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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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Sg] 7 \iMli.TU't.-ilii;(; Aiigabon über ilie Dudekasclioinus. 37<br />

6. Tca JTcciJi Tou y.iXTijiiirot^ yoinov^ tovt'"'< ii.t-<br />

7. Xaocu tVTO~ jTtvTt xai öly.a muQÖw anh t7/^ stuo-<br />

8. xttjitvri^ xmfiijQ jtqo o(fj"a).^imv r/ovoi tu .^t{n tovtov<br />

9. xeXevoB-evra jtQoq zo 6vvaoi)-at ra Jtt(ji zä itoic Dx'/jO-<br />

10. xia xaza za vevofjiOßivu ytivtod-ui<br />

11. /////// zmv xv()iojv ijfimv HiJUi;:'!' 2,\ßaozojv.<br />

Wenn Wilcken's Lesung uJto h^ov xm/i/jq Tiü.itKoc zt/Q Jcudtxaoxi'ii'o^^' richtig wäre, so<br />

würde daraus hervorgehen, dass Tahnis <strong>zur</strong> Dodekaschoinos gehörte. Dies würde in direktem<br />

Widerspruch zu unsern obigen Ergebnissen stehen, nach denen die Identität der Dodekaschoinos<br />

mit dem Kataraktengebiet zwischen Sj'ene <strong>und</strong> Philae wohl kaum noch zweifelhaft sein kann.<br />

Es fragt sich nun, ist Wilcken's Lesung so unzweifelhaft sicher, dass sie diese auf den positiven<br />

Angaben der Quellen beruhenticn <strong>und</strong> bis jetzt in nichts erschütterten Ergebnisse in Frage<br />

stellen kann. Bedenkt man. tlass das Wort Dodekaschoinos nicht ausgeschrieben ist <strong>und</strong> dass<br />

Wilcken's Deutung von der alten Voraussetzung ausging, dass die Dodekaschoinos bis Hierasykaminos<br />

reichte, so wird man die Stelle nicht als Gegenbeweis gelten lassen können. Wie ist<br />

sie dann aber zu verstehen.'' Den Schlüssel hierzu giebt uns wohl eine Stelle in der bekannten<br />

Inschrift des nubischen Königs Silko, die sich in demselben Tempel von Kalabsche befindet<br />

Man liest da: djro Uffi/i- tcoq TtXt'iXtfOii für üno IlQifiimq 'icoi; Ttlißtcoi „von Primis bis Teleli.s".<br />

Wie hier die h^ndung des Genitivs nolijtcog \or der gleichlautenden Präposition toiq weggelassen<br />

ist, so wohl auch in unserer Inschrift. Statt TctXfieug ist zu lesen Tä.X(i{Bcoq) 'icos. Damit hängt<br />

dann vermutlich auch zusammen, dass das // von TdXfi{sa}g) über die Zeile gesetzt ist. Das<br />

Wort war abgekürzt, wie die meisten Xamen in der Inschrift, ursprünglich nur TaX geschrieben;<br />

das // ist dieser Abkürzung dann nachträglich <strong>zur</strong> Verdeutlichung zugefügt worden, gerade wie<br />

weiterhin in Zeile 6 das Wort zovzoi'g ursprünglich abgekürzt zovr geschrieben war <strong>und</strong> nachträglich<br />

durch Darübersetzung von ovq zu zovtovc vervollständigt worden ist, weil der Steinmetz<br />

einsah, dass die Abkürzung hier leicht missverstanden werden könnte. Durch die Einschiebung<br />

eines tViJC in die Wilcken'sche Lesung fallt der Widerspruch mit unseren obigen Ergebnissen<br />

weg, es entsteht aber dafür eine andere Schwierigkeit: wie sind dann die Worte uqov xo'jtirj^<br />

zu verstehen. Dass der Präfekt Myron die P2ntfernung der Schweine „von dem Heiligtum des<br />

Dorfes Talmis bis <strong>zur</strong> Dodekaschoinos" befohlen habe, ist nicht recht wahrscheinlich, selbst wenn<br />

man annehmen will, dass der Tempel von Talmis südlich vom Orte gelegen habe <strong>und</strong> so ausdrücklich<br />

mit in die für die Strecke von Talmis bis <strong>zur</strong> äg}-ptischen Grenze erlassene Verordnung einbegriffen<br />

werden sollte. Besser stände es, wenn man in isQOV xcöfirjg eine inkorrekte Form für leQOXojfirjg<br />

statt lEQccg X(')jiijq^) sehen könnte; die Verordnung wäre dann erlasssen für die Strecke „von dem<br />

heiligen Dorfe Talmis bis <strong>zur</strong> Dodekaschoinos", doch fragt es sich, ob eine solche appellativische<br />

Verwendung der Zusammensetzung iiqoxo'jiiij überhaupt möglich wäre'-). Gegen die Auffassung<br />

II Vgl. Ksnxifanoc xü>n>ic liiiüi Ag. Urk. d. l'.crl. Mus. I Nr. 301, !0.<br />

2) Franz scheint dies für möglich gehalten zu haben, da er im Corpus inscr. graec. ieQoxiofiijt: las. Sonst sind<br />

die Formen Ie(>nxiOft>j Stadt Kleinasiens, ' IfQKnohi = leiivTlohq, Ifnör)jGni nur .als Namen belegt.<br />

.Sethe, Dodekaschoinos.<br />

t

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