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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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I- Kie .jlloruüdieuer'. n<br />

schon de Rouge nach dem Auftreten der „Horusdiener" in den Totentexten vermutet hatte,<br />

mit den vr/.vt^ oi i'/f/iD^eoi „halbgöttlichen Verstorbenen" identisch sind, auf die Manethos den<br />

Menes folgen<br />

lässt.<br />

Diese Dynastie der „Verstorbenen" scheint in Manethos' Chronologie der Urzeit, die uns<br />

genauer nur durch Eusebius bekannt ist ', die vierte Stelle eingenommen zu haben. Die erste<br />

Dynastie bildeten bei ihm die grossen Götter von Hephaistos-Ptah bis Horus {Aegyßtii privii hi<br />

doiiünati sunt), d. i. die „grosse Götterneunheit" von Heliopolis, wie sie in Memphis verehrt wurde,<br />

mit dem dortigen Lokalgott l'tah an der Spitze; dieselben Götter nannte auch der Turiner<br />

Königspapyrus (Fragm. i).<br />

Auf diese erste Götterdynastie folgte dann eine zweite bis Bidis [post quos per successioiieni<br />

protractuin est regnioii usqiie ad Bidin in spatio annorum ijgoo, von Hephaistos an), in der<br />

man mit Maspero die zweite oder „kleine Götterneunheit" von Heliopolis zu erkennen hat.<br />

Diese Dynastie scheint bei Manetlios mit der ersten zusammengefasst gewesen zu sein, wie im<br />

Turiner Königspapyrus, wo sie sich ebenso unmittelbar an die erste anschloss, wie die zweite<br />

geschichtliche Dynastie thinitischer Könige an die erste.<br />

Auf die zweite Götterdynastie, die „kleine Götterneunheit" folgten dann als dritte Dj^nastie<br />

die /)[iid-Eoi „Halbgötter" (post deos regnavit gens scviideoriivi annis i2j;j)-\ in ihnen hat man<br />

gewiss die dritte Götterneunheit von Heliopolis zu erkennen, deren Zusammensetzung Chassinat''<br />

vor einigen Jahren nachgewiesen hat <strong>und</strong> die er den „\'erstorbenen" des Manethos gleichsetzen<br />

wollte. Die „Kinder des Horus" <strong>und</strong> die „Kinder des Gottes Hntj-htJ", die nach Chassinat's<br />

Feststellungen diese dritte Götterneunheit bilden, werden in den Texten in der Regel als „Geister"<br />

{li/izü) bezeichnet, bisweilen aber auch als „Götter" («//-«,')'. Sie scheinen also in der That keine<br />

vollen Götter gewesen zu sein, sondern eine Zwischenstellung zwischen Göttern <strong>und</strong> Menschen<br />

eingenommen zu haben wie die „Geister" der Verstorbenen, die wir ja oben in dem Falle der<br />

„Horusdiener" gleichfalls einmal als „Götter" bezeichnet fanden <strong>und</strong> die Manethos auch „Halbgötter"<br />

nennt [vexveg oi i)f/i&eoi).<br />

Die genannten drei ersten vorgeschichtlichen Dynastieen des Manethos werden zusammen<br />

die „Zeit der Götterneunheiten" (lH^ \\ /izu psdwt A oder die „Götterzeit" ( Q\ r/c-nt;-\<br />

gebildet haben, denen wir in den ägyptischen Inschriften öfter als Bezeichnungen für die älteste<br />

Urzeit begegnen.<br />

Auf die Dynastie der Halbgötter sollen bei Manethos nach der Ueberlieferung des Eusebius<br />

erst noch drei „andere" Dynastieen gefolgt sein [atqne riirsns alii reges dominati sunt annis iSiy,<br />

post quos alii jo reges Memplutae annis ijgo, post quos alii Thynitae lo reges annis JSo), erst<br />

danach endlich die letzte vorgeschichtliche Dynastie der „halbgöttlichen Verstorbenen" [ac deinde<br />

maninin et semideoruin rcgnuui annis jSif\, auf die unmittelbar die erste geschichtliche Dynastie<br />

i) ed. Schöne I 134 ff.<br />

2) Diese Worte zeigen deutlicli, d.ass die vorher genannten Nachfolger des Horus bis Bidis noch zu den Göttern,<br />

nicht zu den Halbgöttern gehören, viie man gedacht hat (Maspero, Etudes de mythologie et d'archeologie II 279 ff. =<br />

Proceed. Soc. bibl. archeol. 12, 419 ff.).<br />

3) Rec. de trav. 19, 23 ff. 4)<br />

s. ob. S. 8.<br />

5) Rouge, Inscr. hieros,'!. 177, 2: ,, nicht w.ird solches gehört seit der Zeit der Götterneunheiten".<br />

Seihe, Untersachungen HI, i. 2

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