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LOEWE Jahresbericht 2012 - Hessisches Ministerium für ...

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9 Bewilligte Projekte 5. Förderstaffel (zentrum und Schwerpunkte)<br />

Mit einem Visitors Program, das internationalen Gastwissenschaftlern einen Forschungsaufenthalt am<br />

SAFE-Zentrum ermöglichen soll (geplant werden 47), und mit dem Aufbau eines Data Center, in dem<br />

umfangreiche europäische Datensätze zusammengetragen werden sollen, wird eine einzigartige, lebendige<br />

Forschungsinfrastruktur zur Unterstützung der Forschungsaktivitäten aufgebaut.<br />

9.2 <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkte<br />

Im Rahmen der 5. Förderstaffel werden seit 1. Januar 2013 folgende Schwerpunkte mit <strong>LOEWE</strong>-Mitteln<br />

gefördert:<br />

146<br />

Das SAFE-Policy Center stellt neben dem Forschungsprogramm<br />

die zweite Säule des <strong>LOEWE</strong>-Zentrums dar. Es sorgt da<strong>für</strong>, dass<br />

der Dialog mit der Politik einen herausragenden Stellenwert<br />

einnimmt. Das Policy Center bedient sich in seiner Politikberatung<br />

einer Reihe von unterschiedlichen Instrumenten:<br />

• Policy Task Forces<br />

• Policy Workshops<br />

• Policy Summer Academy<br />

• Policy Key Events<br />

• Policy Cooperations<br />

Es sind im Zeitraum 2013 – 2015 insgesamt 92 „Policy Publikationen“<br />

(White Papers/Policy Letters) geplant.<br />

<strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt ELCH<br />

Elektronendynamik chiraler Systeme<br />

Partner Universität Kassel (Federführung), Technische Universität Darmstadt (TUD),<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main (GU), Justus-Liebig Universität Gießen (JLU),<br />

GSI Helmholtzzentrum <strong>für</strong> Schwerionenforschung, Darmstadt<br />

Koordinator Prof. Dr. Arno Ehresmann, Universität Kassel<br />

Homepage www.uni-kassel.de/elch<br />

> Aufbauphase<br />

Förderzeitraum 1. Januar 2013 – 31. Dezember 2015<br />

Landesförderung 4.242.120 Euro<br />

2013 1.436.040 Euro<br />

2014 1.430.040 Euro<br />

2015 1.376.040 Euro<br />

147<br />

Weitere Ziele<br />

Dr. Thomas Schäfer, Prof. Christian Leuz, Prof.<br />

Andreas Hackethal anlässlich des Aktionstages<br />

Forschung am 21.06.2013 im House of Finance<br />

Organisatorische Ziele/Kooperationsziele<br />

Der Kooperationsvertrag wurde im Dezember <strong>2012</strong> von beiden Partnern unterzeichnet. Mittels einer<br />

Geschäftsordnung gibt SAFE eine klare Aufgabenverteilung zwischen den verschiedenen Gremien vor.<br />

Alle wissenschaftlichen Koordinatoren sind maßgeblich an den Entscheidungsprozessen im Zentrum beteiligt.<br />

Das Scientific Board und das Executive Board treten quartalsweise zusammen. Der Geschäftsleitung<br />

steht eine Geschäftsstelle (Service Unit) zur Seite, die die Programmbereiche mit zentralen Dienstleistungen<br />

unterstützt.<br />

Die Sicherstellung der wissenschaftlichen Exzellenz erfolgt durch einen Wissenschaftlichen Beirat (Research<br />

Advisory Board), der die Forschungsarbeit bewertet. Der Beirat wird zum ersten Mal am 12. September<br />

2013 zusammenfinden. Zur Begleitung der Policy Arbeit wurde der SAFE Council eingerichtet. Das erste<br />

