LOEWE Jahresbericht 2012 - Hessisches Ministerium für ...
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9 Bewilligte Projekte 5. Förderstaffel (zentrum und Schwerpunkte)<br />
atomaren Transport von stofflichen Komponenten und deren räumlicher Umverteilung – oft zusätzlich mit<br />
dem Wechsel aus einer Phase („Transportphase“) in eine andere Phase („Speicherphase“) – verbunden.<br />
Fast immer spielen innere Grenzflächen eine entscheidende Rolle <strong>für</strong> die Speicherprozesse. Die besondere<br />
und komplexe Rolle der Grenzflächen bildet den Ausgangspunkt <strong>für</strong> den <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt.<br />
analoge Grenzflächenphänomene eine wichtige Rolle spielen. Im<br />
Zentrum steht weniger eine spezielle Anwendung, sondern die<br />
Grenzfläche, ihre Eigenschaften, an ihr ablaufende Prozesse sowie<br />
physikalisch-chemische Konzepte möglichst allgemeiner Natur.<br />
In den letzten Jahren haben die beteiligten Arbeitsgruppen sehr erfolgreich einen wissenschaftlichen<br />
Schwerpunkt im Bereich der Elektrochemie, der elektrochemisch orientierten Materialforschung und der<br />
Physik von Mikro- und Nanostrukturen aufgebaut, umfangreiche Drittmittel im Umfeld der Förderung der<br />
„Elektromobilität“ eingeworben und intensive Brücken zu zahlreichen externen Partnern aufgebaut. Der<br />
<strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt STORE-E bündelt und fokussiert diese Stärken thematisch und baut damit das Profil<br />
im Bereich der „elektrochemischen Materialforschung“ sichtbar aus. Es entsteht ein Schwerpunkt, dessen<br />
Orientierung ein Alleinstellungsmerkmal und der Ausgangspunkt <strong>für</strong> weitere Initiativen ist. Die enge<br />
Anbindung der IHK Gießen-Friedberg und regionaler Industrieunternehmen dient dazu, ökonomische<br />
Perspektiven frühzeitig auszuloten.<br />
Der <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt STORE-E verfolgt vor diesem Hintergrund<br />
der Leitidee folgende Teilziele in den fünf Projektbereichen:<br />
• ein verbessertes Verständnis der Rolle innerer Grenzflächen in<br />
metallspeichernden Batterieelektroden und die Identifikation<br />
von zukunftsträchtigen Stoffsystemen,<br />
• ein tieferes Verständnis des Einflusses der Grenzfläche auf die<br />
Speichereffekte in Speicherkatalysatoren und Konzepte <strong>für</strong> verbesserte<br />
Katalysatoren,<br />
• die Herstellung von Elektroden <strong>für</strong> elektrochemische Konden-<br />
156 satoren mit verbesserten Speichereigenschaften (Kapazität und werden.<br />
157<br />
Wissenschaftliche Ziele / Publika tions ziele<br />
Das Ziel des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts ist es, die Grundlagen von stofflichen Speichereffekten in ausgewählten,<br />
strukturell und chemisch komplexen Systemen, in denen der Einfluss innerer Grenzflächen dominiert, als<br />
Funktionsprinzip elektrischer und elektrochemischer Systeme zu untersuchen und zu verstehen. Im Mittelpunkt<br />
stehen damit Phänomene und Systeme, die der Energiespeicherung bzw. -effizienz dienen. Naheliegende<br />
physikalisch-chemische Phänomene z. B. im Bereich der Elektrochemie werden verfolgt, wenn hier<br />
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme<br />
der Wabenstruktur eines mesoporösen<br />
Materials, dessen physikalisch-chemische<br />
Eigenschaften von Grenzflächen geprägt<br />
Kinetik) und das Verständnis der Speichereffekte,<br />
• die Präparation und Analyse von Modellsystemen <strong>für</strong> die drei<br />
Speicherphänomene, die aufgrund ihrer einfachen Geometrie, Mikrostruktur und definierten chemischen<br />
Zusammensetzung eine weitreichende qualitative und quantitative Modellierung erlauben,<br />
• die Beschreibung dieser Modellsysteme mit theoretischen Konzepten.<br />
Im Förderzeitraum sind Publikationen in einschlägigen Fachzeitschriften sowie Übersichtsarbeiten zu den<br />
Projektarbeiten geplant.<br />
Viele der im <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt STORE-E betrachteten Materialien sind luftempfindlich und<br />
müssen in sogenannten Handschuhboxen unter Schutzatmosphäre untersucht werden.<br />
Weitere Ziele<br />
Organisatorische Ziele/Kooperationsziele<br />
Der Programmrat entscheidet über die wissenschaftliche Ausrichtung des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunktes und<br />
besteht aus dem Koordinator, seinem Vertreter, dem administrativen Koordinator, den Sprechern der<br />
Projektbereiche und des Industriebeirates. Der Programmrat trifft sich halbjährlich und Projekttreffen aller<br />
beteiligten Wissenschaftler finden quartalsweise statt. Der Kooperationsvertrag zwischen den beteiligten<br />
Hochschulen Justus-Liebig-Universität Gießen, Philipps-Universität Marburg und Technische Hochschule<br />
Mittelhessen wurde am 1. Oktober <strong>2012</strong> unterzeichnet.<br />
Mit dem Ziel der Intensivierung der Zusammenarbeit wird ein Industriebeirat aus Vertretern interessierter<br />
Industrieunternehmen (BASF SE, Schunk AG, Heraeus AG, Umicore AG & Co. KG, SCHMID Group) eingerichtet,<br />
der das Projektkonsortium berät und anwendungsorientierte Problemstellungen identifiziert.<br />
Die Ausrichtung von zwei nationalen/internationalen Workshops zu zentralen Themen des Schwerpunkts:<br />
„Electrochemical Thin Film Cells“ und „Electrochemistry meets Physics“ ist geplant.<br />
Im Rahmen des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts ist die Anschaffung eines Rechnerclusters sowie eines „Tip enhanced<br />
Raman spectrometer“ (TERS) als Großgeräte beantragt. Die methodische Stärke des Konsortiums<br />
wird durch die Etablierung der neuen Methodenplattformen „Dünnschichtsynthese“ und „Festkörpertheorie“<br />
innerhalb des Gießener Laboratoriums <strong>für</strong> Materialforschung (LaMa) weiter ausgebaut. Es wird<br />
darüber hinaus angestrebt, das Laboratorium <strong>für</strong> Materialforschung zu einem universitären Zentrum auszubauen,<br />
das eng mit dem wissenschaftlichen Zentrum <strong>für</strong> Materialforschung an der Universität Marburg<br />
(WZMW) kooperiert. Auch der Aufbau einer langfristigen Kooperation mit dem neu entstehenden Fraunhofer-Institut<br />
(bzw. Fraunhofer-Projektgruppe) IWKS im Bereich der Substitutionsmaterialien ist geplant.<br />
Die internationale Zusammenarbeit soll ebenso verstärkt werden, u. a. durch Kooperationen mit Einrichtungen<br />
in Europa und Übersee.