27.12.2013 Aufrufe

Sichere Schweizer Städte 2025 - Schlussbericht - Schweizerischer ...

Sichere Schweizer Städte 2025 - Schlussbericht - Schweizerischer ...

Sichere Schweizer Städte 2025 - Schlussbericht - Schweizerischer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

36<br />

Neue, zeitlich und örtlich flexible Familien-, Rollen-, Beziehungs-, Arbeits- und Wohnformen<br />

(→ Der Alltag) sind Folgen der Pluralisierung. Die zahlreichen Möglichkeiten der Selbstverwirklichung<br />

können den Einzelnen jedoch auch überfordern, da der Druck steigt, ständig den Vergleich<br />

zu suchen und Entscheidungen zu treffen. Der entstehende Orientierungsverlust kann<br />

den Wunsch nach ideologischen oder religiösen Weltbildern begünstigen. Die Individualisierung<br />

löst geschlechtsspezifische Rollenbilder auf. Männern und Frauen eröffnen sich dadurch neue<br />

Perspektiven der Selbstverwirklichung, beispielsweise im Berufsleben.<br />

Welche Werte sind dem Stadtmenschen der Zukunft wichtig?<br />

Ein Wertebild zu bestimmen, das ein Grossteil der heutigen Bevölkerung teilt, ist äusserst<br />

schwierig. Rückblickend auf die letzten 20 Jahre werden Verhaltensmuster wie Egoismus,<br />

schwindender Gesellschaftssinn sowie Konsum und Fun-Orientiertheit als prägend wahrgenommen.<br />

Noch schwieriger ist demzufolge der Blick in die Zukunft.<br />

Megatrends wie Globalisierung, Urbanisierung und technologische Weiterentwicklungen werden<br />

die Wertevorstellungen der gesamten <strong>Schweizer</strong> Bevölkerung weiter prägen. Der Wertewandel<br />

wird aber auch stark von der Entwicklung des Wohlstands (→ Das Geld), der demografischen<br />

Zusammensetzung der Bevölkerung (→ Die Stadtbevölkerung) sowie von der nationalen<br />

und internationalen Sicherheitslage geprägt.<br />

Vor allem in grossen <strong>Schweizer</strong> <strong>Städte</strong>n häufen sich Hinweise für Gegentrends zur Individualisierung.<br />

Lebensformen wie die Familie gewinnen ebenso Bedeutung wie neue Wohnformen, so<br />

beispielsweise Wohngemeinschaften im Alter.<br />

Durch einen hohen Ausländeranteil können sprachliche und kulturelle Verständigungsschwierigkeiten<br />

entstehen. Dies kann zu fremdenfeindlichen Reaktionen führen. Die Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen (nationalen) und religiösen Identität hat einen starken Einfluss auf die Innenund<br />

Aussenpolitik (→ Die Politik). Intoleranz und Gewaltbereitschaft nehmen zu. Religiöse Fragen<br />

gewinnen ebenfalls an Bedeutung, wobei hier zwei unterschiedliche Trends sichtbar werden:<br />

zum einen eine zunehmend anti-religiöse Haltung mit Agressionspotenzial, zum andern der<br />

Anschluss an religiöse Gruppierungen und Sekten.<br />

Wie beteiligt sich der Stadtmensch am öffentlichen Leben?<br />

Die gesellschaftliche wie auch die politische Partizipation hängen stark von den Wertevorstellungen<br />

und den demokratischen Rechten ab. Die zunehmende Globalisierung, wachsende Ansprüche<br />

an die Flexibilität jedes Einzelnen und der dadurch entstehende Druck können verunsichern<br />

und das Bedürfnis nach lokaler Verwurzelung stärken. Dadurch bildet sich ein neues Gemeinschaftsbewusstsein<br />

heraus.<br />

Der Stadtmensch identifiziert sich mit seinem unmittelbaren Lebensumfeld und verspürt den<br />

Wunsch, sich in Gestaltungsprozesse einzubringen. Dies führt zu einem verstärkten Engagement<br />

in Gruppen und Bewegungen (Bürgerinitiativen, Quartiergruppen), deren Nutzen für den Stadt-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!