Sichere Schweizer Städte 2025 - Schlussbericht - Schweizerischer ...
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5.2 Sicherheitsrelevante Herausforderungen für <strong>Schweizer</strong> <strong>Städte</strong><br />
im Jahr <strong>2025</strong><br />
Welche gefährdungsübergreifenden Herausforderungen stehen hinter dem fragmentierten Bild<br />
einzelner Gefährdungsentwicklungen? Zur Beantwortung dieser Frage können die in Kapitel 4<br />
ausgeführten Trends und Entwicklungen herangezogen werden. Diese allgemeinen Zukunftstrends<br />
zeigen, in Kombination mit den Veränderungen der einzelnen Gefährdungen, die sicherheitsrelevanten<br />
Herausforderungen für die <strong>Schweizer</strong> <strong>Städte</strong> im Jahr <strong>2025</strong>. Zusammen mit den<br />
Pilotstädten identifizierte das Projektteam insgesamt sieben zentrale Herausforderungen. Um<br />
vorausschauend zu planen, ist es für die <strong>Städte</strong> von Bedeutung, diese zu erkennen und frühzeitig<br />
auf sie zu reagieren.<br />
5.2.1 Risse in der Gesellschaft<br />
Vandalismus, Drohungen und Nötigungen, aber auch Betteln, Pöbeleien oder Schnorren: Unter<br />
den Gefährdungen mit hoher bzw. steigender Relevanz befinden sich zahlreiche gesellschaftsbedingte<br />
Gefährdungen. Sie sind Ausdruck eines zunehmend rauen Klimas in der Gesellschaft,<br />
das sich in Folge einer sich öffnenden Einkommensschere und eines steigenden Wohlstandsgefälles<br />
künftig akzentuiert. Zukunftsängste, Sorge vor Arbeitsverlust oder Armut werden für einen<br />
Teil der Gesellschaft bestimmender. Mit einer wachsenden sozialen Ungleichheit steigen das<br />
Frustrationspotenzial und die Gewaltbereitschaft. Die gesellschaftliche Solidarität zwischen unterschiedlichen<br />
Bevölkerungsgruppen sowie Rücksichtnahme und Respekt im öffentlichen Umgang<br />
nehmen tendenziell ab. In wenig durchmischten Quartieren könnten Subkulturen entstehen,<br />
in denen sich Recht nicht mehr einfach durchsetzen lässt.<br />
Die Herausforderung für die <strong>Städte</strong> besteht darin, ihre soziale Integrationskraft aufrecht zu erhalten,<br />
die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen und den Zusammenhalt in der<br />
Gesellschaft zu stärken.<br />
5.2.2 Vielfalt städtischen Lebens und Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum<br />
Die Vielfalt an Nutzungen und Entfaltungsmöglichkeiten, wie sie sich in den <strong>Schweizer</strong> <strong>Städte</strong>n<br />
bietet und künftig noch stärker bieten wird, ist attraktiv, und zwar unabhängig davon, ob die<br />
Stadt als Wohn-, Arbeits- oder Freizeitort genutzt wird. Eine weitere Erhöhung der Siedlungsdichte<br />
birgt indessen verschiedene Herausforderungen. Aus der Optik der Sicherheit akzentuieren<br />
sich diese vor allem im öffentlichen Raum. Es werden sich künftig mehr Menschen mit vielfältigeren<br />
und teilweise noch stärker divergierenden Nutzungsansprüchen in den öffentlichen<br />
Räumen bewegen.<br />
Die verstärkte Nutzung dieser Räume ist nicht nur Folge einer wachsenden Bevölkerung. Sie ist<br />
auch Ausdruck eines urban geprägten Lebensstils, der häufig bewusst gesucht wird und für Teile