aufzeichnung des Imhotep die Rede war, nicht recht passen.<br />

Mit dem Anteil, den der vergötterte Imhotep nach der hier besprochenen Inschrift an<br />

dem Bau des Tempels von Edfu gehabt haben soll, hängt nun, wie bereits Naville erkannt hat,<br />

auch eine Darstellung zusammen, die sich auf derselben Umfassungsmauer des Tempels, aber<br />

auf der inneren Westseite findet <strong>und</strong> die dort befindliche Bilderreihe vom Triumph des Horus<br />

über seinen Feind, das Nilpferd, beschliesst-). Wir sehen hier vor Horus von Edfu <strong>und</strong> seiner<br />

Mutter Isis erst den König Ptolemaeus X Soter II, einen gefesselten Feind erstechend; dann<br />

folgt einer von den innhw genannten Dienern des Horus, ein Nilpferd mit einem Messer<br />

schlachtend; hinter ihm steht Imhotep, wie oben in der Inschrift (S. 16) angethan mit dem<br />

Pantherfell, das die hohen Priester tragen, <strong>und</strong> aus einem Buche vorlesend. I-> heisst hier:<br />

^^^^f^H^^^ol ^-''-''''''<br />

^^'<br />

'"'J-'^''^^''^<br />

''>- Ij-in-htp zvr .f? /'/// „der oberste<br />

Vurlesepriester <strong>und</strong> Schreiber des Gotte.sbuches Imhotep. der Grosse, der Sohn des Ptah". Der<br />

Titel „Schreiber des Gottesbuches", den Imhotep hier zu seinem gewöhnlichen Titel „oberster<br />

Vorlesepriester" bekommt, ist ein Titel, den gerade im alten Reich die „obersten Vorlesepriester"<br />

gewöhnlich fuhren '). Dem Priester Imhotep folgt dann schliesslich nochmals ein König, der<br />

einer Gans Körner in den geöffneten Schnabel schüttet '). Wenn Naville's Publikation richtig<br />

ist, wären die Namensringe dieses zweiten Königs beide unausgefüllt, im l^nterschied zu dem<br />

vorher dargestellten Ptolemäer, bei dem nur der erste Ring leer, der zweite dagegen ausgefüllt<br />

ist.<br />

Die Erläuterung zu diesem Bilde giebt uns die Inschrift, die links dahinter folgt. Sie beginnt<br />

mit einem Text, der den Triumph des Horus über seinen Feind, das Nilpferd, verkündet<br />

<strong>und</strong> vielleicht die Fortsetzung der vorhergehenden Texte bildet. Dann lesen wir folgende Bemerkung:<br />

„Herbeigebracht wird das Nilpferd aus Kuchen für den mit erhobenem Arm (fSj-^<br />

d. i. der Horus), geschlachtet wird es durch den iiui/iiv, vorgelesen [sdj) wird dieses Buch<br />

{dtndt tu) durch den Vorlesepriester {hrj-hb) am 2isten Tage des 2ten Monats der<br />

Winterjahreszeit (Mechir)". Alsdann folgt ein Jubelhymnus, den die Priester aus Anlass des<br />

1) si , eig. ,, etwas zuerst thuii", ,,/.u Anfang thun".<br />

2) Naville, Mythe d'Horus pl. 10. 11. Beide Darstellungen gehören augenscheinlich zusammen, da sich die Personen<br />

auf pl. II alle nach rechts (also nach pl. lol wenden, wie der König auf ]il. 10.<br />

3)<br />

4)<br />

^'gl. Brugsch, Wörterb.<br />

Vgl. Erman, Die Märchen des Papyrus Westcar I 21.<br />

5) In der Publikation scheint der Kopfschmuck des Imhotep <strong>und</strong> des Königs vertauscht zu sein. Der ,,Kriegshelm",<br />

den Imhotep trägt, gehört dem Könige (vgl. die andern Tafeln), die gewöhnliche Götterhaartracht, die der König<br />

hat, dem Imhotep (vgl. die Darstellungen LD IV 15 d. 18. 32 c|.<br />

Sethc, Imliotep,<br />

3

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