Sichere Schweizer Städte 2025 - Schlussbericht - Schweizerischer ...
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Gefährdungen mit zunehmender Relevanz<br />
Für einzelne Gefährdungen ist für das Jahr <strong>2025</strong> in den meisten bzw. allen <strong>Städte</strong>clustern eine<br />
höhere Relevanz zu erwarten. So befinden sich Sachbeschädigungen (Vandalismus) in allen<br />
<strong>Städte</strong>clustern neu auf Relevanz-Stufe B. Es wird davon ausgegangen, dass angesichts der gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen die Identifikation mit Orten, an denen man sich aufhält bzw.<br />
seine Freizeit verbringt, weiter abnimmt und – auch als Konsequenz von übermässigem Alkoholkonsum<br />
und der Anonymität – Sachbeschädigungen zunehmen.<br />
Ebenfalls eine erhöhte Relevanz ergibt sich für Drohungen und Nötigungen, auch oder gerade<br />
gegenüber Beamten und Behörden. Der in den letzten Jahren nicht nur in der Schweiz zu verzeichnende<br />
Rückgang des Respekts gegenüber offiziellen Personen insgesamt und Sicherheitskräften<br />
einschliesslich Rettungskräften im Besonderen wird anhalten. Auch Belästigungen durch<br />
Betteln, Pöbeleien oder „Schnorren“ werden wichtiger. Die verstärkte Nutzung des öffentlichen<br />
Raumes durch unterschiedliche Nutzergruppen lässt eine Zunahme der Konflikte erwarten. Dies<br />
führt in der Tendenz zu einer steigenden Anzahl von Verstössen gegen städtische Reglemente<br />
über die Nutzung öffentlichen Grundes sowie Verstössen gegen die Wegweisungsparagrafen.<br />
Auch einzelne technikbedingte Gefährdungen gewinnen an Relevanz. Die Abhängigkeit der<br />
gesamten <strong>Schweizer</strong> Bevölkerung von einer unterbrechungsfreien Stromversorgung sowie von<br />
einer funktionierenden und möglichst störungsfreien Informations- und Kommunikationsstruktur<br />
nimmt zu. Die zunehmende Komplexität dieser Netze und deren teilweise mangelnder Unterhalt<br />
erhöhen ihre Verwundbarkeit und damit die Häufigkeit von Ausfällen.<br />
Gefährdungen mit abnehmender Relevanz<br />
Bei wenigen Gefährdungen wird bis <strong>2025</strong> eine Reduktion der Relevanz angenommen. Die<br />
Gründe dafür sind unterschiedlich. Beispielswiese verliert der Betrug an Geldautomaten an Bedeutung,<br />
da das bargeldlose Bezahlen, z. B. per Smartphone, weiter zunehmen wird. Auch die<br />
bereits erzielte Wirkung von baulichen und technischen Massnahmen sowie Sensibilisierungskampagnen<br />
nimmt bis <strong>2025</strong> weiter zu.<br />
Auch bei den Autounfällen ist, einem seit Jahren anhaltenden Trend folgend, eine Abnahme der<br />
Häufigkeit von Unfällen mit Verletzten oder Todesopfern und damit auch der Relevanz dieser<br />
Gefährdung zu erwarten. Neue Technologien machen das Autofahren immer sicherer. Zudem<br />
dürfte gerade in den grossen Kernstädten der Autoverkehr tendenziell abnehmen.<br />
Die Einschätzung einer geringeren Relevanz einzelner Gefährdungen lässt sich aber auch auf<br />
Veränderungen im Profil einer Gefährdung zurückführen. Strassenprostitution beispielsweise<br />
dürften die <strong>Städte</strong> künftig kaum noch tolerieren. Die <strong>Städte</strong> können Massnahmen ergreifen, um<br />
die Strassenprostitution zu verlagern, z. B. in Industriequartiere. Durch das Umsetzen solcher<br />
Massnahmen ist Strassenprostitution allerdings nur weniger sichtbar und eine Verschiebung hin<br />
zur Prostitution in entsprechende Etablissements ist wahrscheinlich. Menschenhandel und Ge-