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LOEWE Jahresbericht 2012 - Hessisches Ministerium für ...

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6 Laufende Projekte 2. Förderstaffel (Zentren und Schwerpunkte)<br />

der Aorta und von Aorten-Aneurysmen zur Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren <strong>für</strong> Elastizitäts-<br />

Bestimmungen von Blutgefäßen erforscht werden. Weiterhin sollen mechanische Eigenschaften von Blutgefäßen<br />

generell mit dem Ziel der Optimierung von Stents und der Abschätzung des Rupturrisikos von<br />

Aneurysmen untersucht werden. Ein weiteres Feld ist die Entwicklung von Verfahren zur Aufrechterhaltung<br />

der Differenzierung von Knorpelgewebe sowie zur Charakterisierung der Mechanik von Zähnen und Kieferknochen<br />

mit dem Ziel einer neuen oralen Diagnostik. Außerdem sollen die Zytostatika-Verfügbarkeit<br />

sowie Gleichgewichtsregulation und Gehfähigkeit, mit dem Ziel die Mobilität insbesondere von älteren<br />

Personen zu verbessern, untersucht werden.<br />

Bisherige Ergebnisse<br />

Lokaler Knorpelersatz durch ein individualisiertes<br />

Inlay wurde an Schafen erprobt.<br />

Das Einheilen konnte in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Zentrum der Radiologie des<br />

Klinikums der Goethe-Universität Frankfurt<br />

am Main verfolgt werden. Neben optimalen<br />

Heilungserfolgen bei einigen Schafen<br />

wurden auch solche mit problematischen<br />

Knochenreaktionen beobachtet, die eine<br />

Verbesserung der Implantatgeometrie er -<br />

fordern.<br />

Wissenschaftliche Ergebnisse / Publikationen<br />

Das dritte Jahr des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunktes war in allen Forschungsgebieten gekennzeichnet durch die<br />

94 Verbreiterung der Anwendung der bisher entwickelten Messprozesse. Die umfassenden virtuellen Mensch-<br />

neue Erkenntnisse zur Verteilung der Elasdaten<br />

können die mechanischen Eigenschaften von Blutgefäßen<br />

95<br />

modelle wurden auf Basis von MRT-Aufnahmen durch die Rekonstruktion menschlicher Köpfe insbesondere<br />

der Wangenregion (als Grundlage <strong>für</strong> die biomechanische Optimierung von Rasursystemen) erweitert.<br />

Weiterhin wurden Oberarm- und Beinmodelle erstellt. Die Einbeziehung der wichtigsten inneren Organe<br />

und Entwicklung einer neuen Versuchseinrichtung verbesserten die Crash-Simulationen.<br />

An Probanden und Patienten wurden zeitaufgelöste 3D-Rekonstruktionen sowohl von Abschnitten der<br />

Bauchaorta als auch der thorakalen Aorta und von Aneurysmen durchgeführt und durch kontinuumsmechanische<br />

Modellierung charakterisiert. Durch Vergleichsmessungen an Phantompräparaten konnten<br />

die Messdaten validiert werden. Die Berücksichtigung der dynamischen Veränderungen der Gefäßwand<br />

erweisen sich statischen Verfahren gegenüber als weitaus präziser, wie durch einen Methodenvergleich<br />

bei einem vom Schwerpunkt organisierten Workshop anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Gefäßchirurgie deutlich wurde.<br />

Die stellungsabhängigen Verformungen von Arterien<br />

des Ober- und Unterschenkels konnten nun<br />

vollständig dreidimensional erfasst werden. Erstmals<br />

kann jetzt der Tumor-Interstitielle Druck<br />

(TIFP) anhand der Schallreflexion nicht-invasiv<br />

gemessen werden. Für zukünftige Tumorbehandlung<br />

ist der Nachweis wichtig, dass durch induzierte<br />

Lymphgefäßbildung über eine Verringerung<br />

des TIFP das Tumorwachstum gehemmt werden<br />

kann. Die Beeinflussung der Blutgefäßarchitektur<br />

in Tumoren wurde in Zusammenarbeit mit der TU<br />

Darmstadt in einem neuen Verfahren dargestellt.<br />

Im Projekt der Klinik <strong>für</strong> plastische Chirurgie<br />

konnten durch Ultraschallmessungen<br />

Durch numerische Simulationen auf Basis von klinischen Ultraschall-<br />

bestimmt werden.<br />

tizität in verschiedenen Zahnschichten gewonnen<br />

werden, die die Stoßdämpfer funk tion der Zähne und des Kiefers belegen. Durch Einwerbung<br />

einer dreijährigen Förderung zur Weiterentwicklung der Methodik konnte dieses Projekt beendet werden.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> konnten zehn Publikationen begutachtet werden. Besonders hervorzuheben ist das Erscheinen<br />

eines Buches: Silber, G., Then, C., Preventive Biomechanics, Optimizing Support Systems for the<br />

Human Body in the Lying and Sitting Position, Springer Verlag, Heidelberg, Wien, New York, 372 p. (<strong>2012</strong>).<br />

Organisation<br />

Regelmäßige Seminare im <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkt dienten der internationalen Vernetzung und der Schulung<br />

von Nachwuchswissenschaftlern. Sehr groß war die aktive Beteiligung an internationalen Konferenzen (z. B.<br />

in Berlin, Warschau, Lissabon, Saint-Étienne, Rotterdam). Auf der 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Gefäßchirurgie gestaltete der Schwerpunkt ein Symposium zur Aortenmechanik. Ein Highlight<br />

war die Durchführung einer Summer School in Frankfurt zum Thema: „Ein biomechanischer Blick in den<br />

menschlichen Körper durch Finite Elemente Modellierung“ vom 17. bis 21. September <strong>2012</strong>.<br />

Personal<br />

Am <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunt waren im Jahr <strong>2012</strong> sieben Doktoranden und Examenskandidaten tätig. Herr<br />

Dr. Shelke (Methodenplattform II) erhielt eine Lebenszeitstelle als Wissenschaftler am Indian Institute of<br />

Technology in Hyderabad.<br />

Finanzen<br />

Es wurden bereits Drittmittel eingeworben, die über die Schwerpunktförderung hinaus die Fortführung<br />

der Forschungsarbeiten sicherstellen. Insgesamt konnten bisher im Rahmen des <strong>LOEWE</strong>-Schwerpunkts<br />

3,28 Mio. Euro an Drittmitteln eingeworben werden.<br />

Zur Aufrechterhaltung der Differenzierung von<br />

Gelenkknorpel wurde eine Apparatur fertiggestellt,<br />

die auf isolierten Knorpel Kräfte nach einem<br />

der In-vivo-Situation angepassten Verfahren er -<br />

möglicht. Messungen zum Stoffwechsel des Knorpels<br />

bestätigten die Richtigkeit des Ansatzes.<br />

Kooperationen<br />

Die umfangreichen Kooperationen mit Industrieunternehmen und internationalen Forschungseinrichtungen<br />

wurden fortgeführt und intensiviert. So erlaubten beispielsweise In-vivo-Messungen an männlichen und<br />

weiblichen Probanden die Identifizierung von geschlechtsspezifischen Körper / Sitz-Kontaktflächen im Rahmen<br />

der Modellierung von Sitzen der Mercedes E-Klasse. Strategische Kooperationen wurden zu zahlreichen<br />

Firmen, u. a. zu DAIMLER und TECOSIM, ausgebaut.<br />

Anhand von 3D-Computerdaten werden personenspezifisch<br />

Gelenkteile automatisch gefertigt.

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