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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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(3 Sethc, Imholep. [yS<br />

Imhotep. Auch unter den eigentlichen Titeln, die die Gemahlin des Imhotep Ronpet-nofret wie<br />

die richtigen Gottheiten hinter ihrem Namen '^^ erhält: "^^^^^ § ci A ^^ (1 %. ^ '^ | H^ ') sind<br />

nur die letzten beiden Titel „Tochter des Ptah <strong>und</strong> Fürstin der beiden Länder" Göttinnentitel,<br />

die vorhergehenden Titel r/u zart /its zvrt hsivt sind dagegen menschliche Titel, die wir einerseits<br />

bei den Königinnen des neuen Reiches, andererseits, wenigstens in ptolemäischer Zeit, auch<br />

genau ebenso bei den Frauen der Oberpriester von Memphis finden'-). So ist wohl auch in<br />

diesen Titeln die menschliche Herkunft der Gemahlin des Imhotep noch deutlich zu erkennen.<br />

Dass endlich auch die Namen der beiden Frauen ganz irdisches Gepräge haben, werden wir<br />

weiter unten sehen.<br />

3. Der Gott Imhotep als ein Verstorbener behandelt.<br />

Durchaus ungewöhnlich ist sodann die Art, wie die ptolemäischen Könige, wo sie den<br />

Imhotep verehren, zu dem Gotte sprechen. Ptolemäus V. Epiphanes redet ihn in dem kleinen<br />

Tempel, den er ihm auf der Insel Philae errichtet hat, so an^): „Imhotep, du Grosser, du Sohn<br />

des Ptah, du fliegst zum Himmel als ein Sperber, du gehst als eine ehrwürdige Seele, du kommst<br />

als ein göttlicher Sperber in Gesellschaft der Ruhelosen (Sterne)-^), du empfängst das . . .<br />

in der Sonnenbarke in Gesellschaft der Wandellosen (Sterne), dein Gesicht wird schön geöffnet<br />

auf deinem Wege, die Schlange bereitet dir Licht, sie öftnet dir die Thürcn beim Durchschreiten<br />

der /W/-/-I lalle (in der Unterwelt), indem du eintrittst . . . ., Osiris freut (.-) sich<br />

indem du kommst aus dem grossen Palaste {lit- it), du empfängst vor ihm (Osiri.s) alle<br />

Tage wie Horus " So lückenhaft der Te.xt auch ist, das sieht jeder K<strong>und</strong>ige sofort:<br />

es ist die Sprache der alten Totentexte, die wir hier hören. Imhotep wird hier nicht wie ein<br />

Gott, sondern wie ein seliger Toter von dem Könige angeredet.<br />

i\hnlich sind die Worte, die Ptolemaeus IX. Euergetes II. im Tempel von Derelbahri an<br />

Gott richtet:'') du weilst am unterirdischen Himmel, dein Glanz dringt in seine vier<br />

den ,<br />

Ecken, du ehrwürdiger Gott, Amon spendet dir seinen Hauch, Re' hat dir deine [Gestalt]<br />

geschaffen Chons von Theben, das grosse Kind des Gottes mit verborgenem Namen<br />

{Iiiin-rnf (\. i. Amon) giebt dir Opfergaben, wenn er (Chons, d. i. der Mond) das westliche<br />

Gebirge durchfährt, alle Tage, o Imhotep, du Grosser, du Sohn des Ptah " Auch das ist<br />

wieder der Stil<br />

der Totentexte.<br />

Diesen Anreden, die die Könige der Ptolemäerzeit an tlen Gott Imhotep richten, entspricht<br />

nun wohl auch der Spruch auf der Buchrolle, die Imhotep in seinen .Statuen aus der Spätzeit<br />

zu halten pflegt: „Wasser aus dem Napfe jedes Schreibers für deinen Ka, o Imhotep."'') Das<br />

ist die Formel, mit der man den Verstorbenen Opfer darzubringen pflegt.<br />

1) LD IV 18.<br />

2) Hrugsch, Thcs. V 91g.<br />

3) LD IV 18.<br />

,,Lies © ^^"^/^' St.-.« ® ^'e<br />

(2<br />

5) Dümichen, Hist. Inschr. 11 7 c, zweite w.agerechte Zeile.<br />

6) Schäfer, Ä. Z. XXXVI 147.

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