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LOEWE Jahresbericht 2012 - Hessisches Ministerium für ...

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5 Laufende Projekte 1. Förderstaffel (Zentren und Schwerpunkte)<br />

<strong>LOEWE</strong>-Zentrum BiK-F<br />

Biodiversität und Klima Forschungszentrum<br />

Partner<br />

Wiss. Koordinator<br />

Homepage<br />

Senckenberg Gesellschaft <strong>für</strong> Naturforschung (SGN) (Federführung),<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main (GU), Institut <strong>für</strong> sozial-ökologische Forschung<br />

GmbH Frankfurt (ISOE)<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor SGN<br />

www.bik-f.de<br />

> Aufbauphase<br />

Förderzeitraum 1. Juli 2008 – 30. Juni 2011<br />

Landesförderung 22.196.000 Euro (bewilligte Projektmittel 2008 – 2011)<br />

2008 2.382.000 Euro (2. Halbjahr)<br />

2009 7.876.000 Euro<br />

2010 7.939.000 Euro<br />

2011 3.999.000 Euro (1. Halbjahr)<br />

46 Interaktionen, Ökosystem Savanne, Schelf und mitteleuropäische Wälder in zentrumsübergreifenden 47<br />

Leitziele<br />

Baumaßnahmen<br />

ursprünglich 21.700.000 Euro <strong>für</strong> 2008 – <strong>2012</strong> (Gesamtkosten); in 2009 reduziert um<br />

744.656 Euro (Mesokosmenhalle)<br />

> Betriebsphase<br />

Förderzeitraum 1. Juli 2011 – 30. Juni 2014<br />

Landesförderung 22.208.500 Euro (bewilligte Projektmittel 2011 – 2014)<br />

2011 4.900.000 Euro (2. Halbjahr)<br />

<strong>2012</strong> 7.400.000 Euro<br />

2013 6.400.000 Euro<br />

2014 3.508.500 Euro (1. Halbjahr)<br />

Der anthropogen beeinflusste Klimawandel wird heute als zentrale Herausforderung mit weitreichenden<br />

gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Konsequenzen wahrgenommen. Entsprechend liegen ein Fokus<br />

der wissenschaftlichen Grundlagenforschung und damit auch der Fokus von BiK-F auf der Erforschung der<br />

vielfältigen Wechselwirkungen zwischen biologischer Vielfalt und den Ursachen und Folgen des Klimawandels<br />

in Vergangenheit und Gegenwart. Was ändert sich durch den aktuellen Klimawandel in den Ökosystemen<br />

tropischer, gemäßigter und polarer Klimazonen und damit in der Tier- und Pflanzenwelt? Und<br />

welche Bedeutung hat das <strong>für</strong> uns? Aus den Ergebnissen der international relevanten und sichtbaren<br />

Forschung werden Projektionen und Entscheidungsgrundlagen <strong>für</strong> die Zukunft entwickelt. Dabei arbeiten<br />

die biologische, geowissenschaftliche und sozial-ökologische Forschung interdisziplinär zusammen. Dank<br />

dieser fachübergreifenden Zusammenarbeit trägt BiK-F zur Umsetzung internationaler Biodiversitäts- und<br />

Klimaschutzabkommen bei. Innerhalb der letzten fünf Jahre ist ein internationales wissenschaftliches Netzwerk<br />

entstanden, das auch kleine und mittlere Unternehmen Hessens direkt in die Forschung einbezieht.<br />

Nach Auslaufen der <strong>LOEWE</strong>-Förderung soll BiK-F fortgeführt und als international sichtbarer Forschungsschwerpunkt<br />

weiter entwickelt werden. Hier<strong>für</strong> wird die Aufnahme von BiK-F in den Senckenberg-Verbund<br />

vorbereitet, um unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) eine gemeinsame Bund-Länder-Finanzierung<br />

zu erhalten.<br />

In BiK-F werden die Beziehungen zwischen Klima und Biodiversität auf langen geologischen und makroevolutiven<br />

Zeitskalen, auf mittelfristigen ökologischen und auf kurzen adaptiven und mikroevolutiven<br />

Zeitskalen untersucht. Aus den Ergebnissen zu den Wechselwirkungen zwischen Klima, geologischen Prozessen<br />

und Biodiversität in der Erdgeschichte werden im Projektbereich „Evolution und Klima“ Erkenntnisse<br />

