Sichere Schweizer Städte 2025 - Schlussbericht - Schweizerischer ...
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per se gegeben. Jede Stadt hat eigene Sicherheitsbedürfnisse. Und diese erfordern angepasste<br />
Analysen und Konzepte.<br />
Sicherheit integral betrachten und Massnahmen kombinieren<br />
Sicherheit in einer Stadt umfasst mehr als polizeiliche Sicherheit. Für die Sicherheit<br />
in einer Stadt ist daher ein breiter Sicherheitsbegriff zu verwenden. Dazu eignet<br />
sich ein integrales Verständnis von Sicherheit. Denn dieses schafft Transparenz bei<br />
der Vielzahl relevanter Gefährdungen, ihrer Komplexität und der Abhängigkeiten<br />
untereinander. Nur so ist es möglich, die Sicherheitsplanungen in einer Stadt auf die wirklich<br />
relevanten Gefährdungen zu fokussieren.<br />
In Anlehnung an anerkannte integrale Risikomanagement-Prozesse empfiehlt es sich, die Veränderungen<br />
der Sicherheitslage in der eigenen Stadt in regelmässigen Abständen zu überprüfen<br />
und umgesetzte Massnahmen auf ihren Erfolg oder Misserfolg hin zu überprüfen. Private Unternehmen<br />
nutzen derartige Prozesse, in Verwaltungen wie dem Bundesamt für Verkehr (BAV) sind<br />
sie eingeführt und auch das Europäische Forum für Urbane Sicherheit fordert ein solches Vorgehen<br />
in seinem aktuellen Manifest explizit, um die Sicherheitslage in <strong>Städte</strong>n zu verbessern. 31) Ein<br />
solches Vorgehen bietet für eine Stadt zudem den Vorteil, neu aufkommende Gefährdungen<br />
schnell zu erkennen und frühzeitiges Handeln zu ermöglichen.<br />
Die Relevanz von Gefährdungen – egal ob natur-, technik- oder gesellschaftsbedingt – lässt sich<br />
nur mit gezielten Massnahmen wirksam reduzieren. Um diese zu identifizieren gilt es zunächst,<br />
eine Gefährdung im städtischen Kontext zu verstehen: Was sind die genauen Ursachen einer<br />
Gefährdung in der Stadt? Und wie wirkt sie sich genau aus? Anschliessend sind verschiedene<br />
Massnahmen auf ihre Wirksamkeit hin zu prüfen. Aufgrund der Vielschichtigkeit der meisten<br />
Gefährdungen ist es meist keine einzelne Massnahme, die die Relevanz einer Gefährdung wirksam<br />
verringert. Es braucht fast immer einen Massnahmenmix. Am meisten Erfolg verspricht dabei<br />
die Kombination verschiedener Massnahmenarten, beispielsweise aus den Bereichen Prävention,<br />
Repression, Bau oder Organisation.<br />
Dabei gilt es immer zu bedenken: <strong>Städte</strong> zeichnen sich durch Vielfalt und Gestaltungsmöglichkeiten<br />
des städtischen Lebens aus. Zu viele und zu restriktive Massnahmen – egal in welchem<br />
Bereich – schränken diese Aspekte und damit auch die Lebensqualität in einer Stadt ein.<br />
31) Sicherheit, Demokratie und <strong>Städte</strong>: das Manifest von Aubervilles und Saint-Denis; Europäisches Forum für Urbane Sicherheit;<br />
Paris Dezember 2012. S. 32.