Sichere Schweizer Städte 2025 - Schlussbericht - Schweizerischer ...
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der Bevölkerung die Qualität städtischen Lebens ausmacht. Das Angebot an Freizeit- und Vergnügungsmöglichkeiten<br />
nimmt zu. Dieser Trend wird durch die 24-Stunden-Gesellschaft, die<br />
rund um die Uhr Versorgungs- und Mobilitätsangebote bereithält, verstärkt. Die Anziehungskraft<br />
der urbanen Zentren weit über die Stadtgrenzen hinaus geht einher mit einer zunehmenden<br />
Anonymität in der Masse. Das Verantwortungsgefühl gegenüber öffentlichem Eigentum<br />
sinkt, der Umgang damit wird sorgloser. Diese Konflikte akzentuieren sich insbesondere an Hotspots,<br />
etwa im Bahnhofsumfeld oder an stark frequentierten Orten des Nachtlebens.<br />
Die Herausforderung für die <strong>Städte</strong> besteht darin, trotz divergierender Ansprüche eine möglichst<br />
konfliktarme Nutzung öffentlicher Räume zu ermöglichen. Dabei müssen sie darauf achten, auf<br />
allzu starke Regulierungen zu verzichten, um ihre Attraktivität nicht zu beeinträchtigen.<br />
5.2.3 Anfälligkeit durch Technikabhängigkeit<br />
Die Abhängigkeit der gesamten Bevölkerung von einer unterbrechungsfreien Stromversorgung<br />
ist gross. Fast alle Lebensbereiche hängen zunehmend von stabil funktionierenden Informationstechnologien<br />
ab. Die Bedeutung der (mobilen) Kommunikation und der Online-Medien sowie<br />
das Bedürfnis und der Anspruch nach ständiger virtueller Präsenz und Erreichbarkeit nehmen<br />
weiter zu. Im gleichen Zug nimmt die Ausfalltoleranz weiter ab. Die Anfälligkeit der <strong>Städte</strong> für<br />
Ausfälle kritischer Infrastrukturen wird steigen. Angesichts der zunehmenden Komplexität und<br />
damit auch der Verwundbarkeit kann auch ein Ausfall einzelner technischer Infrastrukturen –<br />
die nicht alle redundant geführt werden können – weitreichende, vorgängig aber nur schwer<br />
abzuschätzende und damit planbare Auswirkungen haben.<br />
Die Herausforderung für die <strong>Städte</strong> besteht darin, ihre (Infrastruktur-)Netze zu unterhalten oder<br />
sich für deren Instandhaltung einzusetzen und ihre eigene Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegenüber<br />
technisch bedingten Ereignissen zu erhöhen. Gleichzeitig müssen sie sich auf den Umgang<br />
mit Ausfällen vorbereiten.<br />
5.2.4 Veränderung Stadtklima und extreme Naturereignisse<br />
Veränderungen aufgrund des Klimawandels, die sicht- und spürbare Auswirkungen auf <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Städte</strong> haben, sind bis <strong>2025</strong> (noch) nicht zu erwarten. Mit solchen rechnen aktuelle Studien<br />
ab ca. 2050. 21) Dennoch wird sich das Stadtklima schon vorher leicht verändern. So führt die<br />
grossflächige Versiegelung in <strong>Städte</strong>n zu höheren Temperaturen als in der Umgebung: Durch<br />
das verdichtete Bauen in den <strong>Städte</strong>n können Hitzeinseln entstehen. Der Temperaturanstieg<br />
wiederum führt zu erhöhten Gesundheitsrisiken insbesondere für die ältere Bevölkerung, was<br />
mit zusätzlichen Kosten für die Sozial- und Gesundheitssysteme verbunden ist. Die langfristige<br />
21) Dies lässt sich aus den aktuellen Klimaszenarien für die Schweiz aufgrund der Schätzungen für Temperatur und Niederschlag<br />
ableiten. Dazu Swiss Climate Change Scenarios CH2011, MeteoSwiss, ETH, NCCR Climate and OcCC, Zurich 2011 88 pp.