<strong>für</strong> Gegenwart und Zukunft abgeleitet. Im Projektbereich „Biodiversitätsdynamik und Klima“ stehen<br />

die Auswirkungen des Klimawandels auf die räumliche Verbreitung von Arten, Lebensgemeinschaften und<br />

Ökosystemfunktionen sowie die Folgen <strong>für</strong> die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze im Fokus. Im<br />

Projektbereich „Anpassung und Klima“ werden schnell ablaufende, ökologische und ökophysiologische<br />

Anpassungsprozesse von Pflanzen, Tieren und Pilzen untersucht, die u. a. durch Selektion innerhalb weniger<br />

Generationen ablaufen können. Zusätzlich dient BiK-F der angewandten Forschung, dem wissenschaftlichen<br />

Service und der Beratung unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen. Das BiK-F-Laborzentrum ist<br />

eine nach internationalen Standards eingerichtete molekulargenetische Querschnittseinrichtung, die ihre<br />

Kapazitäten allen Projekten zur Verfügung stellt. Das Daten- und Modellierzentrum erarbeitet prozessbasierte<br />

Modelle als Grundlage <strong>für</strong> die Ableitung von Zukunftsszenarien. Der Projektbereich „Wissenstransfer<br />

und sozial-ökologische Dimensionen“ entwickelt Handlungswissen und Entscheidungsoptionen aus<br />

naturwissenschaftlichen Resultaten und liegt damit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.<br />

BiK-F kann dadurch Beiträge zur wissenschaftlichen Politikberatung auf Landes-, Bundes- und<br />

EU-Ebene liefern. Quer zu diesen Strukturen werden die Themenkomplexe Nischenevolution, biotische<br />

Arbeitsgruppen weitergeführt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Projektbereiche forschen<br />

dabei gemeinsam und eng vernetzt.<br />

Bisherige Ergebnisse<br />

Wissenschaftliche Ergebnisse / Publikationen<br />

Aus der skizzierten Forschung resultiert <strong>für</strong> <strong>2012</strong> die Publikation von 221 wissenschaftlichen Artikeln, 193<br />

davon in ISI-gelisteten Journalen. Die Hälfte der Artikel erschien in internationalen Organen, die mit ihrem<br />

Impact-Faktor im oberen Viertel aller Journale der entsprechenden Kategorie angesiedelt sind, was eine<br />

hohe Qualität der Artikel zusätzlich verdeutlicht. Es wurden<br />

zudem fünf Bücher und 13 Buchbeiträge veröffentlicht. Exemplarisch<br />

möchten wir auf fünf herausragende Veröffentlichungen<br />

im Jahr <strong>2012</strong> hinweisen:<br />

• Pross, J., et al. (<strong>2012</strong>): Persistent near-tropical warmth on the<br />

Antarctic continent during the early Eocene epoch. Nature,<br />

DOI: 10.1038 / nature11300: In dieser Studie wurde anhand von<br />

Sedimentproben und mit überraschendem Ergebnis die Pflanzenwelt<br />

der Antarktis vor 52 Mio. Jahren rekonstruiert: Der<br />

sechste Kontinent war damals mit einem tropischen bis subtropischen<br />

Regenwald bedeckt.<br />

• Schleuning et al. (<strong>2012</strong>): Specialization of Mutualistic Interaction<br />

Networks Decreases toward Tropical Latitudes, Current<br />

Biology, http: // dx.doi.org / 10.1016 / j.cub.<strong>2012</strong>.08.015: In tropischen<br />

Regionen sind samenausbreitende Vögel und bestäubende<br />

Insekten weniger auf einzelne Pflanzen spezialisiert als<br />

in den gemäßigten Breiten.<br />

Wissenschaftliche Ziele / Publikationsziele<br />

Den Eisbär, das Symbol der Arktis schlechthin, gibt es bereits seit 600.000<br />

Jahren, die Art ist damit sehr viel älter als bisher angenommen. Dies bedeutet,<br />

dass der Eisbär damit bereits mehrere Klimaschwankungen überstanden<br />

hat. Die Abstammungsgeschichte wurde durch den Vergleich der Zellkern-<br />

DNA von Braun- und Eisbär rekonstruiert. <br />

© H. Weyrich<br />

Der leuchtend rote Andenfelsenhahn (Rupicola peruviana) ernährt sich von<br />

Früchten von über 100 verschiedenen Pflanzenarten des tropischen Bergregenwalds.<br />

© M. Dehling, BiK-F

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