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GrundlagenberichtFusionVisp 1 - Gemeinde Visperterminen

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speditivere Arbeitsweise in kleineren Gremien. Aufgrund einer Chancengleichheit für die kleineren<br />

Fusionsgemeinden und für die Minderheitsparteien soll jedoch der Fusionsstart mit einem<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat von 9 Mitgliedern angegangen werden. Zumal die Exekutive der bevölkerungsreichsten<br />

<strong>Gemeinde</strong> Visp bereits heute aus neun Mitgliedern besteht. Eine Herabsetzung des<br />

<strong>Gemeinde</strong>rates auf 7 Mitglieder wird erst nach erfolgreich abgeschlossener Fusionsumsetzung zum<br />

Thema.<br />

Rechtlich besteht keine Möglichkeit, einzelnen Dörfern einen <strong>Gemeinde</strong>ratssitz zu garantieren. Die<br />

Reduktion von 38 auf 9 <strong>Gemeinde</strong>ratsmitglieder sowie die Reduktion der Kommissionsmitglieder<br />

bringt mittelfristig Kosteneinsparungen mit sich. Kurzfristig ist jedoch eher mit zusätzlichen Organisations-<br />

und Umstrukturierungskosten zu rechnen.<br />

Das <strong>Gemeinde</strong>präsidium sollte als Vollamt (100 % Anstellung) geplant werden. In einer mittelgrossen<br />

<strong>Gemeinde</strong> bedarf es einer qualifizierten politischen Führungskraft. Die meisten Arbeitgeber<br />

sind heute nicht mehr bereit oder können es sich gar nicht leisten, Kaderpersonal im Umfang von<br />

mindestens 50 % freizustellen. Die Bereitschaft, die Führung einer <strong>Gemeinde</strong> im Teilzeitamt zu<br />

übernehmen, stösst auch bei potentiellen Kandidaten zunehmend an Grenzen (berufliche Karriere<br />

im Vordergrund, erschwerter Wiedereinstieg bei Abwahl etc.). Diese Probleme und Qualitätsüberlegungen<br />

sprechen dafür, die Exekutive durch eine vollamtliche Spitze zu besetzen, wie es bei<br />

<strong>Gemeinde</strong>n mit mehr als 10'000 Einwohnern überwiegend der Fall ist. Mit der Führung einer<br />

<strong>Gemeinde</strong> im Hauptamt können die <strong>Gemeinde</strong>interessen professionell wahrgenommen und die Verwaltung<br />

professioneller geführt und gecoacht werden. Denkbar wäre auch eine öffentliche Stellenausschreibung<br />

mit fachlicher Selektion und anschliessender politischer Wahl wie von einzelnen<br />

Schweizer <strong>Gemeinde</strong>n bereits mit gutem Erfolg praktiziert. Weiter sollen auch die <strong>Gemeinde</strong>räte<br />

richtig, d.h. zu normalen Arbeitsbedingungen, entschädigt werden.<br />

Die Ressorts und das Verwaltungssystem der <strong>Gemeinde</strong> Visp wurde nach den zeitgemässen<br />

Ansätzen des New Public Management (NPM), welches die Dienstleistungen an die Bevölkerung<br />

und andere Ansprechgruppen in den Vordergrund stellt, aufgebaut. Bei einer Fusion empfiehlt es<br />

sich deshalb, grundsätzlich die Behördenorganisation der <strong>Gemeinde</strong> Visp zu übernehmen und auf<br />

dieser aufzubauen. Bei fusionierten <strong>Gemeinde</strong>n sollten die politischen Strukturen so einfach wie<br />

möglich gehalten werden.<br />

7.8.3 <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong> Visp kommt infolge der geografischen Lage wie auch der <strong>Gemeinde</strong>grösse eine<br />

zentrale Bedeutung zu. Die <strong>Gemeinde</strong>verwaltung Visp verfügt über die am weitest fortgeschrittenen<br />

und am besten dokumentierten Organisationsgrundlagen und die grösste infrastrukturelle Kapazität.<br />

Aus diesen Gründen sieht die neue Verwaltungsorganisation eine zentrale Führung und Verwaltung<br />

in Visp mit dezentralen Aussenstellen als reine „front office“ vor. Die Schalterstunden und<br />

Grunddienstleistungen der heutigen <strong>Gemeinde</strong>kanzleien werden Aufrecht erhalten. Die Verwaltung<br />

wird jedoch in Visp zentralisiert.<br />

Alle Dienststellen respektive Abläufe in Visp müssen im Rahmen eines Veränderungsprozesses neu<br />

organisiert werden, um einerseits die Mitarbeitenden von den umliegenden Ortschaften zu<br />

integrieren und andererseits die Aufgaben für die Bevölkerung dieser Ortschaften erbringen zu<br />

können. Dieser Reorganisationsprozess wird Mehrkosten verursachen, bietet aber auch eine<br />

Chance, die Aufgabenerfüllung zu optimieren.

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