Sichere Schweizer Städte 2025 - Schlussbericht - Schweizerischer ...
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2.2 Sicherheit in <strong>Schweizer</strong> <strong>Städte</strong>n 2012<br />
Wie sieht die Sicherheitslage in den <strong>Schweizer</strong> <strong>Städte</strong>n heute aus? Die Antwort auf diese Frage<br />
bildet das Fundament, von dem aus der Blick in die Zukunft gerichtet wird.<br />
2.2.1 Einschätzung der Sicherheitslage aus Sicht jeder Stadt<br />
In einem ersten Schritt waren die <strong>Städte</strong>vertreter aufgefordert, einen Fragebogen zur Sicherheitslage<br />
ihrer Stadt auszufüllen. Der Fragebogen bestand aus 117 gesellschafts-, technik- und<br />
naturbedingten Gefährdungen. Ergänzend hinzu kamen Rahmenbedingungen und Herausforderungen<br />
aus den Bereichen Demografie, soziale Sicherheit und <strong>Städte</strong>bau. 3) Die Liste basierte auf<br />
dem „Katalog möglicher Gefährdungen“ des Bundesamts für Bevölkerungsschutz. 4) Diesen<br />
passte das Projektteam an die spezifische Situation in <strong>Schweizer</strong> <strong>Städte</strong>n an und ergänzte ihn<br />
um Gefährdungen, die Gegenstand früherer integraler Sicherheitsanalysen in <strong>Städte</strong>n waren. 5)<br />
Es war dann Aufgabe der Pilotstädte, die jeweilige Relevanz pro Gefährdung und Rahmenbedingung<br />
für die eigene Stadt abzuschätzen.<br />
2.2.2 Objektivierte Sicherheitsbetrachtung<br />
In einem zweiten Schritt stellte das Projektteam der Eigeneinschätzung der <strong>Städte</strong> eine objektivierte<br />
Beurteilung gegenüber, die einem integralen und risikobasierten Ansatz folgte. 6) Dieser<br />
wurde aus folgendem Grund gewählt: Einschätzungen zur Ausprägung einzelner Gefährdungen<br />
oder zur Sicherheitslage insgesamt stützen sich häufig grösstenteils auf statistische Daten wie<br />
beispielsweise die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS). Dabei steht zumeist das Kriterium der Häufigkeit<br />
eines sicherheitsrelevanten Ereignisses im Vordergrund. Kriterien wie das Ausmass eines<br />
Ereignisses oder die Wirkung auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung sind<br />
nicht erfasst. Solche Aspekte sind aber wichtig, um das Sicherheitsbild einer Stadt in seiner Gesamtheit<br />
und seiner Bedeutung zu erfassen.<br />
3) Die Übersicht aller abgefragten Gefährdungen und Rahmenbedingungen findet sich in Anhang A5.<br />
4) Der Katalog möglicher Gefährdungen steht zur Verfügung unter www.risk-ch.ch.<br />
5) Vor allem die beiden Sicherheitsberichte der Stadt Luzern aus den Jahren 2007 und 2010: Sicherheitsbericht für die Stadt<br />
Luzern; Sicherheitsdirektion Stadt Luzern, Mai 2007 und Sicherheitsbericht Stadt Luzern 2010, Beurteilung der Sicherheitslage<br />
im Stadtgebiet Luzern; Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit; 30. Juni 2010.<br />
6) Risiko ist definiert durch das Produkt der Eintrittswahrscheinlichkeit und des Ausmasses eines Referenzereignisses. Das Abschätzen<br />
des Risikos einer Gefährdung ist ein in Unternehmen und zunehmend auch in Verwaltungen etabliertes Hilfsmittel, um die<br />
Relevanz einer Gefährdung zu bestimmen und in ein Verhältnis zu anderen Gefährdungen zu setzen. Es hat sich auch schon für<br />
integrale Gefährdungsanalysen in <strong>Städte</strong>n bewährt, so beispielsweise für die oben genannten Sicherheitsberichte der Stadt Luzern.<br />
Aktuell fordert auch das Europäische Forum für Urbane Sicherheit (EFUS) in seinem Manifest zum Kongress vom Dezember<br />
2012, dass <strong>Städte</strong> für ihre Sicherheitsplanung einen integrierten Risikomanagementansatz wählen. Vgl. Sicherheit, Demokratie<br />
und <strong>Städte</strong>: das Manifest von Aubervilliers und Saint-Denis; Europäisches Forum für Urbane Sicherheit, Paris, Dezember<br />
2012.