LOEWE Jahresbericht 2012 - Hessisches Ministerium für ...
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5 Laufende Projekte 1. Förderstaffel (Zentren und Schwerpunkte)<br />
In enger Zusammen arbeit mit A. Neubauer (A1) und C. Brendel konnte in dem Projekt von R. Müller (B3)<br />
gezeigt werden, dass Agonisten des Transkriptionsfaktors PPARb/d die Differenzierung myeloider Zellen<br />
zu Makrophagen modulieren. Diese Ergebnisse sind äußerst bedeutsam im Hinblick auf eine mögliche<br />
therapeutische Anwendung bei Krank hei ten, denen eine gestörte Differenzierung oder unerwünschte<br />
Funktion (Polarisierung) von Makrophagen zugrunde liegt, was u. a. auch <strong>für</strong> tumorassoziierte Makro phagen<br />
gilt.<br />
Eine spannende Verbindung zwischen Tumorigenese und epigenetischer Regulation konnte durch die<br />
Zusammen arbeit von V. Ellenrieder (B1) mit U.-M. Bauer (C4) aufgedeckt werden. Hier konnte erstmalig<br />
gezeigt werden, dass die Protein-Arginin-Methyltransferase PRMT1 im Pankreas karzinom aberrant exprimiert<br />
ist. In laufenden Experimenten wird nun die mögliche Ko operation von PRMT-1 mit NFATc1, einem<br />
Transkriptionsfaktor mit besonderer Bedeutung <strong>für</strong> die Pankreas-Carcinogenese untersucht. NFATc1 und<br />
seine enzymatischen Regulatoren sind so mit vielversprechende neue Ziele <strong>für</strong> eine pharmakologische<br />
Intervention.<br />
74 75<br />
Ein ganz besonderer Erfolg des Schwerpunkts ist die Errichtung des neuen Zentrums <strong>für</strong> Tumor- und<br />
Immunbiologie (ZTI). Zum Februar 2014 sollen viele der am <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt beteiligten Arbeitsgruppen<br />
unter einem Dach zusammengeführt werden, um auf diese Weise die <strong>LOEWE</strong>-Thematik dauerhaft an<br />
der Philipps-Universität Marburg zu verstetigen.<br />
Im April 2011 fand ein dreitägiges internationales Symposium statt, das zusammen mit dem SFB-TRR17<br />
(„Ras dependent pathways in human cancer“) in Rothenburg ob der Tauber mit 25 hochkarätigen nationalen<br />
und internationalen Sprechern und über dreihundert Teilnehmern abgehalten wurde. Dieses Symposium<br />
war äußerst wichtig, um auf internationaler Ebene Kontakte zu den führenden Experten aus der<br />
Tumor- und Entzündungsforschung zu knüpfen und die Projekte des Schwerpunkts international renommierten<br />
Fachleuten zu präsentieren.<br />
Das neu errichtete Zentrum <strong>für</strong> Tumor- und Immunbiologie (ZTI) wird ab Februar 2014 bezogen und<br />
ist die neue wissenschaftliche Heimat vieler der am <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt Tumor und Entzündung<br />
beteiligten Arbeitsgruppen. <br />
<br />
Foto: Christel Müller, Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg<br />
Ein weiterer Erfolg ist die Etablierung des European pancreatic cancer tumour microenvironment network<br />
(EPC-TM net); „Targeting the tumor microenvironment to improve pancreatic cancer prognosis”. Den<br />
Aufbau dieses durch die EU-geförderten Netzwerks mit Beteiligung von Hochschulen und Firmen verantwortet<br />
maßgeblich der <strong>LOEWE</strong>-Projektleiter Prof. Thomas Gress. Das Koordinationsbüro des Netzwerks<br />
wurde in Marburg angesiedelt.<br />
Der Gesamterfolg des Schwerpunkts mit seinen neunzehn Projekten spiegelt sich in einer Fülle hochrangiger<br />
Publikationen wider. So konnten bis zum Ende des Jahres <strong>2012</strong> insgesamt 42 Veröffentlichungen in<br />
international renommierten Journals publiziert werden sowie weitere 12 Publikationen stehen vor ihrer<br />
unmittelbaren Veröffentlichung.<br />
Organisation<br />
Der Schwerpunkt wird durch ein Leitungsgremium geführt, dem neben dem Koordinator seine beiden<br />
Stellvertreter angehören. Eine Programmkommission und ein nach Bedarf einberufenes Ad-hoc-Gremium<br />
sind in die organisatorischen und programmatischen Entscheidungen eingebunden. Der wissenschaftliche<br />
Referent mit besonderer Zuständigkeit <strong>für</strong> den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Graduiertenschule<br />
fungiert als Verbindungsglied und Ansprechpartner <strong>für</strong> die Projektleiter und die Graduierten des Schwerpunkts.<br />
Die Graduiertenschule ist von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> den Erfolg des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts: dies einerseits<br />
aufgrund des großen per so nellen Umfangs der Graduiertenschule mit bis zu neunzehn Graduierten, aber<br />
vor allem aufgrund der Tatsache, dass es die Gra du iertenschule ist, die in besonderer Weise die wissenschaftlichen<br />
Schwerpunkte Tumor- und Entzündungsforschung in Form von interdisziplinären Projekten<br />
zusammenführt und so Kern der Schwerpunktbildung ist.<br />
Personal<br />
Die personellen Ziele waren bereits in 2009 vollumfänglich erreicht und eine Graduiertenschule im Themenfeld<br />
des Schwerpunkts aufgebaut worden. Die Graduiertenschule stellt dem wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
neben der direkten Mitarbeit an international kompetitiven und innovativen Forschungsthemen ein<br />
anspruchsvolles strukturiertes Ausbildungsprogramm zur Erweiterung der wissenschaftlich-methodischen<br />
Kompetenz bereit. Hierzu werden den Graduierten Vorlesungen, Seminare, Workshops, Methoden- und<br />
Soft-skill-Kurse angeboten. Ziel ist es, dass jede / r Graduierte / r entsprechend den eigenen Wünschen und<br />
Zielvorstellungen aus einer Vielzahl an Kursangeboten auswählen und diese frei kombinieren kann. Ein <strong>für</strong><br />
jeden Graduierten individuell zusammengestelltes PhD Advisory Board ermöglicht darüber hinaus eine<br />
intensive Betreuung der wissenschaftlichen Arbeit.<br />
Strategische Berufungen erfolgten unter besonderer Berücksichtigung der Belange des Schwer punkts zur<br />
weiteren Stärkung der <strong>LOEWE</strong>-Thematik und unterstreichen den Willen des Fachbereichs und der Hochschulleitung,<br />
die im Rahmen der <strong>LOEWE</strong>-Förderung angestoßene Schwerpunktbildung dauerhaft zu implementieren.<br />
Neben den strategischen Berufungen von Prof. Uta-Maria Bauer, Prof. Michael Lohoff und Prof.<br />
Robert Grosse im Jahr 2009, waren dies in 2010 die Berufungen von Prof. Andreas Burchert und Prof.<br />
Thorsten Stiewe und in 2011 die Berufung von Prof. Volker Ellenrieder.<br />
Finanzen<br />
Die Gesamtsumme der bis Ende <strong>2012</strong> eingeworbenen Drittmittel beläuft sich auf rd. 2,2 Mio. Euro mit<br />
Laufzeiten bis in 2014. Allein die <strong>für</strong> das Jahr <strong>2012</strong> zugewiesenen Drittmittel belaufen sich dabei auf rd.<br />
492.000 Euro.