Treffen ist <strong>für</strong> November 2013 geplant.<br />

Personelle Ziele/Finanzielle Ziele<br />

Die Berufung der Professuren ist weit vorangeschritten. Für vier von den fünf geplanten W3-Professuren<br />

werden voraussichtlich bis Ende 2013 Verträge unterzeichnet werden können, die fünfte Professur ist<br />

bereits ausgeschrieben. Darüber hinaus konnten bisher fünf Juniorprofessoren und sieben Postdoktoranden<br />

gewonnen werden. Das weitere wissenschaftliche Personal wird im ersten Jahr sukzessive aufgebaut.<br />

Bis Ende 2013 werden voraussichtlich insgesamt 55 Mitarbeiter eingestellt sein, davon zehn im nichtwissenschaftlichen<br />

Bereich. Alle Doktoranden erhalten befristete Stellen. Ihnen werden umfassende Möglichkeiten<br />

zur Weiterqualifizierung geboten, u. a. durch gezielte Einbindung in das Doktorandenprogramm<br />

und durch ein umfassendes Konzept zur Nachwuchsbetreuung.<br />

Die bisher wichtigsten Drittmittelquellen der beteiligten Forscher sind Förderprogramme der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG), Mittel aus Industriekooperationen sowie Spenden und Stiftungsgelder.<br />

Damit das Drittmittelaufkommen progressiv ansteigt und das Zentrum weiter ausgebaut werden kann,<br />

gibt sich SAFE ein Forschungsförderkonzept, das eine systematische Unterstützung der Wissenschaftler<br />

bei der Antragstellung vorsieht.<br />

Leitziele<br />

Moleküle entgegengesetzter Chiralität (Händigkeit) lassen sich trotz gleicher Bestandteile nicht mit ihrem<br />

Spiegelbild durch Rotation zur Deckung bringen, genauso wenig wie linke und rechte Hand. Sie wechselwirken<br />

auf Grund der unterschiedlichen Anordnung ihrer Bestandteile verschieden mit ihrer Umgebung.<br />

Daher hängt auch die Wirksamkeit von Medikamenten von der Händigkeit der Wirkstoffmoleküle ab,<br />

oder Moleküle entgegensetzter Chiralität (Enantiomere) rufen verschiedene physiologische Reaktionen<br />

hervor (z. B. riecht (+)-Carvon (gegen den Uhrzeigersinn drehend) nach Kümmel und (-)-Carvon (mit dem<br />

Uhrzeigersinn drehend) nach Pfefferminz). Entscheidend <strong>für</strong> die Erkennung der Chiralität und <strong>für</strong> das<br />

unterschiedliche Reaktionsverhalten ist die Dynamik der Molekülelektronen. Diese Dynamik konnte bisher<br />

mangels entsprechender Techniken nicht untersucht werden. Auf<br />

Grund der komplementären Expertisen der experimentell arbeitenden<br />

Verbundpartner können im <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt<br />

ELCH – ELektronendynamik CHiraler Systeme erstmals<br />

fast alle in der Natur verfügbaren chiralen Sonden<br />

(zirkular polarisierte oder polarisationsgeformte<br />

Laserfelder, spinpolarisierte Elektronen und einzelne<br />

hochenergetische zirkular polarisierte<br />

Photonen (Synchrotronstrahlung)) genutzt wer-<br />

Spieglein, Spieglein: Die Ionisation chiraler Moleküle<br />

mit zirkular polarisiertem Licht bewirkt einen bevorzugten<br />

Austritt von Elektronen entweder in Laserrichtung<br />

oder entgegengesetzt dazu. Mit dem spiegelbildlichen<br />

Enantiomer wird die spiegelbildliche Verteilung erhalten.<br />

Damit können Enantiomere in der Gasphase unterschieden<br />

werden. Bislang wurde da<strong>für</strong> eine Synchrotronstrahlenquelle<br />

benötigt, doch nun genügt, wie ELCH-<br />

Forscher bereits <strong>2012</strong> zeigten, eine Laseranordnung.<br />

Damit hat eine Vorarbeit der Kassler Wissenschaftler den<br />

Kasseler Herkules auf die Titelseite einer international<br />

renommierten Zeitschrift gebracht.<br />

Aus: Angewandte Chemie, International Edition, Mai <strong>2012</strong>

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