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Untersuchungen zur geschichte und altertumskunde Aegyptens

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iq] I, Die „Honisdiener".<br />

19<br />

durt, cl)ensu wit- auch in allen anderen Darstellunj^en, die „Seelen" von Hicrakonijolis <strong>und</strong> Buto zu<br />

je dreien dar_L;estellt erscheinen, so wird daraus nicht mit tlem Verfasser der beiden Totenbuclikajoitel<br />

zu scliliessen sein, dass die Gemeinschaft jener ,, Seelen" aus je drei Pei'sonen bestand;<br />

sondern wir werden darin ein Beispiel jener alten Sitte erkennen, die Mehrzahl durch dreimalii^e<br />

WiederholuuL;- des Gegenstandes zu bezeichnen, wie wir das nicht nur in der Hieroglyphenschrift,<br />

sondern auch nuch in den Grabbildern des alten Reiches so oft beobachten können '. Unter<br />

dieser Voraussetzung stände dann aber nichts im Wege, in ilen „Seelen" von Hierakonpolis unil<br />

Buto, ,,dic dem Horus in Oberiigypten <strong>und</strong> in Unterägypten dienten", wirklich \'erklarte Konige<br />

der beiden Städte zu erkennen, wie es die „Geister Horusdiener" oder ..Gntter Hurusdiener",<br />

die pixi-tc, deren Nachfolger Menes war, gewesen zu sein scheinen.<br />

Für eine solche Erklärung der „Seelen" von Hierakonpolis <strong>und</strong> Buto als Seelen menschlicher<br />

Könige spricht vielleicht auch noch ein Punkt in jenem Tempelbilde, der von uns bisher noch<br />

nicht näher in Betracht gezogen wortlen ist. lis wird dort von den „Seelen von Hierakonpolis"<br />

gesagt, sie trugen den König „wie den Horus in der Festbarke". Das kann doch nur auf eine<br />

festliche Prozession bezogen werden, bei der die Götterbarke aus dem Tempel ins Freie getragen<br />

wurde; man konnte sogar vermuten, dass tlieselbe Festlichkeit iles n yX ij.nJ ^'"^^ ^/'' „Horusdienstes"<br />

gemeint sei, nach der die thinitischen Konige ein um das andere Jahr ihrer Regierung<br />

benannten Is, o. S. 151. Die „Seelen von Hierakonpolis" scheinen demnach hier in der Ausübung<br />

einer Kulthandlung für den Gott Horus aufzutreten. 1 )as macht es noch wahrscheinlicher, dass<br />

der „Horusilienst" [s//is Nr), der ihnen <strong>und</strong> den ,, Seelen von Buto" ebenda zugeschrieben wird,<br />

in tler That so zu verstehen ist, wie wir den Horusdienst iler „Horusdiener" {Si/iszo-ljr) verstanden<br />

haben, als gottesdienstliche \'erelirnng des Gottes Horus.<br />

Als eine Bestätigung dafür, dass unter den „Seelen" von Hierakonpolis <strong>und</strong> Buto verstorbene<br />

Könige der Vorzeit zu verstehen sind, darf es ferner vielleicht gelten, wenn tlas Wort<br />

' '-^<br />

^<br />

kin^' „zujauchzen" einmal, wo es von tlen „Seelen" von Buto <strong>und</strong> Hierakonpolis ge-<br />

AAAAAA<br />

^—<<br />

braucht ist, mit dem Bilde eines jauchzenden Königs von Unterägypten determiniert erscheint:<br />

lU ^r^ f^STs I^Mi g^^ @ luiic ii-k bizv P X/iii „dir jauchzen zu die Seelen von Buto<br />

<strong>und</strong> Hierakonpolis"-. Dass dieses Determinativ wirklich auf die zujauchzenden „Seelen" •' Bezug<br />

nimmt, wirtl durch eine andere Stelle bestätigt, wo dafür ein schakal koj^figes Wesen, allertlings<br />

irrig statt eines sperberköpfigen , als Determinativ des Wortes /i/in' erscheint, mit Bezug auf<br />

die „Seelen" von Buto:<br />

1 O<br />

^^^ A>V^AA ^<br />

1<br />

. iXfL \- Xj^ I Ti I I I<br />

/r^w P Iir irt n-f lunv biiv Nhn lir dwi-f(>\<br />

„lue .Seelen von Buto jauchzen ihm zu, die Seelen von Hierakonpolis preisen ihn" '.<br />

Die obigen Feststellungen haben eine so weitgehende Uebereinstimniung zwischen den<br />

„Seelen" von Hierakonpolis <strong>und</strong> Buto einerseits <strong>und</strong> den „Horusdienern", in denen wir ilie<br />

1)<br />

z, li. LD U 102a. 104:1 (Riucler). Davies, Ptahlietcii_ll 22 (Menschen),<br />

2) Brugsch, Reise <strong>zur</strong> grossen Oase Taf, 25, 10.<br />

3)<br />

Vgl, dazu die hiiulige Darstellung iu den Tempeln, die die ,, Seelen" von Hierakoniiolis <strong>und</strong> liuto dem iiciigekrönten<br />

König zvijauch/end zeigt. 4) l'etrie, Si.\ temples 12 = Reo. de trav. 20, 42,

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