LOEWE Jahresbericht 2012 - Hessisches Ministerium für ...
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7 Laufende Projekte 3. Förderstaffel (Zentrum und Schwerpunkte)<br />
Eine Nachwuchsgruppe unter der Leitung von Dr. Eileen Knorr, die mit Arbeiten im Rahmen des <strong>LOEWE</strong>-<br />
Schwerpunkts im April <strong>2012</strong> promovierte, wurde eingerichtet. Eine weitere, durch ein Stipendium der<br />
Volkswagen-Stiftung finanzierte und von Dr. Gerrit Joop geleitete Nachwuchsgruppe wurde im September<br />
<strong>2012</strong> am Institut angesiedelt.<br />
Im Anschluss an die <strong>LOEWE</strong>-Förderung ist angedacht, eine DFG-Forschergruppe sowie weitere Drittmittelförderungen<br />
im Schwerpunkt Reproduktionsmedizin einzuwerben.<br />
Finanzen<br />
Durch Neueinwerbungen von Drittmitteln in Höhe von rd. 870.000 Euro im Jahr <strong>2012</strong> wurde die Summe<br />
der seit Förderbeginn zur Verfügung stehenden Drittmittel inkl. Vertragssummen mit Laufzeiten über <strong>2012</strong><br />
hinaus auf mindestens 6 Mio. Euro aufgestockt. Wichtigster Drittmittelgeber war bisher DOW AgroSciences<br />
mit einem Finanzierungsvolumen von rd. 2,5 Mio. Euro <strong>für</strong> die Entwicklung neuartiger Technologien<br />
im nachhaltigen Pflanzenschutz.<br />
Kooperationen<br />
Die Aktivitäten des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts Insektenbiotechnologie wurden flankiert durch die Einbindung<br />
116 der am Standort Gießen existierenden <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkte AmbiProbe (Federführung: Justus-Liebig-<br />
bioinformatischer Analyse der 117<br />
Universität Gießen) und Biomedizinische Technik (Federführung: Technische Hochschule Mittelhessen). In<br />
Kooperation mit Dr. Marc Schetelig (Center for Medical, Agricultural and Veterinary Entomology, Gainesville,<br />
Florida) wurde ein neues Projekt zur Bekämpfung von Schad- und Vektorinsekten (u. a. von Anopheles-Mücken)<br />
konzipiert. Für die Umsetzung wurde die Ansiedlung einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe<br />
um Dr. Schetelig am Standort Gießen im März 2013 beschlossen.<br />
Wissenschaftliche Ziele / Publikationsziele<br />
In den Technologie-Plattformen<br />
werden auf der Wirtsseite neue Signalwege<br />
der Krankheitsprozesse mittels<br />
Gen regulation identifiziert.<br />
Bildnachweis:<br />
JLU-Pressestelle/Franz Möller<br />
<strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt MIBIE<br />
Männliche Infertilität bei Infektion & Entzündung<br />
Leitziele<br />
Partner<br />
Koordinator<br />
Administrative<br />
Koordination<br />
Homepage<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) (Federführung), Philipps-Universität Marburg,<br />
Technische Hochschule Mittelhessen (THM), Kinderwunschzentrum Mittelhessen<br />
(assoziiert), Universität Leipzig (assoziiert), Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule<br />
Aachen (assoziiert), Tierärztliche Hochschule Hannover (assoziiert)<br />
Prof. Dr. Wolfgang Weidner, Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Dr. Hamid Hossain, Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb11/forschung/schwerpunkte/loewe/male_infertility<br />
> Aufbauphase<br />
Förderzeitraum 1. Januar 2011 – 31. Dezember 2013<br />
Landesförderung 4.317.000 Euro<br />
2011 1.439.000 Euro<br />
<strong>2012</strong> 1.439.000 Euro<br />
2013 1.439.000 Euro<br />
Insgesamt ist ca. eines von sechs Paaren ungewollt kinderlos. Ungewollte Kinderlosigkeit ist somit ein<br />
häufiges und drängendes Problem der deutschen Gesellschaft und einer der Gründe <strong>für</strong> die vorherge sagte<br />
Abnahme der deutschen Bevölkerung um ca. 10 bis 20 Mio. bis zum Jahr 2050. Die Ursachen der Infertilität<br />
verteilen sich zu je etwa der Hälfte der Fälle auf Mann und Frau, sind jedoch in bis zu 50 Prozent der<br />
Fälle unklar. Leitziel des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunktes MIBIE ist in Verbindung grundlagen- und krankheitsorientierter<br />
Forschung die Erarbeitung verbesserter diagnostischer und therapeutischer Konzepte bei<br />
männlicher Infertilität als Folge von Infektionen und Entzündungen.<br />
Die Identifizierung der krankheitsrelevanten Signalpfade durch Zusammenführung von grundlagen-, krankheits-<br />
und patientenorientierter Forschung steht im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Konzeption. Ziel<br />
ist es, krankheitsbedingte Fehlfunktionen und infektiös-entzündliche Veränderungen des männlichen<br />
Reproduktionssystems im Gesamtzusammenhang besser zu verstehen. Es ist geplant, bis zum Ende der<br />
<strong>LOEWE</strong>-Förderung 35 Publikationen zu veröffentlichen.<br />
Bisherige Ergebnisse<br />
Wissenschaftliche Ergebnisse / Publikationen<br />
In den grundlagenorientierten Projekten konnten die Mechanismen der Fertilitätsbeeinträchtigung durch<br />
Harnwegsleiden verursachende E. coli-Bakterien aufgeklärt werden. Es konnte gezeigt werden, dass eine<br />
UPEC-Infektion einen Stress in den Hodenzellen (ER-Stress) auslösen kann und das bakterielle Protein Tcp<br />
eine immunschwächende Wirkung auf die Hodenzellen hat. Beide Effekte (ER-Stress, Immunsuppression)<br />
können eine chronische Entzündung des Hodens bzw. das Fortbestehen des Erregers begünstigen. Veränderungen<br />
der Transkription von Zellkernrezeptoren führen über die Störung einer koordinierten Immunabwehr<br />
ebenso zu einem verlängerten Entzündungsprozess in den Hodenzellen und verstärken somit den<br />
Gewebeschaden.<br />
Auch Untersuchungen zur Rolle von Testosteron deuten auf eine immunsuppressive Funktion hin und geben<br />
Hinweise auf Wirkmechanismen und möglichen Einsatz des Hormons als unterstützende anti-entzündliche<br />
Maßnahme bei erniedrigtem Testosteronspiegel. In den klinischen Projekten des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts<br />
wurden Patienten-Kohorten auf der Basis eines standardisierten Studienprotokolls charakterisiert und <strong>für</strong><br />
Vergleichszwecke eine Kohorte gesunder Kontrollen (vor Vasektomie) gebildet. Anhand der systematisch<br />
untersuchten Kohorten ist es gelungen, bei Männern, die keine Spermien im Ejakulat aufweisen (Azoospermie),<br />
bei HIV-Infektion und bei entzündlichen Urogenitalerkrankungen eine Klassifikation des Entzündungsstatus<br />
im Urogenitaltrakt zu erreichen und hieraus resultierende Auswirkungen auf die Fertilität zu definieren.<br />
Im veterinärmedizinischen Projekt konnte gezeigt werden, dass sich Chlamydien an Spermien binden<br />
und diese so potentiell als Überträger <strong>für</strong> Infektionen des weiblichen Genitaltrakts dienen können.