Sichere Schweizer Städte 2025 - Schlussbericht - Schweizerischer ...
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Es besteht die Gefahr, dass soziale Ghettos entstehen, die von den Ordnungskräften schwer zu<br />
kontrollieren sind.<br />
In grossen Kernstädten, wo die Verdichtung am stärksten ist, wird ein Trend zu etwas kleineren<br />
Wohnflächen schon allein aus Kostengründen einsetzen. Der Gebäudebestand wird schrittweise<br />
energetisch saniert und an neue Bedürfnisse angepasst.<br />
Bereits heute sind die Grenzen zwischen benachbarten <strong>Städte</strong>n oder Gemeinden kaum mehr<br />
sichtbar. Die <strong>Städte</strong> wachsen zunehmend über ihre eigentlichen Grenzen hinaus, Probleme und<br />
Herausforderungen werden grenzüberschreitend und müssen zunehmend in Kooperation angegangen<br />
werden (→ Die Politik).<br />
Aus ökonomischer Sicht verstärkt das Bevölkerungswachstum insbesondere die Wirtschaftskraft<br />
und das Wertschöpfungspotenzial in <strong>Städte</strong>n. Steigende Mietpreise in attraktiven Stadtteilen<br />
gefährden allerdings wertschöpfungsschwächeres Gewerbe. Gleichzeitig nimmt die Konkurrenz<br />
um attraktive und infrastrukturell optimal angebundene Standorte (→Der Alltag) zu. Der <strong>Städte</strong>wettbewerb<br />
um die Gunst der Wirtschaft verschärft sich und Sicherheit gewinnt als Standortfaktor<br />
an Bedeutung.<br />
Welche Rolle spielen öffentliche Räume und Erholungsräume in der Stadt?<br />
Infolge der Bevölkerungszunahme, der räumlichen Verdichtung sowie der Steigerung der Wirtschaftskraft<br />
wächst der Druck auf städtische Freiflächen.<br />
Öffentliche Stadträume wie Plätze oder Flaniermeilen dienen dem Stadtmenschen sowohl als<br />
Treffpunkt im sozialen Leben als auch als Rückzugsraum. Das urbane Leben findet immer mehr<br />
im öffentlichen Raum bzw. in der Öffentlichkeit statt (→Der Alltag).<br />
Der Begriff „öffentlicher Raum“ wird jedoch zunehmend schwieriger zu definieren sein. Sobald<br />
Abgrenzungen zwischen öffentlichem und privatem Raum verschwinden und halb-öffentliche<br />
Räume entstehen, stellt sich die Frage nach der Verantwortlichkeit.<br />
Die Ansprüche der Bewohnerinnen und Bewohner an den öffentlichen Raum steigen und werden<br />
heterogener. Einerseits sind Nutzungskonflikte kaum zu vermeiden, andererseits wird das<br />
urbane Leben vielfältiger.<br />
Der Handlungsspielraum in der Stadtentwicklung ist nicht bei allen <strong>Städte</strong>n gleich gross. Da<br />
grosse Kernstädte bereits heute dicht bebaut sind, ist ihr Handlungsspielraum, grossflächige<br />
neue öffentliche Flächen oder gar Erholungsräume zu schaffen, beschränkt. In diesem Bereich<br />
weisen kleine Kernstädte und insbesondere die Agglomerationsgemeinden noch grosses Potenzial<br />
auf. Gelingt es ihnen, dieses auszuschöpfen und eine eigenständige Identität zu gestalten,<br />
kann sich dies auch auf die Sicherheit positiv auswirken. Denn attraktive, belebte und durchmischte<br />
Freiräume erhöhen die Lebensqualität, fördern die Identifikation mit und die Achtsamkeit<br />
gegenüber dem eigenen städtischen Lebensumfeld.