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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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im<br />

99] 3- Der Gott Inihotep als ein Verstorbener behandelt. r<br />

Alle diese Anreden, in denen wir den vergötterten Inihotep nicht wie einen Gott, sondern<br />

wie einen Verstorbenen angeredet werden hören, stammen wohl aus einer Zeit, in der der weise<br />

Imhotep noch nicht zum Gotte erhoben war, aber eine gewisse Verehrung genoss, wie man sie<br />

berühmten Männern der \'orzeit, deren Andenken in Ehre stand, zu erweisen pflegte. Diese<br />

Verehrung berühmter Männer aus vergangenen Zeiten bestand eben in der Pflege ihres Totenkults<br />

'), der bei minder berühmten Menschen nicht allzu lange nach ihrem Tode einzuschlafen<br />

pflegte.<br />

Dass der Kult des<br />

Gottes Imhotep zu Memphis an die Grabstätte des Menschen Imhotep<br />

geknüpft war, scheint durch die W'orte bestätigt zu werden, die der Gott Imhotep an den Oberpriester<br />

von Memphis P-scher-en-ptah (unter Kleopatra <strong>und</strong> Caesarion i<br />

Traume gerichtet<br />

haben soll:<br />

iiiij ir-tw k^l \U iit />-f/sr iit ^uh-tiivj l> h^,p dt-(j) im<br />

„lass einen grossen Bau ausfuhren an dem heiligen Orte (hiv dsr) in 'Anche-tewej (Teil<br />

von Memphis), an dem Orte, an dem mein Leib verborgen ist; ich werde dir dafür als<br />

Belohninig einen<br />

Sohn schenken" '').<br />

In der That lag der Tempel des Asklepios von Memphis, also des Imhotep (rö<br />

'Aöx/.ijjrttl(ir,<br />

auch To -TQOQ MtiK/ir fttya Aox/jjjtiHOV oder AoxXijjtkjc {hov xtfitvoi) nach dem Zeugnis der<br />

griechischen Pap)Tus ')<br />

nicht in Memphis, sondern bei Memphis (jr(>öc Mt\u(piv) in nächster<br />

Nähe des Serapeums (to ^.'aQicjntloi^), in dem z. T. dieselben Personen den Gottesdienst versahen.<br />

Der Tempel befand sich somit aller Wahrscheinlichkeit nach, wie das Serapeum, die Grabstätte<br />

der Apisstiere COoo(idjru = 2iaoäjttc), im Gebiet der memphitischen Totenstadt ^) <strong>und</strong> wird wie<br />

jenes ursprünglich ein Grabtempel, der dem Totenknlt diente, gewesen sein.<br />

4. Asklepios (Imhotep) <strong>und</strong> Hermes (Thoth-Teephibi.s)<br />

als vergötterte Menschen in der hermetischen Litteratur.<br />

In bemerkenswerter Übereinstimmung mit diesen Spuren, die einen Zusammenhang zwischen<br />

dem Kultus des Gottes Imhotep <strong>und</strong> dem Grabe des Menschen Imhotep, aus dem der Gott erwachsen<br />

war, erkennen lassen, steht nun auch, was wir in dem Buche 'JoyJ.ijjtiog oder TO.eiog Xöyog des<br />

„Hermes Trismegistos" über den Asklepios der Aeg>'pter hören. In dieser Schrift, die uns nur<br />

i) Wir können dies z. B. auch für den in ptolemäischer Zeit vergötterten Amenhotep, den Sohn des'Hapu, sehen,<br />

dessen Totentempel i/;f-ii) die Inschrift Inscr. in the hierat. and demot. ch.ar. 29 aus ebendieser Zeit betrifl't, vgl. Aegyptiaca,<br />

Festschrift für G. Ebers iio/iii.<br />

2) ürugsch, Thesaurus V 923.<br />

3)<br />

Tapyrus aus dem Ser.ipeum: I!. Peyrou in Memorie della Acad. delle scienze di Toriuo Ser. II. Tom. III 1841,<br />

p. 70.99. Lcemans Papyri graeci nuis. Lugd. Bat. I. 31. 55. 77. nrunet de Presle in den Not. et extraits des manuscr.<br />

de la biblioth. imper. XVIII 2, p. 275 ff. Kenyon, Catalogue I 25. 27.<br />

4") vgl. dazu auch Leemans, Pap. graec. mus. Lugd. Hat. I 77, wo die Balsamierer aus dem Asklepiostempel<br />

erwähnt werden \iCoi' ix xov ngöi Mißtpiv fxsyä/.ov 'AaxlriTlielov Ta(ji/fiTÜjy). Es geht aus dieser Stelle zugleich<br />

wohl hervor, dass dis Balsamieren .als ein Zweig der är/tlichen Kunst galt.

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